Mitten in der Geest wird ein Mann an einem alten Galgenbaum erhängt aufgefunden. Ein Schild um seinen Hals beschuldigt ihn der Falschaussage in einem Fall welcher die Gegend vor 15 Jahren erschütterte. Damals soll der Bauer Cord Johannsen seine Frau und zwei seiner Söhne erschossen haben, nur der jüngste entkam dem Massaker. Seitdem sitzt der inzwischen todkranke Täter im Gefängnis und beteuert seine Unschuld.
Kurz nach dem ersten Mord wird ein weiterer ehemaliger Zeuge ermordet und auch Bjarne Haverkorn gerät ins Visier des Täters, da er damals an den Ermittlungen beteiligt war.
Fieberhafte Ermittlungen werden aufgenommen, wobei zumindest Frida und der neue Kollege im Team, Leonhard Bootz, auch den Altfall noch einmal kritisch unter die Lupe nehmen. Sitzt der Falsche im Gefängnis und ist der wahre Täter noch immer frei?
Die Geschichte hat ein enormes Tempo, faktisch Tag und Nacht sind die Ermittler bei der Arbeit, wobei der Paulsenhof und Fridas Eltern immer wieder als Ruhe und Sammelpunkt dienen. Aber nicht nur der aktuelle Fall und der Cold Case stehen im Mittelpunkt des Buches, auch die privaten Geschichten der Protagonisten werden weiter erzählt und nehmen trotz der Dichte des Falls viel Raum ein. Das ist eine der Stärken von Romy Fölck, einerseits eine Geschichte mit extrem hohen Spannungsbogen zu erzählen und andererseits auch die Menschen und ihr Privatleben zu zeigen, mit ihren Freuden und Problemen.
Für mich ist dieser 5. Band wieder hervorragend gelungen, spannend und voller Überraschungen. Man kann das Buch "stand alone" lesen, aber es lebt auch von der Entwicklung der sympathischen Protagonisten und die vermittelt sich besser, wenn man die ganze Reihe gelesen hat - was sich durchaus lohnt.