Cover des Buches Totenweg (ISBN: 9783785726228)
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Rezension zu Totenweg von Romy Fölck

Dunkle Geheimnisse in der Elbmarsch

von ElisabethBulitta vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Gute Story, doch über weite Strecken recht langatmig mit unglaubwürdigen Protagonisten. Ich hatte mir mehr versprochen.

Rezension

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ElisabethBulittavor 6 Jahren

Bei „Totenweg“ von Romy Fölck handelt es sich um den ersten Band der Kriminalromanreihe um das Ermittlerduo Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Er ist 2018 bei Bastei Lübbe erschienen und umfasst 380 Seiten.

1998: In einem kleinen Dorf in der Elbmarsch wird die 14-jährige Marit ermordet aufgefunden. Der Mord konnte nie aufgeklärt werden und beeinflusst fortan das Leben ihrer gleichaltrigen Freundin, Frida Paulsen, und des damaligen leitenden Ermittlers, Bjarne Haverkorn.

Etwa zwanzig Jahre später: Im Dorf ereignet sich erneut ein Verbrechen, Fridas Vater wird niedergeschlagen. Frida, die inzwischen bei der Polizei arbeitet, kehrt in ihr Heimatdorf zurück. Dort trifft sie erneut auf Haverkorn, dessen Ermittlungen sie unterstützen möchte. Dabei werden die beiden von ihrer Vergangenheit eingeholt und machen sich nicht nur an die Lösung des neuen, sondern auch an die des alten Falles. Bald stellt sich heraus, dass die junge Polizistin in ihrer Jugend einiges verschwiegen hat, was der Klärung des Falles dienlich hätte sein können.

Romy Fölck präsentiert mit ihrem Krimi eine in sich geschlossene, logisch aufgebaute Geschichte, die vor allem auf zwei Zeitebenen spielt: Neben der eigentlichen Handlung in der Gegenwart kommt es immer wieder zu Rückblenden in die Vergangenheit, wie es bei der Aufklärung eines Cold Case auch sein sollte. Die beiden Ebenen sind gut voneinander zu unterscheiden und durchziehen den gesamten Roman. Immer wieder erhält der Leser dabei auch Einblicke in Romys Jugendzeit, die allerdings für den Verlauf der Handlung nur bedingt vonnöten sind.

Die Erzählung beginnt recht unspektakulär, es werden vor allem die Charaktere und der Handlungsort beschrieben. Über weite Strecken werden die Probleme dargestellt, mit denen Frida nun, da sie den Apfelhof ihres Vaters leiten muss, zu kämpfen hat. An Spannung lässt es hier sehr missen. Erst allmählich wird der Leser zur eigentlichen Handlung geführt. Überraschungen und Wendungen gibt es kaum, stattdessen wird einigen Nebenschauplätzen großer Raum zugemessen. Erst im letzten Drittel des Romans entwickelt sich ein Spannungsbogen. Das Ende des Krimis ist wenig überraschend.

Die Zahl der Charaktere ist übersichtlich, ihre Beschreibung ansprechend. Allerdings fehlte es mir an ihrer inneren Entwicklung und Tiefe. Frida handelt, obgleich sie Polizistin ist, recht naiv, Bjarne hat sehr mit privaten Problemen zu kämpfen, die zu lösen er allerdings nicht fähig ist. Auch die Zusammenarbeit der Beiden erscheint mir wenig realistisch.

Gut gelingt es Fölck, die Atmosphäre des kleinen Dorfes in der Elbmarsch sowie ihrer Bewohner widerzuspiegeln, was den Roman für Liebhaber von Regionalkrimis gefallen dürfte und durchaus seinen Reiz hat.

Fölcks Sprache und Stil sind eingängig und leicht zu lesen, allerdings gelang es der Autorin nicht, mich in ihren Bann zu ziehen, sodass es mir beim Lesen des Romans einfach am „Flow“ fehlte.

Insgesamt handelt es sich bei diesem Roman um einen zwar solide konstruierten Krimi, der auch viele regionale Aspekte beherzigt und ansprechend darstellt, mir allerdings erschien er doch sehr langatmig, was meine Leselust hemmte. Die Story ist gut, aber bei der Umsetzung fehlte es mir einfach an Spannungselementen und Überraschungen, weshalb mich dieses Werk nur bedingt überzeugen konnte.

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