Eine Dystopie wie jede andere. Nur ganz anders.
von RalfKor
Kurzmeinung: Ein mittreißender Stil und spannend bis zum Ende
Rezension
Cover:
Ein düsteres Cover, dass sehr stimmig zu der Dystopie ist. Sehr gelungen.
Inhalt:
Augenscheinlich ist der Roman eine Dystopie wie viele andere auch. Vater und Tochter fahren, im Roadtripstil, durch das sterbende Amerika.
Die Charaktere machen hier das besondere Etwas aus. Der besorgte Vater, der paranoid vor der Regierung flüchtet und die Tochter, das hochempathische Mädchen, das eine sonderbare Gabe zu besitzen scheint.
Auf ihrer Flucht treffen sie auf freundliche und unfreundliche Menschen, die ihren Weg in dem kranken Land gehen. Jeder hat Verluste zu verkraften und alle suchen einen Sinn weiterzuleben.
Dabei wechseln zwei Erzählstränge regelmäßig. Zum einen die Gegenwart, in der beide Flüchten, und die Vergangenheit, die im Stile eines Countdowns zum Zeitpunkt der Flucht erzählt wird.
Stil:
Ronald Malfi schafft es, mit seinen Worten eine unglaublich dichte Welt zu erschaffen. Alles atmet und lebt, knistert und schmerzt.
Ich empfand zu keiner Zeit eine Länge.
Meinung:
Ein wirklich unglaublich gutes Buch, das eigentlich volle Punktzahl bekommen hätte, wenn das Ende nicht wäre. Es ist nicht wirklich schlecht, dennoch unbefriedigend.
Mich nerven Bücher, die eine Überlänge mit unnötigem Geplänkel aufweisen. Ich lese lieben knackige 200 Seiten, anstatt nervige 600.
Hier hätten dem Buch noch gut und gerne 100-200 Seiten mehr gut zu Gesicht gestanden.
Sei´s drum, Nachtparade ist ein lesenswertes Buch und ich kann es jedem empfehlen.