Max Kutner ist Jude und kam vor Jahren aus Polen nach Brasilien. Er hat sich als Schuhmacher ein eigenes Geschäft aufgebaut. Im Jahre 1936 soll sich alles ändern und er beobachtet schon lange die Vorgänge im Land. Eines Tages wird er abgeholt und man zwingt ihn Briefe zu übersetzen. Er lässt sich darauf ein, weil er muss. Man möchte wissen, ob irgendwelche Geheiminformationen in den Briefen stecken. Max liest hier auch immer wieder Briefe von einer Hannah an ihre Schwester und er verliebt sich in diese Frau. Er kennt sie nur aus den Briefen und ihre Handschrift und doch übt sie eine ungeahnte Faszination auf ihn aus und dann steht sie plötzlich bei ihm im Laden Ronaldo Wrobel hat eine sehr angenehme Sprache und es macht Freude seinen Roman zu lesen. Man taucht tief in die jüdische Geschichte ein und die zarte Liebesgeschichte und die Gefühle, die der manchmal naive Max empfindet, sind einfach toll beschrieben.
Ronaldo Wrobel
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Hannahs Briefe
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Rezension zu "Hannahs Briefe" von Ronaldo Wrobel
In seinem ersten in Brasilien schon 2010 veröffentlichten Roman „Hannahs Briefe“ führt der jüdische Schriftsteller Ronaldo Wrobel seine Leser zurück in das Jahr 1935. In Brasilien hat nach einen gescheiterten Revolte das Vargas-Regime einen erbitterten innenpolitischen Kampf aufgenommen gegen alles, was nach Kommunismus riecht.
In die Fänge der Vargas`schen Geheimpolizei gerät auch der aus Polen stammende und nach Brasilien geflüchtete Schumacher Max Kutner. Er wird gezwungen, die auf Jiddisch verfassten Briefe und Botschaften seiner jüdischen Exilgenossen zu lesen, zu übersetzen und sie auf versteckte oder verschlüsselte Botschaften zu untersuchen, die für das Regime von Interesse sind.
Eine Tages stößt er auf die Briefe einer Frau namens Hannah, die diese an ihre Schwester Guita schreibt, Max Kutner weiß nicht, wie ihm geschieht, aber von den ersten Zeilen an verliebt er sich in die Schreiberin, und die Gedanken an sie beherrschen seinen Alltag.
Als die Frau seiner Träume eines Tages bei ihm im Laden steht, ist die Überraschung groß. Hinter Hannah verbirgt sich eine Edelprostituierte und ein Spionin…
Ronaldo Wrobel hat mit diesem Roman den jüdischen Einwandererstrom nach Brasilien zwischen 1920 und 1940 lebendig werden lassen, eine Immigration, die in der brasilianischen Gesellschaft bis auf den heutigen Tag tiefe und wichtige Spuren hinterlassen hat. (vgl. auch Michel Laub, Tagebuch eines Sturzes, Klett-Cotta 2013)
Seine Lektüre war nicht nur hoch interessant , sondern bereitete mir ein selten schönes Lesevergnügen.
In Hannahs Briefe beschäftigt sich Ronaldo Wrobel mit Rio de Janeiro in den späten 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Max Kutner, Schuhmacher und Besitzer eines kleinen Ladens, soll für die brasilianische Polizei jiddische Briefe übersetzen und Auffälligkeiten sofort melden. Der Antisemitismus und die Judenfeindlichkeit haben auch in diesem Land Eingang gefunden. Bei einem dieser Briefe, liest Max etwas von Hannah, die mit ihrer Schwester kommuniziert. Max ist immer mehr an Hannah interessiert und versucht sie, kennenzulernen, was leichter gesagt als getan ist. Doch dann steht sie irgendwann bei ihm im Geschäft....
Hannahs Briefe handelt von den politischen Geschehnissen in Brasilien, handelt von Max und Hannah und handelt von dem Mensch an sich: Wie weit geht man? Inwieweit würde man einen anderen verraten? Wäre man selber nur auf seinen eigenen Profit bedacht und würde man dafür über Leichen gehen?
Das sind zumindest die Fragen, mit denen ich mich beschäftigt habe.
Ronaldo Wrobel schreibt literarisch gut. Sein Sprach- und Schreibstil haben mir gut gefallen. An manchen Stellen etwas verwirrend war für mich die Geschichte, die sich nur manchmal innerhalb der Leserunde für mich geklärt haben.
Bei diesem Buch muss man ganz klar sagen: Es ist kein Buch für nebenbei! Als Leser muss man sich konzentrieren, um der Geschichte folgen zu können.
Ich hätte mir auch gewünscht bzw. vielleicht waren meine Erwartungen da zu hoch, dass etwas mehr von der Geschichte Brasiliens in dieser Zeit berichtet wird. Die kam mir doch etwas zu kurz...
Ich werde das Buch noch ein zweites Mal lesen, mit mehr Zeit und Konzentration. Vielleicht kann ich mich dann den überschwänglichen Rezensionen anschließen. Bisher bleibt es bei mir aber bei 3 Punkten!
Gespräche aus der Community
"Wrobels Roman weist der zeitgenössischen brasilianischen Literatur einen neuen Weg. Ein Meisterwerk, klug und bewegend. Ein wunderbares Lesevergnügen!" (Peregrina Cultural)
Kurz zum Inhalt: Rio de Janeiro am Vorabend des Zweiten Weltkrieges. Nach der gescheiterten Revolte von 1935 eröffnet das Vargas-Regime eine Hexenjagd auf Kommunisten. Der Schuhmacher Max Kutner, ein polnischer Jude, muss im Auftrag der Geheimpolizei auf Jiddisch verfasste Korrespondenz etlicher Exilgenossen übersetzen und nach verschlüsselten Botschaften durchsuchen. Dabei stößt er auf die Briefe einer gewissen Hannah an ihre Schwerer Guita. Hals über Kopf verliebt sich Max in die unbekannte Schreiberin und beginnt, sie fieberhaft zu suchen - bis sie eines Tages in seinem Laden steht und er sie an ihrer Handschrift erkennt. Doch die wirkliche Hannah ist nicht die Traumfrau aus den Briefen: Sie arbeitet als Edelprostituierte, und gleichzeitig als Spionin.
Noch immer nicht überzeugt? Hier geht´s zur Leseprobe.
Wenn Ihr bei der Leserunde dabei sein wollt, dann bewerbt Euch bis einschließlich 3. März für eines von 25 Freiexemplaren. Wir sind gespannt auf Euch und freuen uns, dieses Buch gemeinsam mit Euch zu lesen.
Brit vom Aufbau-Verlag