Rezension zu "Happy End auf Wolke sieben mit Herz und Kuss und rosarotem Zuckerguss: (und ganz viel Liebe)" von Rosa Herzle
JuttaSwietlinskiPol Smith sieht aus wie ein schöner junger Mann und bricht reihenweise die Herzen anderer Frauen. Aber sie hat ein düsteres Geheimnis: Sie kann ihren Traumberuf als Polizistin nicht mehr ausüben, weil sie durch einen Angriff durch eine Yorkshireterriermeute ein schweres Trauma erlitten hat. Nach einem pikanten Unfall mit einer Gespielin wird sie ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie von der so wunderschönen und reichen wie arroganten Chirurgin Dr. Dorothy Miller, die eine Affäre mit ihrer SM liebenden Chefin hat, behandelt wird. Doktorin und Patientin fühlen sich zueinander hingezogen, und als sie durch einen Zufall gezwungen sind, in einer WG zusammenzuleben, kommen sie sich trotz der vielen Unterschiede zwischen ihnen endlich näher und Dot lädt die andere Frau zu einem traumhaften Inselurlaub unter Palmen ein. Nach ihrer Rückkehr müssen Polly als Filmberaterin und Dot als Ärztin zu einem überaus authentischen Wildwestset, wo sie von einem Bösewicht bedroht werden. Es stellt sich heraus, dass er zu einer kriminellen Hundeschieberbande gehört, die zufällig von Pollys alter Heimat im Mittleren Westen aus operiert. Dies gibt dem Liebespaar die Gelegenheit, Pollys Familie auf ihrer Rinderfarm zu besuchen, als die Polizistin im Auftrag ihrer ehemaligen Partnerin Bobby die Verbrecher dingfest machen soll. Außerdem aber retten sie dort auch eine kleine Hündin – die sich schicksalhafterweise ausgerechnet als Yorkshireterrierdame entpuppt ...
Obwohl uns in dem Plot der Liebesgeschichte unzählige hinlänglich bekannte Versatzstücke begegnen, macht es richtig viel Spaß, die Story zu lesen, gerade weil die Autorin genüsslich in die Vollen greift und sich herzhaft am reichhaltigen Büfett lesbischer Kitschromane bedient, wobei sie zuweilen so dick aufträgt, dass es einfach nur brüllend komisch ist. Dennoch hat Rosa Herzle ganz offensichtlich gleichzeitig auch viel Herz für diejenigen, die was fürs Herz lesen möchten, und hat daher in ihrem Text auch so manche Träne ins Knopfloch eingebaut. Und natürlich gibt es, wie bereits beim Titel „geahnt“, ein Happy End für unsere vielfach gebeutelten Heldinnen ... Herzliches Lachen und ein klein wenig Rührung – was will frau und vielleicht auch man(n) mehr?