Rezension zu "Die Glücksritterin" von Rosa Sütö
Inhaltsangabe:
Ein autobiografischer Roman über die abenteuerliche Lebensgeschichte einer modernen Glücksritterin – von der Zeit des Krieges 1942 bis zum Anschlag auf das World Trade Center 2001. Rosa Sütö beschreibt ihre Befreiung aus den prekären Verhältnissen des Flüchtlingsdaseins, in das sie hineingeboren wurde und den Weg zu einem Leben als Millionärin, welches sie mit noch größeren Herausforderungen konfrontiert. Mit ihrer Risikofreude und dem Drang nach Selbstverwirklichung überwindet Rosa die Ängste und Traumata ihrer Kindheit. Sie lernt mit schwierigen Menschen umzugehen. Auf einem schmalen Grat wandelnd, zwischen Höhenflügen und Abstürzen, wünscht sie sich nur die zwei Dinge, die jede Frau will: Den richtigen Mann an ihrer Seite und finanzielle Unabhängigkeit. Doch ob Fernfahrer, Hippie, Millionär oder charmanter Nordspanier - das Glück ihrer Ehen ist nie von Dauer. Als internationale Immobilienmaklerin landet sie schließlich in der Luxusmetropole Marbella an der spanischen Costa del Sol. Aber in der Welt des Geldes ist nicht alles so, wie es scheint... Spannend, emotional, humorvoll und mit Liebe fürs Detail, erzählt die Autorin Rosa Sütö über Beziehungs- und Finanzkrisen, sowie über ihre spirituelle Selbstfindung. Lassen Sie sich berühren und mitreißen von einer Geschichte über die Licht- und Schattenseiten menschlicher Qualitäten.
Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich zunächst angesprochen, weshalb ich mich bei einer Buchverlosung darauf beworben habe. Letztendlich habe ich jedoch feststellen müssen – um das Fazit mal vorwegzunehmen – dass es einfach kein Buch für mich war.
Der Schreibstil war durch die szenenhaften Beschreibungen einem Tagebuch ähnlich, in denen man in die Erinnerungen einer Frau blickt, die durch ein ständiges Auf und Ab in ihrem Leben geht.
Flüchtlingskind, kindliche Geliebte, Ehefrau, Mutter, Besitzerin einer Modeboutique, Auswanderin, Immobilienmaklerin und doch immer – so scheint es mir zumindest – vom Pech verfolgt. Keine Beziehung ist von Dauer, Das Geld wird mit vollen Händen zum Fenster raus geworfen, zwielichtigen Menschen wird Vertrauen geschenkt…man könnte meine, dass Rosa Sütö nichts aus ihren Erfahrungen lernt oder stoisch an das Gute im Menschen glaubt und mit so einer inbrünstigen Naivität durch die Welt geht, dass man sie am liebsten schütteln möchte.
Stellenweise habe ich mich gefragt, ob die Familie von Frau Sütö mit dem Aufdecken manche Details oder das Erzählen mancher Familiengeschichten ihr Einverständnis gegeben hat, aber letztendlich bleibt es für mich das Tagebuch einer Geschäftsfrau die viel gewonnen und alles wieder verloren hat und ihre Erinnerungen nun einer breiten Masse zur Verfügung stellt. Das Abtriften in die spährischen Alien-Geist-Licht-Erzählungen waren mir dann doch etwas zu viel des Guten, weshalb der „Roman“ für mich einen fahlen Beigeschmack erhalten hat und wie ein Versuch anmutet, sich nach all den schlechten Erfahrungen mit Geld in die Spiritualität zu stürzen.
Lässt man die Handlung außen vor war der Lesefluss sehr gewöhnungsbedürftig und durch die oft unzusammenhängenden Erzählungen undurchsichtig und an der Oberfläche. Auch emotional konnte mich der „autobiografische Roman“ leider nicht mitreißen und war an manchen Stellen etwas langatmig. Die vereinzelten Schreibfehler, die sich zu Mitte/ Ende des Buches häufen, sind sicher ebenfalls überarbeitungsbedürftig, aber lasse ich nicht in meine Bewertung mit einfließen.
Fazit:
Der Roman hat leider nicht meine Erwartungen erfüllt, weshalb ich auch lange gebraucht habe, um mir mit einem gewissen Abstand Gedanken über die Rezension zu machen.
Die Autorin hat dieses Buch mit Freuden geschrieben und sicher trägt eine autobiografische Erzählung dazu bei sich vieles von der Seele zu schreiben, weshalb ich Rosa Sütö wünsche, dass sie nach so vielen unglücklichen und schwierigen Zeiten, nun ihr Glück gefunden hat, aber eine Leseempfehlung fällt mir hier schwer.