Rezension zu "Die Nachtfrau" von Rosamund Haden
Ich habe dieses Buch gekauft, weil mich die Beschreibung auf der Rückseite gefesselt hat. Das Buch versprach eine spannende Geschichte mit Konflikten in zwischenmenschlichen Beziehungen und das alles noch in einem tollen Setting: Südafrika.
Ich war nach dem Buch sehr enttäuscht. Die Geschichte, so wie sie auf dem Buchumschlag beschrieben wird, ist extrem zu kurz gekommen. Wenn ich das Buch zusammenfassen müßte, würde ich es wahrscheinlich genauso zusammenfassen, aber tatsächlich ist das nur der grobe Rahmen, in dem alles stattfindet.
Leider beschäftigt sich jede der Personen nur mit sich selbst und am Ende hat man das Gefühl, dass in diesem Buch eigentlich alle verrückt sind. Jeder beobachtet jeden, ständig schieben sich Erinnerungen oder abwegige Visionen dazwischen. Man ist ganz verwirrt und liest nur weiter, weil man wissen will, wie es denn mit der Geschichte an sich endlich weiter geht.
Dabei kommt die Handlung eigentlich völlig zu kurz. Warum alles so passiert ist, wie es letztendlich passiert ist, ist mir immer noch unklar. Mir fehlt auch die Verbindung zum Geheimnis des Hausherrn oder was sein eigentlicher Anteil an diesem Geheimnis war. Die Autorin konnte in mir leider keinerlei Sympathien für irgendeine der Hauptfiguren wecken.
Sicherlich ist das ganze ein literarisches Werk und sehr kunstvoll geschrieben. Wenn man aber eigentlich einen spannenden Roman lesen will, wofür die Rahmenbedingungen sehr vielversprechend waren, wird man von diesem Buch sehr enttäuscht sein.
Für mich hat dieses Buch nicht gehalten, was es versprochen hat. Es war verwirrend und irritierend. Mir hat viel mehr Handlung gefehlt. Fazit: schreiben mag eine Kunst sein, aber nicht aus jedem Kunstwerk wird ein spannendes oder gutes Buch.