Gedichte, die den Fokus nicht auf klassische Stilmittel legen. Auf das absolut Notwendige reduziert, oft nur aus wenigen Wörtern bestehend, treffen sie mit Wortwahl und wirkungsvollen Zeilenumbrüchen direkt ins Schwarze. Die Grundstimmung vereint Düsternis und eine oft erstaunliche Härte mit großer Stärke, einer fast schon verträumten mystischen Stimmung und einzelnen hellen Glanzlichtern.
Die Gedichte erhalten ihre unglaubliche Bildkraft einzig durch die Kombination der Worte und die Betonung einzelner Fragmente durch Abtrennung in Zeilen. Oft erhält die Bedeutung der (manchmal nur aus einem Satz) bestehenden Gedichte in verschiedenen Zeilen gleich mehrfach eine neue Wendung oder Komponente.
Die starke Wirkung solch weniger Worte ist etwas, das viele moderne Gedichtautoren zu erreichen versuchen, das aber nur wenigen so gelingt wie dieser Autorin. Die Gedichte ragen für
Die Autorin verarbeitet mit diesen Gedichten wahrscheinlich zumindest teilweise die Lebenserfahrungen, die sie (u.a. mit Verfolgung und Flucht) gemacht hat, man kann die Gedichte aber keinesfalls darauf reduzieren, da sie sehr viel offenen Interpretationsraum lassen und ihnen auch ohne dieses Hintergrundwissen viel Sinn und Komplettheit innewohnt.
Die Gedichte entfalten Emotionen, Abstraktionen und Atmosphäre und lassen eine festgesetzte Erwartungshaltung gar nicht erst aufkommen. Die Themen sind keineswegs banal oder auch nur darstellend sondern entfalten diffuse introspektive Sichten in ein größeres Außen und hallen dabei oft in einem offenen Gefühl von Erwartung, unbeantworteten Fragen oder weiterer Interpretation nach.
Obwohl ich selbst eher ein Liebhaber "klassischerer" Dichtung bin, kann ich dieses Werk jedem Lyrikliebhaber nur ans Herz legen, der die Kraft der puren Worte und Wortkombinationen erleben möchte. Der potentielle Leser sollte aber mit der teils sehr bedrückenden Stimmung der Gedichte keine Probleme haben.