Rezension zu Frust, Revolte und Normalitaet: Die Leiden des Lehrers Wolfgang Fink von Rose Kleinknecht-Herrmann
Lehreralltag
von catly
Kurzmeinung: Ein ungewöhnliches Buch, das anspruchsvoll zu lesen ist und zum Nachdenken anregt.
Rezension
catlyvor 7 Jahren
Das Buch ist einzigartig. Am Anfang bin ich ihm eher mit gemischten Gefühlen entgegengetreten, aber nun da ich fertig bin, kann ich sagen, dass es wirklich außergewöhnlich und gut gelungen ist.
Der Lehrer Wolfgang Fink beschreibt seine Gedanken und detailgenauen Beobachtungen der Gesellschaft, des Schulsystems und der Menschen seiner Umgebung aus der Ich-Perspektive. Daher kann man sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Manche seiner Stellungen habe ich als Leser hinterfragt und anders gesehen, aber alles in allem versteht man seine Person sehr gut. Obwohl er bemitleidenswert ist und teilweise abwertend seiner Umgebung gegenüber, fand ich ihn meist sympathisch.
Das die Autorin selbst unterrichtet hat und laut ihrer Aussagen die Personen in dem Roman mehr oder weniger aus dem wahren Leben gegriffen hat, macht die Geschichte noch authentischer und stellt einen guten Realitätsbezug her.
Die gehobene Sprache und der mit einigen Fremdwörtern durchsetzte Text, kombiniert mit den ernsten Hintergrundthemen, erfordern einige Konzentration und viel Aufmerksamkeit beim Lesen. Aber der gewählte, literarisch hochwertige Sprachstil passt meiner Meinung nach hervorragend zum Thema des Buches.
Besonders gefallen haben mir die genaue Beobachtung und die Gedanken zur gesellschaftlichen Entwicklung und des Schulsystems, die mich über einiges zum Nachdenken gebracht haben (zum Beispiel über die schon früh unterstützte Sexualität der Jugend oder das Verhalten der Jugend gegenüber den Älteren). Mit dem Thema Nachkriegszeit und Kriegstraumata konnte ich persönlich nicht so viel anfangen, da dies meine Generation nicht mehr direkt betrifft.
Auch an meine eigene Schulzeit und das dortige Verhältnis zu den Lehrern musste ich denken.
Fazit: Ein anregendes Buch für alle, die eine Lektüre abseits den gewohnten Genres suchen.
Der Lehrer Wolfgang Fink beschreibt seine Gedanken und detailgenauen Beobachtungen der Gesellschaft, des Schulsystems und der Menschen seiner Umgebung aus der Ich-Perspektive. Daher kann man sich sehr gut in ihn hineinversetzen. Manche seiner Stellungen habe ich als Leser hinterfragt und anders gesehen, aber alles in allem versteht man seine Person sehr gut. Obwohl er bemitleidenswert ist und teilweise abwertend seiner Umgebung gegenüber, fand ich ihn meist sympathisch.
Das die Autorin selbst unterrichtet hat und laut ihrer Aussagen die Personen in dem Roman mehr oder weniger aus dem wahren Leben gegriffen hat, macht die Geschichte noch authentischer und stellt einen guten Realitätsbezug her.
Die gehobene Sprache und der mit einigen Fremdwörtern durchsetzte Text, kombiniert mit den ernsten Hintergrundthemen, erfordern einige Konzentration und viel Aufmerksamkeit beim Lesen. Aber der gewählte, literarisch hochwertige Sprachstil passt meiner Meinung nach hervorragend zum Thema des Buches.
Besonders gefallen haben mir die genaue Beobachtung und die Gedanken zur gesellschaftlichen Entwicklung und des Schulsystems, die mich über einiges zum Nachdenken gebracht haben (zum Beispiel über die schon früh unterstützte Sexualität der Jugend oder das Verhalten der Jugend gegenüber den Älteren). Mit dem Thema Nachkriegszeit und Kriegstraumata konnte ich persönlich nicht so viel anfangen, da dies meine Generation nicht mehr direkt betrifft.
Auch an meine eigene Schulzeit und das dortige Verhältnis zu den Lehrern musste ich denken.
Fazit: Ein anregendes Buch für alle, die eine Lektüre abseits den gewohnten Genres suchen.