Cover des Buches Und damit fing es an (ISBN: 9783458176848)
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Rezension zu Und damit fing es an von Rose Tremain

Freundschaft ist das kostbarste Gut unserer Zeit.

von Janglemaus vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Eine Geschichte über eine Freundschaft die ein Leben lang hält und Berge versetzen kann.

Rezension

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Janglemausvor 8 Jahren
Inhalt:

»Manchmal geschehen Dinge eben erst spät im Leben.« Gustav Perle ist ein zurückhaltender Mann. Er wuchs in den 1940er-Jahren allein bei seiner Mutter Emilie in ärmlichen Verhältnissen im schweizerischen Matzlingen auf – und schon damals hat er gelernt, nicht zu viel vom Leben zu wollen. Als Anton in seine Klasse kommt, ein Junge aus einer kultivierten jüdischen Familie, hält mit ihm auch das Schöne in Gustavs Leben Einzug. Anton spielt Klavier, und seine Familie nimmt Gustav sonntags mit zum Eislaufen. Emilie sieht das nicht gerne, lebt sie doch in der Überzeugung, dass die Bereitschaft ihres verstorbenen Mannes, jüdischen Flüchtlingen zu helfen, letztlich ihr gemeinsames Leben ruiniert hat. Doch Anton ist alles, was Gustav braucht, um glücklich zu sein. Umso härter trifft es ihn, als Anton – beide sind längst erwachsen – Matzlingen verlässt, weil er seine große Chance als Pianist wittert. Gustav widmet sich seinem Hotel Perle, das er inzwischen mit Erfolg führt – doch er ist einsam und verspürt eine große Leere in seinem Leben. Bis Anton, gescheitert, zurückkehrt – und beide erkennen, dass das Glück vielleicht schon immer direkt vor ihnen lag. Ein zarter, bewegender Roman, der davon erzählt, dass es manchmal fast ein ganzes Leben dauert, bis man das Glück findet – in dem einen Menschen, den man zum Leben braucht.


Meinung:

Rose Tremain "Und damit fing es an" war mein aller erstes Buch von ihr und die Geschichte an sich hat mir sehr gut gefallen. Ihr Schreibstil gefiel mir von Anfang an: Locker und sehr flüssig erzählt Rose Tremain die Geschichte über die Freundschaft von Gustav und Anton.
Ich muss gestehen, am Anfang fand ich ihre Freundschaft sehr schön, denn es war ein schöner Kontrast zwischen dem verträumten Gustav und den zielstrebigen Anton. Auf Dauer hat mir ihre Freundschaft aber nicht wirklich gefallen, denn im Laufe der Geschichte haben sich die Charaktere natürlich weiter entwickelt und ich muss sagen, Anton wurde mir immer unsympathischer.
Auch wenn ich als Leser nicht unbedingt einen Charakter ins Herz geschlossen habe, da die Geschichte meiner Meinung nach etwas zu oberflächlich gehalten wurde. Tut mir Gustav im Endeffekt leid. Irgendwie hat er ein Händchen dafür, Leute anzuziehen, die ihn nicht Wertschätzen sondern nur Fordern. Sei es sein Freund Anton, Lottie oder seine Mutter, keiner schätzen Gustav, der sich zu einem liebevollen Mann entwickelt hat, der sich um seine Mitmenschen mehr sorgt als um ihn.
Die Geschichte um Gustavs Vater hat mir sehr gut gefallen - die Tatsache, dass der 2. Weltkrieg auch an der Schweiz nicht einfach so vorbei ging fand ich ein wichtiges Thema, dass für meinen Geschmack etwas ausführlicher hätte berichtet werden können. Denn nachdem Erich, Gustavs Vater vielen Juden geholfen hat, in der Schweiz bleiben zu können, wirft man ihn aus seiner Arbeit und es scheint als hätte diese mutige Aktion Familie Perles Leben zerstört.

Fazit:

Prinzipiell ein sehr schönes Buch, dass sehr flüssig gelesen werden kann - auch wenn es nicht vor Spannung sprüht, hat es mir sehr gut gefallen. Für meinen Geschmack wurde die Geschichte etwas zu oberflächlich behandelt sodass man mit den Charaktere nicht wirklich warm wird.


Dennoch ist das Buch auf jeden Fall lesenswert!
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