Rezension zu "Crypt of the Moaning Diamond" von Rosemary Jones
Um die langwierige und kostspielige Belagerung Tsurlagols endlich zu beenden, hat der Herrscher des mit der Stadt verbündeten Procampur eine Gruppe Siegebreaker, Mineure, engagiert. Der Herrscher hat es eilig, seine Offiziere drängen zu einem Angriff auf die gut befestigte Stadt und zu Hause verlangen die Händler nach der Rückkehr ihres Königs. So bleiben den Siegebreakern nur noch zwei Tage, um ein Stück der Stadtmauer zum Einbruch zu bringen, sonst verlieren sie die dringend benötigte Bezahlung. Allerdings stehen die Chancen, ihr Ziel tatsächlich in dieser kurzen Zeit zu erreichen, mehr als schlecht, aber damit nicht genug: Bei einer Besichtigung des ergrabenen Tunnels bricht der Boden ein und die Siegebreaker landen in einem geheimnisvollen Labyrinth unter der belagerten Stadt, einem Labyrinth, in dem unbekannte Gefahren lauern.
Wenn man ein Buch aus einer Reihe mit dem Titel „The Dungeons“ in die Hände bekommt, erwartet man wahrscheinlich vor allem klaustrophobische Düsternis. Rosemary Jones geht das Ganze jedoch anders an, nämlich mit Humor. Ihr Trupp skurriler Siegebreaker ist schlicht göttlich. An ihrer Spitze steht die junge Ivy, eine Frau mit einer Abneigung gegen zu häufiges Baden. Offiziell ist sie der Captain, was nicht heißt, dass die anderen auf sie hören würden, es wollte nur sonst keiner den Job und schließlich muss sich jemand mit den Auftraggebern herumschlagen. Dann gehören zu diesem Verein auch noch der Zwerg Mumchance – einen Spezialisten braucht man schließlich –, mit einem Herz für streunende Tiere, die Halb-Orkin Zuzzara, die Zauberin Gunderal – deren Zauber schon mal zu einer mittleren Überflutung führen, aber Hauptsache die Locken sitzen perfekt – und Kid, ein … keine Ahnung, aber man sollte vielleicht auch nicht fragen. Unfreiwillig landet auch ein Offizier aus Procampur, Sanval, mit ihnen im Untergrund. Er bildet mit seiner stoischen, überkorrekten Art einen herrlichen Gegenpart zu Ivy und ihre Versuche, ihn aus der Fassung zu bringen, sind köstlich. Diesen schrägen Trupp schickt Rosemary Jones in ein spannendes Abenteuer, was Lesespaß pur verspricht. Ich mochte schon ihr zweites Buch (City of the Dead) sehr, aber ihr Erstling ist noch um Längen besser. Bitte viel, viel mehr davon!!