Mair erbt nach dem Tod ihres Vaters einen wertvollen Kasmirschal. Um zu erfahren was es damit auf sich hat, reist sie nach Indien. Man erfährt hier viel über Land und Leute und über die Herstellung der wertvollen Kasmirschals. Ansonsten konnte mich der Roman einfach nicht überzeugen, zäh und langatmig. Nach dem Titel und dem Klappentxt hatte ich viel mehr versprochen und vor allen Dingen Spannung erwartet.
Rosie Thomas
Alle Bücher von Rosie Thomas
Der Kaschmirschal
Der Gardeniengarten
Iris and Ruby
The Potter's House
Ein einfaches Leben
Liebeserwachen (Heyne Der Grosse Liebesroman (28))
The Kashmir Shawl
Neue Rezensionen zu Rosie Thomas
Dieses Buch der Autorin ist im Weltbild Verlag erschienen, ebenso wie bereits 2012 ihr Roman "Der Kaschmirschal" (link zu meiner Rezi). Hier handelt es sich jedoch um ein früheres Werk der Autorin. Es ist 2006 mit dem Titel "Iris & Ruby" in Englisch erschienen.
Den englischen Titel finde ich sehr entsprechend, denn die Geschichte basiert hauptsächlich auf den beiden Hauptprotagonistinnen: Iris und Ruby, während der deutsche Titel wohl den momentanen Trend entspricht
(Der Lavendelgarten, ...)
Iris Black, ehemalige Ärztin, lebt zurückgezogen in ihrem Haus in Kairo, gemeinsam mit Mamduh, ihren Diener und Freund aus Kindertagen, und "Tantchen", der arabischen Haushälterin. Sie ist 82 und klammert sich an ihre Erinnerungen, in denen sie sich mehr und mehr verliert. Doch eines Tages steht ihre Enkeltochter Ruby vor der Tür und bringt ihre Welt durcheinander. Der Teenager ist aus England abgehauen und zu ihrer Großmutter geflüchtet, die sie seit ihrer Kindheit nicht mehr gesehen hat. Ruby, eine kleine Rebellin, flieht vor einer tragischen Geschichte und ihrer komplizierten Beziehung zu ihrer Mutter. Sie möchte auf keinen Fall zurück nach England und setzt alles daran um zu bleiben. Sie versucht ihrer Großmutter behilflich zu sein und gleichzeitig bietet sie ihr an, ihre Erinnerungen aus dem zweiten Weltkrieg, die Iris nicht loslassen und die sie versucht nicht zu vergeseen, festzuhalten.
Während Iris versucht in Erinnerungsfetzen von ihrer großen Liebe Xan zu erzählen und der Zeit während des zweiten Weltkrieges, lernt Ruby nicht nur ihre Großmutter besser kennen, sondern auch Land und Leute. Sie ist fasziniert von der Geschichte Ägyptens, vom alten Bild des Landes durch ihre Großmutter und dem Ägypten von heute, das ihr besonders Ash, ihr Freund und sein Bruder Nafouz, zeigen.
Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit lernen wir die junge Diplomatentochter Iris kennen, die aus der gehoben Schicht kommend, ein eher gutes Leben während des Krieges in Kairo führt, während in England die Menschen hungern und frieren. In der Gegenwart erleben wir mit Ruby, ihrer Enkeltochter, und Lesley, Ruby's Mutter und Iris Tochter, die sich zeitlebens von ihrer Mutter ungeliebt gefühlt hat, das Leben in Kairo von heute. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben, wobei es einem schwer fällt mit den Frauen warm zu werden. Iris ist eine angesehene Frau, die Zeit ihres Lebens den Verlust ihrer großen Liebe in ihr Zentrum stellt. Diese verlorene Liebe hat ihr Leben geprägt und in weitere Folge das ihrer Tochter und ihrer Enkelin.
Ebenso wichtig ist ihr ihr Beruf als Ärztin, wobei sie allen anderen Menschen hilft, jedoch für ihre Famlie keine Zeit und Liebe übrig hat. So erlebt man die Geschichte um die junge Iris, die einem sympathischer erscheint, als dieselbe Iris nach dem Krieg.
Ruby ist anfangs eine rebellische und verstörte 19-jährige, die versucht ihr Leben in den Griff zu bekommen und die durch die Beziehung zu Iris endlich zu sich selbst findet. Ihr Charakter entwickelt sich in dieser Geschichte sehr und wird immer sympathischer.
Die Beschreibungen von Ägypten sind sehr bildhaft und Kairo wird bis in die hintersten Gassen, wo das Elend haust, beschrieben. Doch vorallem wird die Schönheit des Landes beschrieben und immer wieder wird auch das Ägyptische Museum mit den alten Pharaonen erwähnt. Man hat fast das Gefühl dort zu sein und die Hitze und den Staub einzuatmen....
Cover:
Das Weltbildcover vermittelt den arabischen Flair und sieht wunderschön aus, jedoch finde ich den deutschen Titel unpassend. Der Hof erinnert an das Innere des Hauses, in dem Iris wohnt.
Das Originalcover links hat auch was orientalisches mit dem Hintergrund einer moslemischen Stadt, jedoch finde ich, dass beide Cover unterschiedliche Zielgruppen ansprechen.
Schreibstil:
Während Iris in der 1. Person erzählt, wird Ruby in der 3. Person dargestellt. So behält der Leser den Überblick wer gerade erzählt bzw. um wen es sich gerade handelt. Der Schreibstil selbst ist angenehm zu lesen und flüssig.
Fazit:
Ein sehr stiller Roman, der vor allem von der Beziehung zwischen Ruby und Iris lebt. Wie sich die beiden besser kennenlernen und vorallem Ruby wieder zu sich selbt findet, ist hervorragend geschrieben. Ob das Buch allerdings lange in meiner Erinnerung bleibt, kann ich noch nicht sagen.
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