Ross Raisin

 3,7 Sterne bei 13 Bewertungen
Autor*in von Unter der Wasserlinie, Schöne Gegend und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Ross Raisin wurde 1979 in West Yorkshire geboren. Er studierte Englische Literatur und Creative Writing, und arbeitete als Kellner. Er hat halb Europa bereist und lebt jetzt mit seiner Frau in London. Für sein Debüt Schöne Gegend (Blessing, 2009) wurde er mit dem Betty Trask Award und dem Guardian First Book Award ausgezeichnet sowie für den Dylan Thomas Award for Young Writers und den traditionsreichen John Llewellyn Rhys Prize nominiert.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Ross Raisin

Cover des Buches Unter der Wasserlinie (ISBN: 9783896674777)

Unter der Wasserlinie

 (6)
Erschienen am 14.04.2014
Cover des Buches Schöne Gegend (ISBN: 9783896674081)

Schöne Gegend

 (5)
Erschienen am 26.08.2009
Cover des Buches Out Backward (ISBN: 9780061876158)

Out Backward

 (1)
Erschienen am 13.10.2009

Neue Rezensionen zu Ross Raisin

Cover des Buches Unter der Wasserlinie (ISBN: 9783896674777)
Buchstabenliebhaberins avatar

Rezension zu "Unter der Wasserlinie" von Ross Raisin

Abtauchen
Buchstabenliebhaberinvor 7 Jahren

Mick hat erst seine Frau und dann in Folge seinen Job verloren. Im gemeinsamen Haus kann er nicht mehr sein, zu schmerzhaft ist die Allgegenwärtigkeit seiner Frau. Er zieht sich zurück, verwahrlost, trinkt, um den Verlust zu ertragen. Seine beiden Söhne sind erwachsen, niemand braucht ihn.


Irgendwann ist sein Geld endgültig alle, und um nicht zu verhungern geht er nach London zum Geldverdienen. Zuerst findet er einen Job als Spüler, doch das kleine Glück währt nicht lange. Er wird gekündigt. Doch sein Erspartes reicht nicht lange, um im Hotel zu übernachten. Er landet auf der Straße. Eine endlose Abwärtsspirale, und er kann nichts dagegen tun. Doch er hat Glück im Unglück, ein anderer Obdachloser nimmt sich seiner an und schleift ihn mit durch, bis er sich eines Tages mit Hilfe von Streetworkern wieder berappelt, den Kontakt zu seinen Söhnen wieder aufnimmt.


Das Buch hat Längen. Trotz der Dramatik der Geschichte wirkt es monoton, Mick bleibt einem seltsam fern. Er ist weder Sympathieträger noch Antiheld, er bleibt blass und eindimensional. Auch die anderen Personen der Geschichte kommen einem nicht nahe, einzig der Begriff "Hallelujas" für die Mitarbeiter der christlich geprägten Obachloseneinrichtungen konnte mir ein Schmunzeln entlocken. 


Ich denke, das Milieu der Obdachlosen wurde realisitisch dargestellt, ebenso deren Alltag. Aber er ist keine Geschichte, die einen ergreift oder mitnimmt. Das Ende wirkt abrupt und konstruiert. Schade.

Cover des Buches Unter der Wasserlinie (ISBN: 9783896674777)
Alexandra_Luchss avatar

Rezension zu "Unter der Wasserlinie" von Ross Raisin

Hilft zuverlässig gegen zu gute Laune...
Alexandra_Luchsvor 8 Jahren

Das Buch beginnt nach einem Todesfall und beschreibt in den ersten Kapiteln, wie eine Familie sich nach diesem Verlust zusammenrauft. Wie sie nach der Beerdigung behutsam und umsichtig miteinander umgehen, zum Teil aber auch einfach nur sprachlos sind. Mick Little, Hauptfigur des Romans, der seine Ehefrau Cathy nach unzähligen gemeinsamen Jahren so plötzlich verliert, verliert damit auch den Boden unter den Füßen. Zuerst versucht er noch, sich weiter durch sein Leben zu hangeln, später folgen Verzweiflung und Absturz.

Der Einstieg in den Roman, so unvermittelt dieser auch ist, fiel mir wirklich leicht. Die ersten Kapitel des Buches verbreiten eine bedächtige und zwar traurige, aber doch auch irgendwie hoffnungsvolle Atmosphäre. Das kommt auch durch die wunderschöne Sprache. Vorsichtig und voll Details werden die Familie und ihre Konflikte beschrieben.

Ich war gespannt auf Micks Geschichte, auf die Hintergründe zu seiner Vergangenheit als Werftarbeiter und Details zur wirtschaftlich angespannten Situation in Glasgow. Vielleicht erwartete ich eine „Selbstfindungsgeschichte“ oder auch nur einen Familienroman voll Schwermut. Was ich jedoch nicht erwartete, war der gleichförmige, deprimierende und insgesamt einfach nur schreckliche Verlauf der Geschichte.
So wie unsere Hauptfigur den Mut verliert, verlor auch das Buch für mich völlig an Reiz. Statt der anfänglichen Atmosphäre und Feingefühl barg es für mich nur mehr Monotonie. Zwar ist Micks Abstieg zunächst noch sehr eindringlich beschrieben und scheint den Leser auf ungewöhnliche Weise mit seinen Konflikten in Verbindung zu bringen. Irgendwann jedoch ist da nur noch Eintönigkeit und auch ein Stück weit Ekel.
Auch sprachlich verlor mich dieser Teil des Buches völlig. Alles gleichförmig, immer wieder dasselbe, eine ellenlange Beschreibung nach dem immer gleichen Muster. Tag. Nacht. Hell. Dunkel. Kalt. Bier. Ich musste schwer mit mir Kämpfen das Buch nicht abzubrechen oder mich direkt auch zu betrinken.

Ich hoffte wirklich lange Zeit, dass das Buch noch eine interessante Wendung und Entwicklung bereit hält und ich (wie der Protagonist) nur genug Durchhaltevermögen benötigen würde. Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht. Wo noch einmal Entwicklung aufkommt, wirkt alles zu bemüht, die Auflösung der Geschichte schließlich scheint ein wenig erzwungen.

Ich weiß nicht, für welche Art von Leser dieses Buch gemacht ist. Von mir gibt es unterm Strich gerade noch 2 von 5 unglücklichen Leseratten, da es mich zumindest sprachlich zeitweise berühren konnte und mich auch zu Beginn noch inhaltlich ansprach.

Cover des Buches Unter der Wasserlinie (ISBN: 9783896674777)
Nadys avatar

Rezension zu "Unter der Wasserlinie" von Ross Raisin

Spannende Dramatik, mich konnte der Roman aber nicht überzeugen
Nadyvor 9 Jahren

Klappentext:
„Ein literarisches Meisterwerk über einen tragischen Abstieg.“ (The Guardian)
„Ross Raisin ist ein begnadeter junger Autor mit einer einzigartigen Stimme und Vorstellungskraft.“ (The Financial Times)

Rezension:
Mick Little hat jahrelang als Werftarbeiter in Glasgow gearbeitet. Dann wurde er einfach so wegrationalisiert. Als dann auch noch seine Frau Cathy an Krebs erkrankt, ausgelöst wohl durch die ganzen Schadstoffe, die Mick jahrelang in seinem Werftanzug mit nach Hause gebracht hat, scheint alles einzustürzen. Dann stirbt Cathy und es zieht Mick den Boden unter den Füßen weg. Sein Sohn Robbie ist zusammen mit seiner Frau aus Australien angereist und versucht Mick einen gewissen Halt zu geben. Sein Sohn Craig dagegen zieht sich vollkommen zurück und gibt insgeheim, seinem Vater die Schuld an dem Tod seiner geliebten Mutter. Als alle Trauergäste wieder abgereist sind, verliert Mick jeden Sinn für die Realität. Statt weiterhin in dem gemeinsamen Haus zu leben, zieht er in den Schuppen. Als das Geld knapp wird packt er einige Sachen zusammen und reist nach London. Er sucht sich eine Arbeit als Küchenhilfe in einem Hotel. Aber auch da wird er wegen eines Streikes entlassen. Schließlich hat er nichts mehr, keine Arbeit, kein Geld und keinen Unterschlupf. Da lernt er den Obdachlosen Keith, genannt Bohne, kennen, der sich seiner annimmt. Mick landet auf der Straße, spricht immer mehr dem Alkohol zu und hat komplett den Sinn fürs Leben verloren. Seine Söhne geben eine Vermisstenanzeige auf, den sie wissen nicht, was aus ihrem Vater geworden ist.

Meine Meinung:
Schreibstil: Ich fand den Schreibstil von Ross Raisin echt gewöhnungsbedürftig. Die Satzbildung kam mir oft eigenartig vor und ich hatte wirklich Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzukommen.
Charaktere: Mick war mir sehr sympathisch und ich habe mit ihm mitgelitten. Oftmals war mir jedoch sein Handeln unverständlich.
Mein Fazit:
Als ich die Inhaltsangabe des Buches gelesen habe, war ich sehr gespannt auf diesen Roman. Die Dramatik der Geschichte hat mich wirklich interessiert. Ich kam jedoch mit der Schreibweise des Autors nicht richtig zurecht. Er beschreibt Dinge und Menschen, die völlig uninteressant für die eigentliche Story waren. Dadurch zog sich das Buch unheimlich in die Länge. Teilweise hätte man etliche Seiten einfach überfliegen können und hätte Micks Geschichte trotzdem verstanden. Wiederum hat Ross Raisin unheimlich gut beschrieben, wie schnell man in so einen Abgrund kommen kann und wie das Leben der Obdachlosen oft abläuft. Insgesamt gesehen ist das Buch für mich von der Dramatik her interessant, hat mich aber nicht völlig für sich eingenommen.

Sterne: 2 von 5

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