Ross Thomas

 4,1 Sterne bei 89 Bewertungen
Autor von Umweg zur Hölle, Der achte Zwerg und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Ross Thomas, geboren in Oklahoma, war ein amerikanischer Autor. Er schrieb bereits als Jugendlicher Sportberichte für eine Lokalzeitung, kämpfte im Zweiten Weltkrieg als Infanterist auf den Philippinen und arbeitete danach als Reporter in Louisiana. In den fünfziger Jahren lebte er in Bonn und richtete dort das deutsche AFN-Büro ein, sowie in Frankfurt am Main. Er arbeitete als Public Relations- und Wahlkampfberater für Politiker wie beispielsweise Lyndon B. Johnson sowie als Journalist und Gewerkschaftssprecher in den USA und Nigeria. Seine Karriere als Schriftsteller begann er erst mit vierzig Jahren mit dem Schreiben vor allem von Politthrillern, in denen er die Hintergründe des amerikanischen Politikbetriebs entlarvt und bloßstellt. Für seinen ersten Roman The Cold War Swap (Kälter als der kalte Krieg) erhielt er den Edgar Allan Poe Award. Ab 1982 verfasste er auch Drehbücher für Fernsehserien wie Simon und Simon oder Die unglaublichen Geschichten von Roald Dahl. Ross Thomas starb am 18. Dezember 1995 in Santa Monica. »Ironie ist ein anderes Wort für Realismus.« Ross Thomas »Seine 25 Romane bestechen mit politischem Scharfsinn, stets nah an der Realität, aber eben doch Literatur.« Sonja Hartl, SWR Kultur »So wie es Filme gibt, die nie verjähren, so gibt es auch Bücher und Autoren, derer man nicht müde wird. Alles, wirklich alles von Ross Thomas zählt dazu.« Alf Mayer, CulturMag »Ross Thomas hat zwei, drei ziemlich gute Bücher geschrieben – und der Rest ist einfach sensationell.« Hans Jörg Wangner, Stuttgarter Zeitung »Ein Roman von Ross Thomas ist nicht einfach ein Krimi oder ein Polit-Thriller, sondern – wenn wir davon ausgehen, dass der Teufel damals auf den Hügeln des Galiläerlands dem Herrn Jesus die Welt so gezeigt hat, wie sie wirklich ist, und nicht, wie Idealisten sie gerne hätten – eine diabolische Analyse unserer politischen Verhältnisse.« Jörg Fauser

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Stimmenfang (ISBN: 9783895816307)

Stimmenfang

Neu erschienen am 25.03.2025 als Taschenbuch bei Alexander.

Alle Bücher von Ross Thomas

Cover des Buches Umweg zur Hölle (ISBN: 9783895812583)

Umweg zur Hölle

(11)
Erschienen am 01.06.2011
Cover des Buches Der achte Zwerg (ISBN: 9783895812514)

Der achte Zwerg

(7)
Erschienen am 01.10.2011
Cover des Buches Gottes vergessene Stadt (ISBN: B006PKLZG2)

Gottes vergessene Stadt

(6)
Erschienen am 10.12.2011
Cover des Buches Porkchoppers (ISBN: 9783895814037)

Porkchoppers

(5)
Erschienen am 01.02.2016
Cover des Buches Voodoo, Ltd. (ISBN: 9783895812095)

Voodoo, Ltd.

(7)
Erschienen am 01.10.2009
Cover des Buches Der Yellow-Dog-Kontrakt (ISBN: 9783895812255)

Der Yellow-Dog-Kontrakt

(5)
Erschienen am 17.02.2015
Cover des Buches Gelbe Schatten (ISBN: 9783895812644)

Gelbe Schatten

(5)
Erschienen am 01.05.2012
Cover des Buches Fette Ernte (ISBN: 9783895813177)

Fette Ernte

(4)
Erschienen am 01.03.2014

Neue Rezensionen zu Ross Thomas

Cover des Buches Die Narren sind auf unserer Seite (ISBN: 9783895816123)
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Rezension zu "Die Narren sind auf unserer Seite" von Ross Thomas

admit
Teuflischer Agent

Der Plot ist einfach und mir zu brutal. Man beauftragt den gerade aus der Haft entlassenen Agenten Lucifer (Nomen est Omen) mit der Korrumpierung einer eh schon korrupten texanischen Stadt. Aus persönlichen Gründen und weil er gerade nichts besseres zu tun hat, übernimmt er den Job. Gemeinsam mit der Ex-Prostituierten Thackeray sowie dem Strippenzieher Orcutt erledigt er die sogenannten Honoratioren der Stadt und lässt nebenbei etliche Gangster aus verschiedenen Landesteilen aufeinander losgehen. Hartgesottene freuen sich ev. beim Lesen.

Cover des Buches Dann sei wenigstens vorsichtig (ISBN: 9783895814761)
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Rezension zu "Dann sei wenigstens vorsichtig" von Ross Thomas

Schurkenblog
Hardboiled-Crime mit trockenem Humor

Ross Thomas ist einer der richtig großen Hardboiled-Klassiker-Autoren. Mit seiner McCorkle & Padillo - Reihe und Wu & Durant -Reihe konnte er schon einige Leser, auch mich, sehr überzeugen.


In "Dann sei wenigstens vorsichtig" geht es weniger politisch zu als anfangs vermutet, denn hier wird im Umfeld eines Politikers schmutzige, familiäre Wäsche gewaschen.

Der Ich-Erzähler Decatur "Deke" Lucas ist ein typischer Hardboiled-Antiheld. Eigentlich ist er Historiker, doch hauptsächlich - zumindest zwischendurch - als Bundesschnüffler unterwegs. Einen Schnüffeljob bekommt er nun auch von dem meistgefürchtesten Mann Washingtons: dem Kolumnisten Frank Size. Der hat über den Senator Robert Ames geschrieben, in dem er ihn der Bestechung bezichtigt. Auch wenn es ihm normalerweise ziemlich egal ist, ob seine Kolumnen der Wahrheit entsprechen oder nicht, dieser Fall hier macht ihn neugierig. Denn der Senator hätte das Geld keinesfalls nötig. Also soll Deke herausfinden, was dahinter steckt.

Hardboiled macht sich nun Deke daran, herauszufinden, was dahinter steckt. Blöd nur, dass seine Zeugen in Rauch aufgehen oder durchlöchert auf dem Asphalt liegen. Deke, der bei diesen Morden selbst Zeuge ist, nimmt das ziemlich gelassen hin. Total ausgekochter Typ, dieser Deke, der natürlich viel trinkt und eine seltsame Nicht-Beziehung führt!

Doch Ross Thomas wäscht hier nicht politisch schmutzige Wäsche, vielleicht nur etwas am Rande, sondern fasst eher familiäre alte Unterwäsche an. Und die haben ziemlich viele Fäden, die erst gegen Ende aufgelöst werden und teilweise ziemlich viel Dreck mit sich ziehen. All das erzählt er in Hardboiled-Manier und würzt mit trockenem Humor die Handlung. Das liest sich gut, wenn auch nicht ganz so gut wie die oben erwähnten Reihen, aber Krimi-Insider werden diesen Hardboiled-Polit-Presse-Krimi mit Genuss lesen.

Ross Thomas ist eine Größe für sich. Und diese Größe darf in keinem Krimi-Liebhaber-Regal fehlen. Ein Krimitipp für Krimi-Insider!

Cover des Buches Porkchoppers (ISBN: 9783895814037)
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Rezension zu "Porkchoppers" von Ross Thomas

Gulan
Ganz viel schmutzige Wäsche.

Kensington nickte. „Naja, das ist gut, ich meine, es ist gut, daß sie es wissen. Aber es gibt eine Sache an Ihnen, die mir gefällt, Al.“
Etheridge bewegte sich mittlerweile Richtung Tür. „Was?“
„Sie haben mir keinen Vortrag darüber gehalten, daß das Weiße Haus sich nicht in so etwas Mieses verwickeln lassen könnte, wie ich es Ihnen gerade erzählt habe.“
Nein.“
„Wissen Sie, warum mir das gefällt?“
„Warum?“, sagte Etheridge, die Hand am Türknauf.
„Weil ich gerade ein verdammt gutes Frühstück zu mir genommen habe, und ich wollte nicht alles auf den Boden kotzen.“ (S.127)

Bei einer der größten amerikanischen Gewerkschaften stehen die Zeichen auf Wahlkampf. Der amtierende Präsident Donald Cubbin hat erstmals einen ernstzunehmenden Herausforderer, den Schatzmeister Sammy Hanks. Beide sammeln ihre Truppen und Ränkespieler hinter sich und rüsten sich für einen harten, erbarmungslosen Wahlkampf. Und irgendjemand hat einen Killer auf Cubbin angesetzt.

Bei der Fülle an Büchern, die ich so lese, kann man gar nicht zu allen eine Rezension schreiben. So hatte ich eigentlich auch zu „Porkchoppers“ keine geplant. Im Nachhinein war ich aber so angetan, dass ich es schade gefunden hätte, wenn ich gar nichts dazu geschrieben hätte. „Porkchoppers“ erschien erstmals 1972, ein Jahr später um die Hälfte verstümmelt auf Deutsch und nun erstmals komplett im Rahmen des Ross-Thomas-Gesamtwerks beim Alexander Verlag Berlin. Der Begriff „Porkchopper“ kommt übrigens aus dem Gewerkschaftsslang und bezeichnet einen Funktionär, der hauptsächlich vom Eigennutz angetrieben wird.

Thomas erzählt die Geschichte eines Präsidentschaftswahlkampfes einer großen amerikanischen Industriegewerkschaft. Ein alternder Präsident, Alkoholiker, aber immer noch ein exzellenter Schauspieler und Redner und sein jüngerer, manisch-depressiver Herausforderer und ehemaliger Zögling, der dem Alten vorwirft, sich zu weit von Basis entfernt zu haben. Doch vom Malocher am Band sind hier alle Gestalten Lichtjahre entfernt. Es entwickelt sich ein Wahlkampf der schmutzigsten Sorte. Im Nachwort wird erläutert, dass der Autor hier in seinem zehnten Buch zum ersten Mal die Perspektive des Ich-Erzählers verlässt und einen allwissenden, auktorialen Erzähler anwendet. Dadurch wird der Zynismus, die Abgefeimtheit der Figuren nur all zu sehr deutlich: Hier wird auf jede schmutzige Wäsche der Gegenseite nochmal eine Schippe draufgelegt, jeder und alles ist korrumpierbar und Gesetze sind dazu da, um übertreten zu werden. Eigentlich wäre das Buch die ideale Lektüre während des letztjährigen US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampfes gewesen. Wunderbar lakonisch, mit trockenem Witz und mit brillanten Dialogen seziert der Autor den amerikanischen Politbetrieb.

Ross Thomas war übrigens selbst mal Politikberater und Gewerkschaftsfunktionär – man darf annehmen, dass „Porkchoppers“ nicht nur fiktional ist. Der Plot ist durchaus komplex und voller Nebenfiguren (ohne Personenregister), das heißt, eher was für Politthriller-Profis. Aber die dürften ihre helle Freude daran haben.

Gespräche aus der Community

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Zusätzliche Informationen

Ross Thomas wurde am 19. Februar 1926 in Oklahoma City (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

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