Cover des Buches Das Kind vom anderen Stern (ISBN: 9783649637783)
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Rezension zu Das Kind vom anderen Stern von Ross Welford

Gelungene Mischung aus Spannung, Humor und Traurigkeit

von SternchenBlau vor 3 Jahren

Kurzmeinung: Total spannend, einfühlsam und auch traurig. Besonders erhellend fanden wir die außerirdische Außensicht auf uns Menschen.

Rezension

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SternchenBlauvor 3 Jahren

Mein 9jähriger Sohn findet:

Ein sehr spannendes Buch. Mir hat der Aufbau gefallen, dass Tammy verschwunden ist und Ethan sie dann mit Hilfe seiner Freunde retten muss. Mir hat auch gefallen, dass die Außerirdische Hellyan immer „Ii-sen“ zu Ethan und und Ik-ki zu „Iggy“ sagt. Dass sie Gefühle hat, finde ich schön. Es war interessant zu lesen, wie sie das mit den Gefühlen selbst herausfindet. Und wie die Menschen in der Erdzone leben – wie bei uns Tiere im Zoo, das finde ich nicht fair. Wenn ich ein Alien wäre, würde ich einfach zur Erde fliegen und dort Urlaub machen, wenn ich etwas über die Menschen wissen wollte.

Manchmal war das Buch sehr traurig, aber dann musste ich auch immer wieder lachen. Auch das Ende war traurig, aber dann habe ich darüber nachgedacht und dann fand ich es nicht mehr ganz so traurig. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Meine Erwachsenen-Sicht:

Unter diesem zauberhaften Cover verbergen sich düsterere Themen, als wir vielleicht erwartet haben. Und doch schafft es Welford immer wieder, dass vieles auch eine leichtere Komponente bekam. Diese Mischung aus Einfühlungsvermögen, Humor und Spannung haben uns bei diesem Buch sehr gut gefallen und der Rhythmus im Buch ist wundervoll gelungen. Immer wenn es zu traurig wurde, kam eine leichtere, humorvolle Stelle.

Dieser gelungene Balanceakt, wie mein 9jähriger Sohn und ich finden, fängt schon beim Grundthema und auf den ersten Seiten an: Ethans Zwillingsschwester wurde entführt. Eine grausame Vorstellung, oder? Welford fängt mit einem Prolog aber die jungen Lesenden schon so ein, dass die Vorstellung nicht zu bitter wird. Denn wir wissen schon auf der zweiten Seite, dass Tammy nicht ermordet, sondern von Aliens entführt wurde. So wissen wir beim Lesen zwar, worüber sich alle sonst Sorgen machen, aber wir wissen ja gleichzeitig auch, was passiert ist. Das macht es nicht weniger schlimm, durch die Hoffnung darin aber erträglich.

Danach folgt eine sehr spannende Rettungsmission, die abwechselnd aus Sicht von Ethan und dem außerirdischem Mädchen Hellyan erzählt wird. Es gab Tage, da haben wir das Buch besser erst gar nicht zur Hand genommen, weil wir wussten: Wenn wir mit dem Lesen anfangen, können wir nicht mehr aufhören.

Gerade durch den Perspektivwechsel erzählt Welford sehr eindringlich, dass wir nicht über andere bestimmen dürfen, wie Menschenrechtsverletzungen aussehen und immer wieder leider versucht wird, diese zu rechtfertigen. Das alles lässt sich als Parabel hervorragend auf die Kolonialisierung übertragen und darauf, wie die Menschen mit Tieren und Umwelt umgehen. Die außerirdische Sicht lässt dann nochmal weitere Deutungsebenen über unsere Menschenwelt zu. Dazu kommen noch viele weitere Fragen zum Tragen: Wie viel (oder wenig) wird Kindern geglaubt? Warum wollten Leute Profit aus dem Leid anderer schlagen? Und was bedeutet es eigentlich, Gefühle zu haben. So hatte ich mit meinem Sohn auch sehr spannende Gespräche beim Lesen.

Das Ende ist sehr traurig und sicherlich für viele Kinderbücher auch ein Tabu-Bruch. Mit der düsteren Grundthematik eignet sich das Buch sicherlich nicht für ängstliche Kinder oder die, die traurige Themen sehr mitnehmen. Humor bei düsteren Themen sollten die Lesenden auch mögen. Allen anderen empfehlen wir das Buch wirklich sehr.

Fazit:

Uns hat die Geschichte wirklich gepackt. Die Lesenden sollten die Mischung aus düsterem Grundthema und Humor aber mögen. Dann empfehlen wir das Buch sehr gerne mit 5 von 5 Sternen.

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