Dr. Batmanghelidj propagiert in seinem Buch einen einfachen Lehrsatz: Trinkt mehr Wasser!
Der westliche Mensch habe verlernt sein Durstgefühl wahrzunehmen bzw. vertausche es mit Hunger. Außerdem führe er seinem Organismus Flüssigkeit meist in unangemessener Form zu. Der
Körper reagiere auf den daraus resultierenden Wassermangel mit zum Teil fatalen Folgen, d.h. Unwohlsein und Krankheiten, die ihm weiteren Verlauf dann unzureichend behandelt würden, da man eben den eigentlichen Auslöser, die Dehydration nicht erkennen würde.
Heilung verspricht einfaches Leitungswasser (plus der Zugabe von Salz) in ausreichendem Masse getrunken. Dr. Batmanghelidj ist in seinem Buch davon überzeugt, dass damit Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Sodbrennen, Arthrose und Kreuzschmerzen deutlich gelindert, ja sogar dauerhaft geheilt und anderen, wie z.B. Osteoporose und Krebs vorgebeugt würden. Hört sich das nicht sehr unglaubwürdig, ja geradezu paradox an, mit ein paar Gläsern Wasser (plus Salz) pro Tag ohne eine Vielzahl von Krankheiten beschwingt durchs Leben schreiten?
Das Buch gibt dazu die Anleitung, erklärt darüber hinaus, wieso Mineralien lebenswichtig sind und was sonst noch wichtig ist, wenn man gesund werden und bleiben möchte (Bewegung, Sonnenlicht, Gemüse....).
Es ist wohl Allgemeingut, dass jeder erwachsene Mensch 2-3 Liter Flüssigkeit pro Tag benötigt.
Jeder weiß es, aber wer hält sich konsequent daran? Bekannt ist auch, dass beliebte Getränke wie zum Beispiel Kaffee, schwarzer/grüner Tee oder alkoholische Getränke dem Körper eher Wasser entziehen, als ihm zuführen, und auch süße Limonaden keinen richtigen Ersatz darstellen.
Der mittlerweile verstorbene Autor war/ist alles andere als unumstritten, wie man sich natürlich gut vorstellen kann. Hätte er Recht, wäre dies eine Revolution auf dem Gebiet der Medizin. Dr. Batmanghelidj versucht die Zusammenhänge der Funktion von Wasser im Körper medizinisch darzustellen. Um das annähernd zu überprüfen, fehlt mir jedoch einfach das Fachwissen. Plausibel hört sich das meiste an, unabhängige Studien werden aber nicht angeführt. Im Buch sind einige Dankesbriefe von Menschen abgedruckt, die überschwänglich ihre Dankbarkeit über die erfahrenen Heilungen zum Ausdruck bringen
Der Stil des Buches hat mir nicht so gut gefallen, an manchen Stellen schwillt ein fast beschwörender Ton an, die Grundidee ist jedoch sehr bedenkenswert. Ich kann nur jedem raten bei entsprechenden Beschwerden es selber mal auszuprobieren. Wasser hat ja bekanntlicherweise keine Nebenwirkungen. Einen Versuch ist es allemal wert. Ich zumindest habe überraschende Erleichterungen verspürt.
Fazit: Völliger Humbug? Meiner Meinung nach ist da was dran! 4 von 5 Sternen, weil ein Rest Zweifel bleibt.