Rezension zu "Einfach alles!" von Rotraud S Berner
Viele Jahrgänge von Kindern sind seit etwa 2004 mit den schlussendlich fünf Bänden der Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berner aufgewachsen, haben mit ihnen erkennen und benennen gelernt, konnten mit Hilfe der mit ihnen die großen Bücher immer wieder betrachtenden Eltern die in den Wimmelbüchern verborgenen Geschichten identifizieren und mit ihrer eigenen Phantasie weitererzählen.
Unser Sohn hat über viele Jahre, seit er etwa eineinhalb war, diese Bücher geliebt und kannte die Namen aller auftretenden Personen. Denen, die von Rotraut Berner ohne Namen gelassen worden waren, gab er welche und die Geschichten, die er um sie herum erfand, warum jedes Mal lustig und lebendig.
Damals also ist sie ganz ohne Worte ausgekommen und hat dennoch unendlich viel bewirkt in der Sprachförderung von Kindern. Ähnlich verhält es sich auch mit dem hier anzuzeigenden Produkt, das seit 2009 bei Klett Kinderbuch unter dem Titel „Einfach alles!“ vertrieben wird. Es ist eine freie Enzyklopädie, eine Art Baukasten aus Bildern und einzelnen Worten. Mit diesen Karten werden die Kinder aufgefordert, sich die Welt aktiv anzueignen, immer wieder die Karten in die Hand zu nehmen und sie nach wechselnden Kriterien zuzuordnen, sie dann wieder neu zu mischen – auf eine spielerische Art die Lernlust und die eigene Erfindungsgabe entdecken.
Da kann man einfach nur staunen, was es alles gibt, indem man die Karten nur anschaut. Man kann die Karten sortieren nach Kriterien, die man selbst erfindet, etwa: was kenne ich schon und was nicht? Was habe ich am liebsten? Auf welchen Karten finde ich meine Lieblingsfarbe?
Man kann zuordnen, was zusammengehört, etwa alles, was vier Beine hat oder: alles was mir Angst macht. Man kann sich fragen, was wohin gehört, etwa die Blumen der Wiese zuordnen.
Ein dem Spiel beigefügtes kleines pädagogisches Begleitheft nennt unzählige solcher Möglichkeiten, sodass man mit diesem Spiel ganz unterschiedliche Sachen spielen kann. Die Kinder können spielen und lernen, sortieren, erzählen oder einfach nur staunen. „Die Welt in Bildern“ ist in sechs verschiedenen Sprachen gehalten, und ich kann es als Geschenk für Kinder ab dem ganz frühen Alter nur empfehlen. Mit wachsenden Fähigkeiten und sprachlichen Kompetenzen kann das Spiel mit ihnen wachsen und schenkt ihnen immer wieder neue Möglichkeiten bis ins Vorschulalter.