Cover des Buches Karlchen vor, noch ein Tor! (ISBN: 9783446206922)
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Rezension zu Karlchen vor, noch ein Tor! von Rotraut Susanne Berner

Rezension zu "Karlchen vor, noch ein Tor!" von Rotraut Susanne Berner

von WinfriedStanzick vor 12 Jahren

Rezension

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WinfriedStanzickvor 12 Jahren
Rechtzeitig vor der Fußballweltmeisterschaft 2006 legte Rotraut Susanne Berner mit „Karlchen vor, noch ein Tor!“ ihr mittlerweile sechstes Karlchen-Buch vor. Karlchen und seine sympathische Hasenfamilie spielen dieses Mal Fußball, und der kleine Leser, möglicherweise aber auch der oder die des Fußball unkundigen VorleserIn, erfährt viel über die Regeln und die Spielweise. Ein das Buch abschließendes Fußball-Glossar erklärt noch einmal kindgerecht alle wichtigen Begriffe. Karlchen und seine Eltern machen jeden Sonntag nach dem Mittagessen einen Spaziergang. Wenn sie an der großen Wiese hinter Omas Haus vorbeikommen, ist Zeit für ein Fußballspiel. Mama übernimmt die Schiedsrichterrolle, und zunächst spielen Karlchen und Papa gegeneinander. Doch dann kommen immer mehr Familienmitglieder hinzu. Onkel Willi und Tante Lene, die sofort in die beiden Tore gestellt werden, und dann Käthe, die Zwillinge Friedrich und Wilhelm und Oma, die jeweils auf beide Mannschaften verteilt werden. Die Zwillinge sorgen für einige Verwechslungen. Mama muss ihnen die gelbe Karte zeigen, und in der zweiten Halbzeit einen Strafstoß für Karlchens Mannschaft pfeifen, den Käthe zum 2-2 Endstand verwandelt. Dann geht es zur Siegesfeier ( bei Unentschieden haben nämlich beide Mannschaften gewonnen) in Omas Garten. Dort gibt es Kakao, Kirschkuchen und Erdbeertörtchen. Mir hat an diesem Buch besonders gefallen, dass hier eine Familie vorgestellt wird, die als Familie noch funktioniert, und die familiäre Gemeinschaft pflegt. Sonntags wird ein Mittagessen gekocht ( und kein „Brunch“), und dann unternehmen Eltern mit ihren Kindern etwas. Auch die Tante, der Onkel, die Neffen und die Großmutter sind integriert, und allen geht es gut dabei. In einer Zeit, in der viele Menschen wieder neu beginnen, darüber nachzudenken, ob die Diffamierung der Familie in den sechziger und den siebziger Jahren nicht doch ein großer Fehler gewesen ist, kann dieses Bilderbuch dazu ermutigen, die noch vorhandenen Bindungen und Beziehungen zu pflegen und sie auszubauen. Niemandes recht verstandene Freiheit wird dadurch eingeschränkt werden, sondern Erwachsene und Kinder – sie ganz besonders – werden davon profitieren. Wenn unsere Kinder eine gute Zukunft haben sollen, brauchen sie, soweit vorhanden, die Einbindung in die Familie. Leben und Zusammenleben in Familien ist sozusagen die Lernwerkstatt für das Leben.
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