Cover des Buches Wolken wegschieben (ISBN: 9783492307963)
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Rezension zu Wolken wegschieben von Rowan Coleman

Wolken wegschieben

von MadameLustig vor 8 Jahren

Rezension

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MadameLustigvor 8 Jahren
Wolken wegschieben habe ich auf einem meiner wöchentlichen Blogstreifzüge entdeckt und mich sofort von Cover und Titel angezogen gefühlt. Der Kaufgrund war jedoch weder das eine noch das andere, sondern der Klappentext. Ja, ich gebe zu, ich habe ein Schwäche für Charaktere, die bereits von Beginn an wie aus dem Leben gegriffen wirken, ganz offensichtliche Markel und Kämpfe auszufechten haben und beides ist bei Willow definitiv der Fall. Und während ich durch meine kleine Schwäche bislang eigentlich nur tolle Leseschätze für mich entdeckt habe, wurde Wolken wegschieben für mich leider zu einer Enttäuschung auf halber Linie.


Und jedes Mal, wenn Willow vor der Entscheidung stand,
ihr Leben zu ändern oder einfach so weiterzumachen wie bisher,
wurde ihr klar, wie weit sie sich bereits von ihrem
früheren Leben entfernt hatte, wie weit der Weg
tatsächlich wäre - und tröstete sich mit etwas zu essen. (S. 111)



Aber fangen wir von vorne an. Schon der Einstieg in die Geschichte fiel mir schwerer als gedacht. Ich konnte mich zu Beginn einfach weder mit Willow anfreunden, noch empfand ich die Erzählung in irgendeiner Art mitreißend, weswegen die ersten Kapitel für mich teilweise zäh wie Kaugummi waren. Zwar wurde das irgendwann besser und ich bekam phasenweise Spaß an der Geschichte, doch hielt das einfach nie lange an. Ich hatte das Gefühl, die Handlung würde nur so vor sich hin dröppeln und nie richtig zur Sache kommen. Dabei ist es keinesfalls so, dass nicht genug Stoff dagewesen wäre, um das Buch mit Spannung, Gefühlen und einem bombastisch mitreißendem Schreibstil zu füllen - wobei es letzteren durchaus gab und ihm allein ist zu verdanken, dass ich bis zum Schluss durchgehalten habe! -, denn all dieses Potenzial war da. Es gab Willow mit ihren Problemen, India mit ihren Problemen, Chloe mit ihren Problemen. Drei Frauen, eine Wohnung, allesamt interessante Charaktere mit interessanten Geschichten, die nur darauf warteten, die Bühne zu bekommen, die sie verdient hatten und vielleicht ist genau das auch das mein Problem gewesen. Es gab zu viele Handlungsstränge, von denen keiner wirklich zu hundert Prozent verfolgt und für mich zufriedenstellend ausgearbeitet wurde.


"Im siebzehnten Jahrhundert galt es Statussymbol,
sich Sklaven als Diener zu halten, im einundzwanzigsten Jahrhundert
sind wir alle selbst Sklaven unseres Selbstbildes." (S. 185)



Während ich meine Meinung versuche in Worte zu fassen merke ich, dass es hier weit weniger ausführlich und damit deutlich kürzer werden wird, als ihr es eigentlich von mir gewohnt seid, denn all das, was ich während des Lesens empfunden und gedacht habe ist tatsächlich schon gesagt und einen kurzen Augenblick habe ich mich gerade gefragt, ob ich dieses kleine bisschen überhaupt online stellen sollte. Der Gedanke war allerdings schnell wieder verworfen, denn natürlich werde ich meine Meinung zu diesem Buch online stellen und mit euch teilen. Ebenso wie zig anderen Lesern da draußen geht es eben auch mir so, dass ich ein Buch mal nicht so toll finde und nur wenig darüber zu sagen habe und das dürft ihr gerne erfahren. Und supermega katastrophal war Wolken wegschieben ja nun auch nicht. Es gab interessante Charaktere, einen wunderschönen Schreibstil und das allein ist für mich schon ein Grund, weswegen ich die Autorin für mich nicht abschreibe und ihr noch eine weitere Chance geben werde.


Zusammengefasst heißt das
Mein erstes Buch von Rowan Coleman und während ich mich riesig auf das Lesen des neuen Buches der so gelobten Autorin gefreut habe, musste ich bald ernüchtert feststellen, dass Wolken wegschieben so gar nicht meins war. Mir war es einfach an den einen Ecken ein bisschen zu viel, während es an den anderen Ecken zu wenig war und sich das Buch für mich somit zu nichts Halbem und nichts Ganzem entwickelte.
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