Rezension zu "In ihrer Erinnerung war Japan eine Mischung aus Rosa und Grün" von Rowan Hisayo Buchanan
Titel: Harmless Like You (dt. In ihrer Erinnerung war Japan eine Mischung aus Rosa und Grün)
Autor/in: Rowan Hisayo Buchanan
24.10.2016, 279 Seiten
Zu Beginn will ich sagen, dass ich den Roman in der englischen Originalfassung gelesen habe und nichts über die deutsche Übersetzung von Astrid Mania sagen kann.
Klappentext: New York, 1968. Die 16-jährige Yuki Oyama ist gefangen zwischen zwei Kulturen. Sie fühlt sich nicht als Japanerin, nicht als Amerikanerin. Als ihre Eltern zurück nach Tokio gehen, überzeugt sie sie schließlich, in New York bleiben zu dürfen. Sie will bleiben, eigenständig sein und ihre Kunst leben.
Berlin, 2016. Galleriebesitzer Jay ist gerade Vater geworden. Dies nimmt er zum Anlass, seine Mutter, seine Vergangenheit, seine Wurzeln zu suchen. Er weiß nichts von ihr, außer dass sie ihn verließ, als er erst zwei Jahre alt war. Und dass ihr Name Yuki Oyama ist.
Cover: Das Cover meiner Version zeigt das Gesicht einer Person, deren Gesichtszüge von Farbstreifen bedeckt werden, auf denen der Titel zu lesen ist. Meiner Meinung nach ist das Cover sehr ansprechend und unglaublich passend zum Romaninhalt. In einer Buchhandlung würde mir dieses Cover direkt auffallen und mich dazu bewegen, das Buch in die Hand zu nehmen.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist einfach nur wundervoll. Die Sprache, die im Roman verwendet wird, ist poetisch, kraftvoll, ganz besonders - und trotzdem verständlich. Das Geschehen wird aus zwei verschiedenen Perspektiven dargestellt. Sowohl Yuki als auch Jay haben jeweils ihre ganz eigene „Sprache“, eine unterschiedliche Art, ihre Empfindungen darzustellen und ihre Geschichte zu erzählen.
Figuren:
Sowohl Yuki, als auch Jay, werden unglaublich lebendig beschrieben. Rowan Hisayo Buchanan kann sowohl die Gedanken einer 16-Jährigen, als auch die Denkweise eines jungen Vaters rüberbringen. Dadurch kann man sich sehr leicht in die Figuren hineinversetzen. Natürlich handeln diese nicht immer so, wie man es selbst tun würde, aber gerade weil die Charaktere so stark aufgebaut sind, kann man trotzdem nachvollziehen, wie sie handeln.
Fazit:
Diese Geschichte von Yuki und ihrem Sohn Jay ist absolut empfehlenswert. Yuki ist verloren in ihrer eigenen Welt, sie weiß nicht, wohin sie gehört, fühlt sich weder japanisch, noch amerikanisch. Wir begleiten sie auf ihrem Lebensweg, der absolut nicht geradlinig verläuft und eigentlich immer schwierig ist. Kein Feel-Good-Buch, sondern eines, das zum Nachdenken anregt und mich noch lange nach der Lektüre beschäftigt hat.
Ich vergebe 5/5 Sternen.