Cover des Buches Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte (ISBN: 9783458358275)
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Rezension zu Der Sommer, in dem Linda schwimmen lernte von Roy Jacobsen

Wie ein kleines Mädchen eine Familie auf den Kopf stellt

von tination vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Wie ein kleines Mädchen eine Familie auf den Kopf stellt

Rezension

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tinationvor 8 Jahren
Das Buch: Es ist das Jahr 1961. Der zehnjährige Finn lebt mit seiner Mutter alleine in einer großen Wohnung. Finn ist zufrieden mit dieser Situation. Doch seine Mutter sieht das anders. Sie bauen um und vermieten ein Zimmer um sich ein wenig mehr Geld zu verdienen. Durch die Suche nach einem Mieter taucht auch Linda auf. Sie ist Finns kleine Halbschwester. Der Vater tot, die Mutter kann sich nicht um sie kümmern. Und so wirbelt das Mädchen das eingeschworene Mutter-Sohn-Team kräftig durch. Und auch der neue Untermieter birgt so einige Geheimnisse…

Fazit: Finn erzählt die Dramen, die er mit seiner Mutter und Linda erlebt sehr klar und undramatisch. Aber man merkt, wie es ihn mitnimmt, dass sich alle um ihn herum verändert. Das kann einen kleinen Jungen schon durcheinander bringen. Durch einige Vorfälle, seinem Beschützerinstinkt und einer leicht verkorksten (aber lieben) Mutter wird es ein weit angenehmeres Jahr für ihn als er anfangs vermutet hätte. Denn Linda bringt nicht nur frischen Wind in die Familie. Sie zeigt Familienzusammenhalt, Liebe und durch die Sicht auf die kleinen Dinge, was wirklich im Leben zählt. Und sie lernt natürlich schwimmen. In einem Sommerurlaub, der ganz anders verläuft als geplant.

Dieses Buch ist ein klares Jacobsen-Werk. Jacobsen erzählt ruhig und ohne viel Drama und Aktion aus dem Leben von Finn. Und darauf muss man sich einlassen. Sonst bleibt das Buch dem Leser verschlossen. Im besten Fall erhält man eine kleine liebenswürdige Familiengeschichte, die einmal komplett durcheinandergewirbelt wird. Und es geht dem Leser ans Herz, man leidet mit Finn mit.

Trotzdem bleibt Finn ein wenig zu traurig zurück. Man wird das Gefühl nicht los, als würde er sich durch das Leben leiden. Das hinterlässt dann doch einen etwas faden Beigeschmack, da trotz schöner Momente immer gelitten wird.

Zusammenfassend ist dieses Buch für alle Roy Jacobsen Liebhaber durchaus zu empfehlen. Auch wer auf kleine Familiengeschichten (hier der etwas anderen Art) steht, kann sich sehr schnell in dieses Buch verlieben.
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