Cover des Buches Die Kathedrale des Lichts (ISBN: 9783404176366)
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Rezension zu Die Kathedrale des Lichts von Ruben Laurin

Ein gelungener Mittelalter-Roman

von Miltonia vor 6 Jahren

Rezension

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Miltoniavor 6 Jahren
Der Baumeister Bohnsack hat den Auftrag bekommen, den neuen Dom in Magdeburg zu bauen. Zusammen mit seiner Tochter Helena, einer bildhübschen und gescheiten jungen Frau, macht er sich auf den Weg zu seiner neuen Wirkungsstätte. Dabei treffen die beiden immer neue und ganz unterschiedliche Personen, die sich ihrem Weg anschließen: der junge Ritter Ansgar von Lund mit seinem Knappen, zwar sehr erfolgreich im Turnierkampf, aber abgebrannt und mittellos bis auf die Knochen, den wendischen Sklaven Moritz, stark und als Bildhauer sehr begabt, aber durch traumatische Ereignisse in der Kindheit seelisch schwer angeschlagen, den Schmied Benno mit seiner mutigen und gutherzigen Frau Monica und noch manch andere.

Die Schicksale dieser Personen verweben sich im Laufe des Romans immer weiter miteinander, Helena verliebt sich, Ansgar und Moritz auch, neue undurchsichtige Gestalten tauchen auf und hassen und begehren wiederum andere, Menschen werden übel misshandelt und auch ermordet, es tut sich ein buntes Kaleidoskop an mittelalterlichen Gebräuchen und Sitten auf und nebenbei wächst der Dombau immer weiter fort. Helena verliert ihre erste Liebe und muss auf Geheiß ihres Vaters einen ungeliebten und grausamen Mann heiraten, Moritz kann sich an den Mördern seiner Familie rächen und findet zum Ende hin noch sein großes Glück.

Dazu kommt noch eine ganze Menge an Wissen zu den damaligen Bauweisen und sehr nett ist auch ein Einschub zur Geschichte des heiligen Mauritius, dessen Figur im Magdeburger Dom aufgestellt und verehrt wird.

Das liest sich sehr munter und spannend, man fiebert mit den Liebespaaren mit und trauert um die Toten, zum Teil freut man sich natürlich auch, wenn es die richtigen erwischt. Dem Autor gelingt es wirklich gut, dem Leser die ganz andere Lebenswelt der damaligen Zeit nahe zu bringen und ich bin durchaus sehr froh, heute zu leben und mich nicht den Vorgaben meines Vaters oder Ehemannes fügen zu müssen und trotz aller gegenwärtigen Probleme ist unser Leben glücklicherweise sehr viel friedlicher und weniger gewalttätig geworden.

Eine sehr gute Empfehlung für alle Leser, die gerne historische Roman lesen, die gut recherchiert sind und nicht nur die üblichen Geschichten mit lediglich altertümlichen Mäntelchen herum.
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