Rudi Hurzlmeier

 3,9 Sterne bei 34 Bewertungen
Autor von SensenMan, Das Buch für Durchblicker und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Rudi Hurzlmeier ist Chefzeichner der weltberühmten Hurzlmeier-Studios, er veröffentlichte bislang 25 Bücher (zuletzt "Meisterwerke der komischen Periode", Kein & Aber Verlag, und "Ich wollt, ich wär dein Hund" mit Harry Rowohlt bei Zweitausendeins). H. hat ein Faible für rare Apfelsorten, Schuhgröße 44 und lebt mit seiner Familie in München.

Alle Bücher von Rudi Hurzlmeier

Cover des Buches SensenMan (ISBN: 9783830332732)

SensenMan

(5)
Erschienen am 17.01.2011
Cover des Buches Kindergeburtstag (ISBN: 9783036955216)

Kindergeburtstag

(4)
Erschienen am 28.04.2008
Cover des Buches Katzenmusik und Katerstimmung (ISBN: 9783442746804)

Katzenmusik und Katerstimmung

(3)
Erschienen am 14.10.2013
Cover des Buches Saukopf Natur (ISBN: 9783956141256)

Saukopf Natur

(2)
Erschienen am 14.09.2016
Cover des Buches Hurzlmeiermalerei (ISBN: 9783956144004)

Hurzlmeiermalerei

(1)
Erschienen am 15.09.2020
Cover des Buches Hurzlmeierzeichnerei (ISBN: 9783956145681)

Hurzlmeierzeichnerei

(1)
Erschienen am 15.06.2023
Cover des Buches Evergrins (ISBN: 9783861508861)

Evergrins

(1)
Erschienen am 27.09.2013

Neue Rezensionen zu Rudi Hurzlmeier

Cover des Buches Hurzlmeiermalerei (ISBN: 9783956144004)
Thomas_Lawalls avatar

Rezension zu "Hurzlmeiermalerei" von Rudi Hurzlmeier

Thomas_Lawall
Absurder Hochgenuss

Herrlich, diese Traumfluten, die uns im Schlaf überfallen und uns für kurze Zeit in andere Dimensionen entführen. Wachen wir auf, sind wir oft noch eine Weile dort, bis die Erinnerung, auch wenn sie noch so "echt" erschien, langsam verblasst und schließlich meist ganz in Vergessenheit gerät.

Wo sind all die Träume hin, wo sind sie geblieben? Irgendwie hätte man dies aufzeichnen sollen. Was in ein paar hundert Jahren vielleicht gelingen mag, funktioniert heute zwangsweise noch anders. Kluge Köpfe schreiben ihre Gedanken auf, andere packen sie in Musik und wieder andere greifen zu Pinsel und Farbe.

Rudi Hurzlmeier ist so einer. Er kann Farben in Träume und Phantasien (zurück-)verwandeln. Dass er hierbei mitunter etwas übertreibt, ist sein gutes Recht. Dazu ist Kunst ja (auch) da. Eine schier aussichtslose Flucht zum Beispiel. Kennt jeder. Man befindet sich in einer ausweglosen Situation. Das Ende steht unmittelbar bevor. Da vorne ist ein Wasserfall, dem man nicht mehr entkommen kann. Man liegt im Bett und versucht, verzweifelt rudernd, dem Unvermeidlichen zu entkommen. Selbstverständlich ist Vollmond, keinesfalls aber sicher, wie man denn gleich sterben wird, denn von hinten kommt auch noch ein kapitaler Hai angeschwommen. Die einzige Rettung wäre nun tatsächlich das Aufwachen...

Hurzlmeiers Malerei hat aber wenig mit Wachzuständen zu tun. Beim Abtauchen in seine Welt möchte man alles sein, nur nicht wach. Die großen Meister augenzwinkernd zitierend, feiert Rudi Hurzlmeier den Sieg über den Tunnelblick des Alltäglichen. Normalität wird ersatzlos gestrichen, und zwar mit satt und reichlich Farbe, sowie einem Gespür für phantastische Grenzüberschreitungen. Ein Plädoyer für die Legalisierung des Absurden.

Was ist Kunst? Heerscharen "normaler" Menschen interessiert das wenig bis überhaupt nicht. Hat nicht mal jemand gesagt, dass Kunst das Unsichtbare zeigt, abbildet, darstellt oder wie auch immer? Wie dem auch sei, wer das nicht Sichtbare sucht, wird in Hurzlmeiers ebenso spaßigem wie phantastischem Realismus fündig. Und zwar derart, dass es einem die Sprache verschlägt. Aus dem Staunen kommt man, bevor es mit der Schnappatmung weitergeht, gar nicht mehr heraus.

Nach den einleitenden Pferdebildern möchte man das auch gar nicht mehr, und wenn man nach jenem Höllenritt den willkommenen Abwurf genießt, freut man sich, wie eine angetrunkene Königstochter vielleicht, auf die definitive Rückkehr eines längst totgeglaubten, legendären Tieres.

Trotzdem an dieser Stelle eine Warnung. Das eine oder andere Bild könnte Bewusstseinsstörungen hervorrufen. Man schließt am Ende (sehr ungern) das Buch, aber so schlimm ist das auch wieder nicht, weil es eine sehr seltsame Nachhaltigkeit entwickelt. Man geht beispielsweise in den eigenen Garten, erkennt ihn aber nicht wieder. Es scheint etwas nicht zu stimmen, denn da gibt es plötzlich Dinge, die da eigentlich nicht hingehören.

Plötzlich hängen die frisch gewaschenen Unterhosen eine Etage höher, und man fragt sich, wie man eigentlich hoch an die Stromleitung gekommen ist, wieso im alten Apfelbaum eine Toilette hängt, ein Mädchen herumspringt, das gar keins ist, oder wem der Hund, der Punkte sammelt, gehört. Im Zusammenhang mit jenen Risiken und Nebenwirkungen fragen sie bitte ihren Buchhändler oder Psychotherapeuten.

Der Rezensent empfiehlt jedoch den Genuss ohne jede Vorwarnung oder der Einnahme von bewusstseinserweiternden Substanzen. Selbst wenn der Rotwein alle ist, hält der Kunstgenuss bei Weitem mehr, als er versprochen hat. Also auf dem Cover, meine ich. Da schwebt der Meister bekannt daselbst, mittels einer Art schwebender Nudel, verfolgt durch eine gemeine Stubenfliege, über eine Landschaft, die nicht weiß, was sie will. Ach ja, unten geht noch ein ziemlich bekannter Dampfer unter.

Rudi Hurzlmeier stellt eine Menge Fragen, die wir die Freiheit haben, selbst beantworten zu dürfen. Herzlichen Dank auch! Was aber nicht bedeutet, dass ihm hier und da eine unmissverständliche Bildaussage rausrutscht. Es soll ja Menschen geben, die seine Kunst nicht verstehen oder gar ablehnen. Darauf kann es nur eine Reaktion geben, was er in "Ferkelfutter" unzweifelhaft ausdrückt.

Das Leben, weiter gedacht. Gedanken ohne Mauern. Satire, neu definiert. Absurder Hochgenuss.

Cover des Buches Hurzlmeierzeichnerei (ISBN: 9783956145681)
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Rezension zu "Hurzlmeierzeichnerei" von Rudi Hurzlmeier

Thomas_Lawall
Bizarre Wahrheiten

Den Sinn des Lebens zu ergründen oder gar das Universum zu erklären dürfte sich genauso schwierig gestalten, wie dieses Buch zu besprechen. Wer Rudi Hurzlmeier kennt, weiß ziemlich genau, was ihn erwartet und doch weiß der Cartoonist, Maler und Autor immer wieder zu überraschen.

Der schiere Umfang seiner Arbeiten sprengt allein jeden Rahmen und die stilistische Bandbreite erst recht. Hier ist von der einfachen Strichzeichnung bis zum großen Meister alles vertreten. Die Übergänge sind fließend und der Versuch, dies alles in Schubladen zu sortieren, nicht möglich. Derart viele würden auch gar nicht zur Verfügung stehen.

Dabei sind die Zeichnungen des Meisters der "Komischen Malerei" in ihrer Kernaussage keineswegs auf simplen Bilderwitz zu reduzieren. Selbst einfachste "Kritzeleien" laden ein, sich mit der Zeichnung ein wenig länger auseinanderzusetzen. Schließlich sind winzige Details nicht zufällig ins Bild geraten.

Dies gilt auch und besonders für jene Cartoons, die gänzlich ohne Worte auskommen, beispielsweise jener hungrige Wolf und das etwas andere Rotkäppchen, das badende Piratenpärchen, jenes Tier, das in einem Streichelzoo nichts zu suchen hat, oder jene Pariser Fotografin am Ufer der Seine, die auf einen neckischen Schnappschuss wartet.

Lustig Einfaches wechselt sich mit alptraumhaften Absurditäten ab und stiftet, sicherlich nicht ohne Absicht, Verwirrung und ein heilloses Durcheinander der Gefühle. Bizarr und auf die Spitze getrieben wird es, wenn es Illustrationen zu "schmutzigen Scheissfilmen" allzu wörtlich nehmen. Es kann auch sein, dass sich blankes Entsetzen gar mit einem Lächeln einschleicht. Das kann im Extremfall an "stillen Tatorten" sogar furchtbar und komisch zugleich sein.

Am Ende dürfen Leser*innen weiter an der Sinnhaftigkeit ihrer Existenz knabbern, denn das letzte Kapitel "Rätsel über Rätsel" stellt Fragen, die nie beantwortet werden können.

Empfindsame Seelen seien gewarnt, denn ohne ein gerüttelt Maß an pechschwarzem Humor ist das Buch nicht zu bewältigen. Und doch weiß der Künstler in den schlimmsten Momenten, wie man das "unsagbar Grauenvolle" elegant verschleiert...

Fazit: Nichts ist unmöglich. Das Aussergewöhnliche versteckt sich im Gewöhnlichen.
Rudi Hurzlmeier zeichnet das, was wir nicht sehen können und entlarvt ein ums andere Mal bizarre Wahrheiten. Auf gar keinen Fall NICHT kaufen!

Cover des Buches Saukopf Natur (ISBN: 9783956141256)
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Rezension zu "Saukopf Natur" von Thomas Gsella

Thomas_Lawall
Existenzialistische Zwickmühle

Mit der Vergänglichkeit ist das so eine Sache. Nichts hat Bestand. Nichts ist von Dauer. Ein Glück nur, dass die Vergänglichkeit und das, was sie ausdrückt, ebenfalls vergänglich ist. Diese Frohbotschaft hat Thomas Gsella im wahren Leben allerdings noch nicht erreicht und deshalb hat er ihr, also der Vergänglichkeit, mindestens ein Gedicht gewidmet. 

In "Der Mairegen" bringt er es auf den Punkt: Frisch Verliebte ahnen schon wieder künftige Einsamkeiten. Das Jammertal hat rund um die Uhr geöffnet. Alles vergeht. "Und im Juni ist der Mai - vorbei."

Macht aber nichts, denn der Frühling ist ja sowieso "'ne blöde Kuh". "Der Frühling" taugt ja bekanntlich zu wirklich gar nichts. Am Meer ist er noch zu kalt "und zum Rodeln zu warm". Birken schlagen Allergiker in die Flucht und der Bauer mit seiner Gülle den Rest der Menschheit. "Es ist nicht auszuhalten."

Thomas Gsella formuliert mit sehr spitzer Feder eine Breitseite (nach der anderen) in Richtung Natur, die ein "Saukopf" ist. Seine Gedichte erheben trotz unmissverständlichem Ausdruck einen gewissen Anspruch, nämlich jenen, keine Angeberlyrik zu sein. Man benötigt also kein Germanistikstudium, um den Sinn seiner Verse zu enträtseln.

Er ist nicht einverstanden mit dem, was üblicherweise den Stempel der Natürlichkeit trägt, der eine Art Freibrief für den allgegenwärtigen Terror gegen die Krone der Schöpfung zu sein scheint.

Zum Beispiel "Das Wetter". Tagein tagaus sind wir dessen Diktat ausgeliefert:

"Wer Stellen ohne Wetter sucht,
Der findet praktisch nix."

Gut so, dass endlich einmal jemand sagt, "was gesagt werden muss". Besonders den Deutschen, die, wie niemand auf der Welt sonst, in die Natur geradezu "vernarrt" sind. Dem gilt es jetzt endgültig und nachhaltig Einhalt zu gebieten.

"Alles Schlechte kommt von der Natur", kann es deshalb nur folgerichtig heißen. Unter anderem plagen uns Hunger, Durst, Naturgewalten, schreckliche Tiere und vor allem "das quälende Überangebot von Schnittblumen."

Wir sollten uns das nicht länger gefallen lassen. Schließlich stecken wir in einer existenzialistischen Zwickmühle. Am Rande des Abgrunds sozusagen. Wir wissen ja noch nicht einmal was schlimmer ist, "Die Dunkelheit" oder "Die Helligkeit".

Ein Fazit für "Saukopf Natur" gibt es nicht. Eher ein Ratespiel vielleicht. Wie heißt "das weltweit blödeste Tier?" Na? Keine Idee? Da kann der Rezensent helfen: Wer suchet, der findet!

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