Rezension zu "Weltpuff Berlin" von Rudolf Borchardt
Ende der Dreißigerjahre schrieb der Schriftsteller Rudolf Borchardt, mittlerweile in der Toskana lebend, seine amouresken Erinnerungen an das Berlin der Jahrhundertwende. Er schildert sein Leben als Bummelstudent aus wohlhabenden Hause, der den Kontakt zum weiblichen Geschlecht nicht nur sucht, sondern auch ausführlich lebt. Nur dies ist auch Inhalt des teilweise sehr explizit geschrieben Romanes, dessen Titel insoweit zutreffend ist.
Warum dieses Buch kein Porno ist? Weil es sprachlich sehr gut und amüsant ist.
Ab und an wirklich lustig zu lesen, wobei nach 50 Seiten reicht es dann auch erst mal wieder. Man legt das Buch weg und nimmt es dann wieder zur Hand um ein oder zwei Kapitel zu lesen.
Rudolf Borchardt war ein deutscher Intellektueller, Schriftsteller, Lyriker, Redner , Übersetzer ; ein Solitär in der deutschen Geisteslandschaft.
Seine Abgehobenheit verhinderte seinen Erfolg bei einem breiteren Publikum .Rudolf Borchardt, jüdischer Herkunft, lebte seit 1903 in Italien, wurde von der SS 1944 verhaftet und starb auf der Flucht 1945 in Tirol an einem Herzversagen.