Rudolf Eppelsheimer

 3,5 Sterne bei 2 Bewertungen
Autor*in von Romanze am Tegernsee, Die Insel der Seligen und weiteren Büchern.

Alle Bücher von Rudolf Eppelsheimer

Cover des Buches Die Insel der Seligen (ISBN: 9783899790504)

Die Insel der Seligen

(1)
Erschienen am 01.01.2005
Cover des Buches Michael Falkenaus Doppelleben. Roman (ISBN: 9783899790016)

Michael Falkenaus Doppelleben. Roman

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Erschienen am 01.01.2002

Neue Rezensionen zu Rudolf Eppelsheimer

Cover des Buches Die Insel der Seligen (ISBN: 9783899790504)
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Rezension zu "Die Insel der Seligen" von Rudolf Eppelsheimer

gst
Romantisch überhöht

Was hat mich nur geritten, unbedingt dieses Buch lesen zu wollen? Neun Jahre ist es her, dass ich den ersten Teil dieser Trilogie gelesen habe. Damals war ich hin und weg von der „Romanze am Tegernsee“ und davon überzeugt, auch die weiteren Teile lesen zu wollen. Vielleicht hätte ich den Wunsch lieber nicht realisieren sollen? Dann wäre mir das esoterische Himmelreich der Karmaforschung und Inkarnation erspart geblieben, ebenso wie meine Verlorenheit.

Das Buch ist in einer altmodischen Sprache geschrieben, was ja nicht schlecht sein muss. Zur Verdeutlichung soll dieses Zitat aus einer Bildbeschreibung auf Seite 45 dienen:

Auf Marmorklippen lagert im Schaum der Wogen eine heilige Familie selbviert. Der Säugling liegt an der Mutterbrust und der Vater stützt sich auf einen der Tiefe enttauchten Seehund, dem sich auch das zweite Kind, ein reizender Knabe, begeistert zuwendet. Aller Augen aber leuchten vor sprühender Lebenslust.

Der Roman beinhaltet viele solcher romantischen Beschreibungen. Es wird von Musik erzählt, von Gemälden und von Goethes und Rilkes Gedanken. Das Schöngeistige steht neben den Träumen der Protagonisten im Vordergrund. Liebevolle Naturbeschreibungen ergänzen das Leseerlebnis, das sich aber vor allem mit anthroposophischem Gedankengut beschäftigt. Familienmitglieder und Freunde unterhalten sich über ihre früheren Erdenleben und begeben sich sogar gemeinsam auf eine Reise nach Griechenland, um ihrem früheren Sein näherzukommen. Ihre „Seelenwanderung“ findet in dem Jahr statt, als Prinzessin Diana zu Tode kam – also 1997.

Die Worte von Rudolf Eppelsheimer, dem 1927 geborenen Autor, kommen mir vor wie die Träume eines alternden Mannes. An manchen Stellen kann ich ihnen nicht folgen, in mir entstehen keine erläuternden Bilder. Auf der anderen Seite war es mir nicht möglich, das Buch einfach zuzuschlagen und auf die Seite zu legen. Meine Neugier und der verzweifelte Versuch, tiefer einzusteigen in seine Gedankenwelt hielt mich fest. Kenne ich doch selbst diese kurzen Eingebungen, die mich rätseln lassen, ob ich diesem oder jenem Menschen schon einmal in einem früheren Leben begegnet sein könnte. Doch bisher hat sich das erhoffte Guckloch in eine andere Zeit nie richtig geöffnet. Und da ich noch nie auf der Akropolis war, schon gar nicht bei Mondenschein, las ich den Satz auf Seite 73 ohne die passenden Emotionen:

Das magische Licht am historischen Ort half den Freunden, jedem auf seine Weise, in frühere Dasein zurückzufinden.


Was hat mir dieses Buch nun gegeben? Ich bin neugierig geworden auf die von Rudolf Steiner Anfang des 20. Jahrhunderts begründete Anthroposophie, die „Weisheit vom Menschen“. Darin geht es um das Verständnis von Natur, Geist und menschlicher Entwicklung. Der Literaturwissenschaftler Rudolf Eppelsheimer, der 2006 in München starb (ein Jahr nach Veröffentlichung des beschriebenen Romans) hat sich wohl sehr intensiv damit beschäftigt. 1958 promovierte er an der Universität München über Die tragische Grundstruktur in Goethes Dichtung, die auch in der Steinerschen Lehre eine große Rolle spielt.


Cover des Buches Romanze am Tegernsee (ISBN: 9783931156589)
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Rezension zu "Romanze am Tegernsee" von Rudolf Eppelsheimer

gst
Wundervoll

Das Cover mit der „Dame in grüner Jacke“ von August Macke versprach mir eine herrlich leichte Sommerunterhaltung, ebenso wie der Untertitel: „Sommerglück und Uferschatten“. Ich erhoffte mir genau die richtige Lektüre für einen heißen Sommertag auf dem Balkon. Doch was ich da zu lesen bekam, übertraf meine Erwartungen bei weitem.

Das, was der Autor den Musiker Michael Falkenau in der Ich-Form erzählen lässt, überschreitet die Grenzen von Erfahrung und Bewusstsein. Nach einem hitzebedingten Zusammenbruch im Anschluss an ein Konzert im Münchener Herkulessaal erwacht der begnadete Geiger in einer Klinik am Tegernsee. Der Arzt verordnet ihm drei Monate Ruhe. Intensive Träume bringen den Ausgepowerten in die Vergangenheit, lassen ihn Kontakt mit bereits verstorbenen Wegbegleitern aufnehmen und nachfragen, ob nicht alles im Leben vorbestimmt ist.

In der bildhaft beschriebenen oberbayrischen Idylle beginnt er seine Tage frisch verliebt zu genießen und erfreut sich, wo es nur geht, an der Kunst. Als Leserin gelang es mir, mich ganz in diese Geschichte hineinfallen zu lassen. Kurze Episoden des Nachdenkens verbanden mich mit meiner eigenen Gegenwart und Vergangenheit.

Der 1927 geborene Autor zählte bei Erscheinen dieses Buches bereits 73 Lenze. Trotz seines langen Lebens hat der Literaturwissenschaftler, der 1958 an der Münchner Universität über „Die tragische Grundstruktur in Goethes Dichtung“ promovierte, das Träumen nicht verlernt. Der sachte Humor, der seine Zeilen begleitet, entlockte mir so manches verständnisvolle Lächeln und die Gedichte, die die poetische Sprache untermalen, verstärken den romantischen Charakter dieser Lektüre.

Wer auf diese Broschur mit den vielen tröstlichen Gedanken stößt, sollte sie nicht unbeachtet lassen! Die relativ große Schrift erleichtert das Lesen dieses besonderen Kleinods für alle, die sich gern in höhere Sphären träumen.

Inzwischen habe ich entdeckt, dass hierzu noch zwei Fortsetzungen existieren: „Michael Falkenaus Doppelleben“ und „Die Insel der Seeligen“, die ich mir sicherlich noch anschaffen werde.

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