Schon das Titelbild hat mich direkt angesprochen. Der gebeugte Baum, der trotzdem die Jahre übersteht, die Schafe im Nebel. Zum Glück widmet sich der Autor, abgesehen von seinen Fällen als Rechtsmediziner, mehr dem Leben als dem Tod. Seine Kindheit in der DDR, seine Arbeit an der Uni. Wegener ist ein aufmerksamer Beobachter und er lässt uns, quasi durch seine Augen, seinen Alltag erleben, vom Ende des Nationalsozialismus bis zur Wiedervereinigung und den Wirren der Nachwendezeit. Und wie das Leben, so ist auch das Buch, mal melancholisch, manchmal optimistisch. Bei einigen Anekdoten habe ich vor- und zurückgeblättert und konnte kaum glauben, dass sich das tatsächlich so zugetragen hat.
Sein Schreibstil ist direkt und angenehm unprätentiös. Das Buch lässt sich leicht lesen, ein Tipp für alle, die sich für Rechtsmedizin und für das Leben in der DDR interessieren.