Cover des Buches Ein Sommer in Corona del Mar (ISBN: 9783442714711)
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Rezension zu Ein Sommer in Corona del Mar von Rufi Thorpe

Das beste Buch in diesem Sommer

von TaHa vor 7 Jahren

Rezension

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TaHavor 7 Jahren

Eine packende, tiefsinnige, berührende Geschichte über Freundschaft, Erwachsen werden und das (erschütterte) Gefühl, jemanden zu kennen. Zu keiner Zeit vorhersehbar lässt die Autorin Rufi Thorpe den Leser teilhaben am Zerbrechen einer Freundschaft, an der individuellen Entwicklung zweier besten Freundinnen.

Mia, eine der beiden Protagonistinnen erzählt im Rückblick die Geschichte von der Freundschaft zwischen ihr und Lorrie Ann, die bereits in Kindergartentagen begann. Beide wuchsen in Corona del Mar auf, wobei ihre eigene Familie aus einer trinkenden Mutter und zwei kleinen Brüdern bestand, Lorrie Anns Familie aus einem sich und ihre Kinder liebenden Elternpaar. Die Mutter Dana Erzieherin, der Vater ambitionierter Musiker. Beide gläubig. Wohnhaft in einer kleinen, engen Zweizimmerwohnung, aber sehr glücklich. Der große Bruder versteht sich bestens mit ihr. Das pure Familienidyll, trotz widriger Umstände. Mia findet alles an ihrer Freundin perfekt: ihr Aussehen, ihren Intellekt, ihre Familie, ihre absolute Loyalität zu ihr. Die Gefühle von Lorrie Ann erfährt der Leser „aus zweiter Hand“. Diese Filter ist besonders zu Beginn des Buches so hervorragend, weil zum einen dem Leser Lorrie Ann als Quasi-Göttin vermittelt wird, zum anderen die Protagonistin Mia ihre Verbundenheit, ihre Achtung zu Lorrie Ann legitimiert. Dadurch wiegt die Erkenntnis, dass sie ihre beste Freundin wohl doch nicht so gut kannte, sie doch nicht so perfekt ist und war, umso schwerer. Auch all die Katastrophen, die Lorrie Ann aushalten und erfahren muss, treffen den Leser unmittelbar. (Um hier nichts von der Handlung vorwegzunehmen, wird auf das Benennen einzelner Schicksalsschläge der Mädchen und späteren Frauen verzichtet.) Mit wenigen Protagonisten und einer sehr unmittelbaren Erzählweise baut die Autorin eine Wörterwelt auf, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Mit Analepsen wird das Bild von Corona del Mar, Yale, dem Krankenhaus und den Figuren von Kapitel zu Kapitel vollständiger. Ich hatte bald das Gefühl, die Protagonisten zu kennen. Nach dem überraschenden Schluss des Buches bin ich fast etwas traurig, dass ich die Figuren nicht weiter begleiten kann.

Dem Buch merkt man an, das die Autorin Rufi Thorpe Literatur und kreatives Schreiben studiert hat, ihr Handwerk perfekt beherrscht. Die Geschichte wird wohl noch lange in mir arbeiten.

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