Myriels Weltbild lässt sich ganz einfach beschreiben: Überleben ist weiß. Zugrundegehen ist schwarz.
Myriel hätte es sich niemals träumen lassen, dass ihre bisher so trübe Welt SO bunt werden könnte! Was ihr Leben vorher ausmachte - Pflicht, Fleiß und Disziplin - wird beiseitegeschoben. Sie darf Glück in der neuen Schule erleben – mit Maeve ihrer geliebten Freundin. Aber auch vor allem mit Gwendolyn, die für sie die beste und liebste Vereinende ist, die sie sich vorstellen und wünschen kann! Ihr gesamtes Leben wird umgekrempelt.
Myriel vertraut ihr. Auch wenn diese es mit Regeln gelegentlich nicht so genau nimmt.
So schön diese bunten Farben sind – durch sie wird alles verwirrender.
Als sie Myriel zu einem merkwürdigen Abenteuer einlädt, sie weiß natürlich, dass Gwendolyn nichts Böses im Sinn hat oder ihr schaden wollte. Auch ist es nicht ihre Fehler, dass das Abenteuer einfach nicht endet. Im Gegenteil, es nimmt Fahrt auf und zieht immer weitere Kreise. Und am Ende trifft man Myriel dort an, wo sie nie und nimmer hätte sein dürfen.
Es ist sehr spannend zu lesen, wie weit man damit kommt, wenn man nur schwarz- weiß denkt. Und auch irgendwie gruselig. Das Leben und Fortschritt entwickeln sich weiter und wie weit kann man gehen um aktuelle Errungenschaften, aber auch eine gute Zukunft nicht zu verlieren? Wie weit kann man mit der Natur im Einklang leben ohne früher Erreichtes auszuschließen.
Die Menschen verschieben ihre selbst gesetzten Grenzen, machen Ausnahmen.
Das Cover ist wieder sehr gelungen.
Runa Winachts Schreibstil ist sehr ansprechend und lässt sich flüssig lesen.
Die Protagonistin erlebt eine glaubhafte Entwicklung. Sie und ihre Begleiter zu erleben ist wieder sehr interessant.
Das Buch lädt zum Nachdenken ein, gleichzeitig ist es spannend geschrieben.
Ich habe auch diesen Band sehr schnell gelesen, weil die Geschichte so ansprechend ist.
Auf eine Fortsetzung freue ich mich in jedem Fall.