Cover des Buches Und in mir der unbesiegbare Sommer (ISBN: 9783551582546)
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Rezension zu Und in mir der unbesiegbare Sommer von Ruta Sepetys

Rezension zu "Und in mir der unbesiegbare Sommer" von Ruta Sepetys

von DieKirsche vor 12 Jahren

Rezension

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DieKirschevor 12 Jahren
Linas Leben ändert sich von einem Tag auf den anderen grundlegend. Plötzlich stehen NKWD-Beamte vor der Tür und verlangen, dass Lian, ihr Bruder Jonas und ihre Mutter innerhalb von zwanzig Minuten packen und anschließend mitkommen. Wo der Vater ist, weiß zu diesem Zeitpunkt niemand. Schnell wird klar, dass Lina zusammen mit vielen anderen Letten von den Sowjets deportiert wird. In einem Arbeitslager in einem kargen sibirischen Landstrich muss sie schuften, um am Leben zu bleiben. Ihr einziger Lichtblick zu diesem Zeitpunkt sind ihre Mutter und ihr kleiner Bruder mit denen sie trotz allem zusammen bleiben konnte. Auch gibt sie die Hoffnung nicht auf, ihren Vater, der ebenfalls deportiert wurde, mittels ihrer Zeichnungen wieder zu finden. In einer einfachen, wie eingänglichen Sprache schildert Ruta Sepetys aus Linas Sicht ein Schicksal, welches um 1941 nicht nur viele Letten, sondern auch Esten, Finnen und andere Balten getroffen hat. Die Sprache ist eher einfach, wirkt aber dadurch sehr realistisch. Man fühlt von der ersten Seite an mit Lina mit. Emotionen werden glaubhaft dargestellt, ohne dass das Buch aufdringlich emotional ist. Von der ersten Seite an ist man gefesselt und es fällt schwer, nicht weiter zu lesen, da man so sehr wissen möchte, wie es Lina ergeht. Die Handlung ist nie vorhersehbar und bleibt über das gesamte Buch hinweg konstant spannend. Die dargestellten Charaktere lernt man schnell näher kennen. Es wird gut beschrieben, wie sich Menschen in einer Notsituation verhalten und welche Facetten menschlichen Handelns es in diesen Momenten gibt. Mehr als einmal fragt man sich, ob man selbst in einer ähnlichen Situation so oder so handeln würde. Trotz oder gerade wegen der dargestellten Makel wirken die Figuren so lebensnah. Die Brutalität der NKWD Offiziere ist hierbei ebenso erschreckend, wie der Zusammenhalt der Deportierten einen berührt. Ihre Hoffnung ist das, was ihnen in dieser schweren Zeit eine Zuflucht bietet. Dadurch, dass die Autorin ihren Roman gut recherchiert hat, erhält er viel Authentizität. Auch dadurch, dass die Brutalität nicht geschönt wird und die Ereignisse sehr real geschildert werden, fesselt er so sehr. Neben Trauer und Grauen empfindet man beim Lesen aber auch immer wieder Hoffnung, da die Figuren die Hoffnung nicht aufgeben. Diese Stärke macht sie wirklich besonders. Fazit: Ich finde es sehr schwer diesem Buch in einer Rezension gerecht zu werden. Empfehlen kann ich es jedem, der sich gerne in einen Roman vertiefen möchte, der den Opfern der Sowjets eine Stimme gibt und durch klare, deutliche Beschreibungen überzeugt. Eine wirklich gute Darstellung der Ereignisse, vor denen man die Augen nicht verschließen sollte. Wertung: Volle 5 Punkte Auf jeden Fall lesen!
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