Rezension zu "Maskerade im Mondlicht" von Ruth Axtell
London 1813: Die junge Französin Céline, verwitwete Lady Wexham, lebt in London, nachdem sie und ihre Mutter wie viele andere adeligen Franzosen vor den Wirren der Französischen Revolution dorthin geflüchtet sind – verarmt und desillusioniert. Der einzige Ausweg ist für Célines Mutter, ihre Tochter reich und standesgemäß zu verheiraten. Das gelingt auch, nämlich mit Lord Wexham, der zwar alt aber wohlhabend und dazu noch kinderlos ist. Dass Céline in dieser Ehe nicht glüchlich sein wird, interessiert niemand. Und so verursacht der überraschende Tod ihres Ehemannes Céline keine übermäßige Trauer. Doch die politischen Wirren dieser Epoche des „Regency“ sind auch im Leben von Céline spürbar, ist doch jeder Franzose, der in England lebt, auch ein möglicher Feind, der den verhassten Kaiser Napoleon unterstützen könnte. Und so kommt es, dass der Mitarbeiter des Innenministerium Rees Phillips unter falschem Namen auf Lady Wexham angesetzt wird, um ihre Loylität zu überprüfen und eventuell landesfeindliche Aktivitäten aufzudecken. Sehr schnell ist klar, dass Rees und Céline sich zueinander hingezogen fühlen, dies aber ihren Interessen im Weg steht. Rees möchte Céline nicht den Behörden verraten, Céline möchte die Kämpfer für Freiheit und Demokratie in Frankreich weiter unterstützten. Dadurch geraten beide in die Schusslinie der gegeneinander intrigierenden Fronten und müssen um ihr Leben fürchten.
Ein gut recherchierter historischer Roman, der einen Einblick in diese nicht so bekannte geschichtliche Epoche gibt. Das Ende ist sehr schnell absehrbar, deshalb fehlt dem Buch auch die Spannung und Tiefe. Vieles ist zu langatmig und detaillreich und damit auch langweilig beschrieben. Sehr nett zu lesen, aber wer etwas mehr Action braucht, sollte sich lieber etwas anderes zum Lesen suchen.