Cover des Buches Die Unschuld des Wassers (ISBN: 9783764502683)
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Rezension zu Die Unschuld des Wassers von Ruth Rendell

Rezension zu "Die Unschuld des Wassers" von Ruth Rendell

von Papiertourist vor 14 Jahren

Rezension

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Papiertouristvor 14 Jahren
Die Unschuld des Wassers – Ruth Rendell Inhalt: "Die Unschuld des Wassers" dreht sich in erster Linie um einen Vorfall, der bereits viele Jahre zurück liegt. Heather -damals noch ein Kind- war mit ihrem Stiefvater allein zu hause, als das Unfassbare passiert. Der Stiefvater stirbt auf unerklärliche Art und Weise in der Badewanne. Schwester Ismay kommt zusammen mit der Mutter nach hause und sie finden den Stiefvater ertrunken und Heather klatschnass und ungewohnt still vor. Der Verdacht liegt nahe, das Heather aus irgend einem Grund ihren Stiefvater ermordet hat. Die Mutter driftet kurz nach dem Tod ihres Mannes in die Schizophrenie ab, lebt fortan in ihrer eigenen Welt und Ismay liebt ihre Schwester viel zu sehr, als das sie dieses Thema anzusprechen wagt. Und so vergehen 9 Jahre des Schweigens. Als beide längst erwachsen sind, passiert ein weiterer Mord und Ismay hat allen Grund, wieder ihre Schwester Heather zu verdächtigen. Meine Meinung: „Die Unschuld des Wassers“ ist ein Buch, von dem ich etwas vollkommen anderes erwartet habe, das mich aber trotzdem auf ziemlich eigenwillige Art und Weise fasziniert hat. Wer denkt bei der Inhaltsangabe dieses Buches nicht zunächst an einen Krimi oder Thriller? Das Buch wird u.a. mit einem Zitat beworben, in dem Ruth Rendell als Autorin für tiefgründige Spannungsliteratur betitelt wird. Das stimmt sicher auch, "Die Unschuld des Wassers" ist ohne Frage tiefgründig und literarisch durchaus anspruchsvoll, aber "Spannungsliteratur" sieht für mich definitiv anders aus. Das bedeutet nun um Gottes Willen nicht, dass das Buch langweilig ist, ganz im Gegenteil, aber um Eure Fingernägel z.B. müsst Ihr Euch sicher keine Sorgen machen und auch wenn Ihr Abends allein zu hause seid, könnt Ihr das Buch lesen, ohne die ganze Nacht über das Licht brennen lassen zu müssen. Was hat mich nun also fasziniert an dieser Geschichte? Zum einen die hervorragend herausgearbeiteten Figuren. Gleich vorweg, es sind eine ganze Menge Figuren, die beinahe allesamt (mehr oder weniger) wichtige Rollen spielen. Mir persönlich ist das Auseinanderhalten aber trotz der Fülle nie schwer gefallen, weil wirklich jede dieser Figuren einen ganz eigenen Charakter, ein ganz eigenes Profil hat. Darüber hinaus hat mir sehr gut gefallen, wie Rendell aus den vielen einzelnen Handlungsfäden peu à peu einen stimmigen Handlungsteppich knüpft. Irgendwann kreuzen sich die Wege beinahe aller Figuren und es wird klar, warum diese oder jene Information -ganz gleich wie banal sie zunächst wirkt- am Ende eben doch eine wichtige Rolle spielt. Fazit: „Die Unschuld des Wassers“ ist ein Buch, für das Ihr Zeit braucht und für das Ihr Euch Zeit nehmen solltet. Wie immer mein Rat: Lest ein paar Seiten zur Probe. Der Verlag bietet auf seiner Homepage eine umfangreiche Leseprobe an. Nutzt diese und lasst Euch überzeugen. Mir hat das Buch eine Menge Freude bereitet.
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