Cover des Buches Phantom in Rot (ISBN: 9783442436101)
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Rezension zu Phantom in Rot von Ruth Rendell

Ein Festival-Mord

von Krimifee86 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Ein überdrehter Star und seine ihm hörigen Gefolgsleute, die alles für ihn tun würden – leider sehr übertrieben.

Rezension

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Krimifee86vor 8 Jahren
Klappentext: Von nah und fern pilgern die jungen Leute zum Popfestival, auf dem der große Star Zeno Vedast auftreten soll. Auch Inspector Wexford steht in der Menge und beobachtet das Spektakel. Doch dann setzt ein grausiger Fund dem Konzert ein abruptes Ende: Eine Leiche liegt im nahen gelegenen Steinbruch. Wexford findet schnell heraus, dass die Tote bereits einige Tage vor dem Konzert ermordet wurde. Anscheinend hatte sie kurz vor ihrem Tod eine Verabredung – mit ihrem alten Schulfreund Zeno Vedast. Doch Zeno hat ein hieb- und stichfestes Alibi …

Cover: Ich finde das Cover absolut unpassend, wenn auch irgendwie gruselig. Auf diesem ist ein sehr junges Mädchen in einem roten Kleid zu sehen. Das Mädchen hält weiße Blumen in der Hand und wirkt irgendwie unheimlich. Das macht zwar neugierig auf das Buch, passt jedoch nicht zu diesem, da es in der Geschichte ja um eine junge Frau geht und nicht um ein Kind.

Schreibstil: Ich tue mich ja immer ein wenig schwer mit älteren Büchern (damit meine ich nicht historische Romane, sondern Bücher, die vor längerer Zeit geschrieben wurden). Sie haben eben oft einen sehr merkwürdigen Schreibstil und auch „Phantom in Rot“ bildet da keine Ausnahme.
Alles ist irgendwie typisch englisch, sehr traditionell und ich mag es einfach nicht.
Auch mit den Charakteren konnte ich mich nicht anfreunden. Einzig Wexford ist mir sympathisch, alle anderen sind so dermaßen übertrieben dargestellt, dass man ihnen ihr Verhalten einfach nicht abkaufen kann. Allen voran natürlich Zeno Vedast mit seinem Gefolge.

Die Story: Die Geschichte an sich fängt gar nicht mal so übel an. Ein Mord während eines Festivals ist mal was anderes, gibt es doch mehr oder weniger tausende von Verdächtigen. Wie ungefähr fünf Polizeibeamte diese verhören wollen und warum kein einziger von ihnen unter Verdacht gerät, bleibt ungelöst. Stattdessen konzentriert sich die Polizei (warum auch immer) auf die Nachbarn des Festivalgeländes, bzw. das private Umfeld der Toten.
Vieles geschieht dabei aufgrund der Intuition des Inspectors, nicht wegen dessen toller Ermittlungsarbeit. Ein weiterer Punkt, den ich nicht mag.
Die Auflösung des Falls erscheint dann schon aberwitzig, fast fragt man sich, ob man wirklich einen Krimi, oder doch eher eine Komödie gelesen hat. Wirklich sehr unrealistisch, aber ich möchte nicht zu viel spoilern, also wer auf diese typisch englische Art steht, sollte es einfach selbst versuchen und sich diese Komödie zu Gemüte führen.

Fazit: Während eines Festivals geschieht ein Mord und schnell gerät einer der Stars unter Verdacht. Er hat jedoch ein hieb- und stichfestes Alibi, sodass schnell die Jagd nach dem eigentlichen Verbrecher beginnt. Soweit so gut.
Besagte Jagd entwickelt sich aber in sehr merkwürdige Richtungen. Denn so ganz „richtig im Kopf“ scheint mir da niemand zu sein, Vedast und seine Kumpanen schon mal gar nicht, aber auch die Mutter der Toten, der zweite Ermittler und diverse Zeugen benehmen sich einfach nur sonderbar.
Mir hat es nicht gefallen, denn ich hatte ständig das Gefühl in ein abstruses Schauspiel verwickelt zu werden, das für mich einfach nur unglaubwürdig war. Magere zwei Pünktchen.
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