Rezension zu Afrikanisches Fieber von Ryszard Kapuscinski
Rezension zu "Afrikanisches Fieber" von Ryszard Kapuscinski
von Matze
Rezension
Matzevor 17 Jahren
Kapuscinski hatte als einer von wenigen seiner Generation das Glück die Grenzen der selbst jahrhundertelang gebeutelten polnischen Nation verlassen zu dürfen und als Journalist in die verschiedensten Kulturen auf allen Kontinenten einzutauchen. Mit dem Bewusstsein ein Land erst dann kennenzulernen, wenn man so nah wie möglich an der autochthonen Bevölkerung lebt und nicht in den gut situierten Vorstadtbezirken postkolonialer afrikanischer Beamter sein Basiscamp aufschlägt, dem immer knappen Budget und dem Willen für seine Berichterstattung ans eigene Limit zu gehen, macht seine Reportagen, seine Erfahrungen aus 40 Jahren, zumeist Schwarzafrika so unvergleichlich, so faszinierend. Er beleuchtet dabei die typisch afrikanischen Eigenheiten, die es so eigentlich nur im Verständnis von Nicht-Afrikanern gibt, wie das afrikanische Konzept der Zeit, den Ahnenkult, regionale ethnische Besonderheiten, das Aufkommen von Warlords usw., ohne dabei werten zu wollen. Dieses Buch ist eine großartige Erfahrung, die niemals trocken oder langweilig wird. Zu beachten sind auch weitere Kapuscinski Werke. Viel Spaß beim Eintauchen in den schwarzen Kontinent...