Was für eine schöne Sprache, eines feinen Charakters und doch spürt man die Unbeholfenheit in Bezug zum weiblichen Geschlecht, ähnlich, aber nicht gleich wie bei Kant, Schopenhauer und Nietzsche.
Sören Kierkegaard
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Das Tagebuch des Verführers
Die Krankheit zum Tode · Furcht und Zittern · Die Wiederholung · Der Begriff der Angst
Der Begriff Angst
Tagebuch des Verführers
Die Krankheit zum Tode
Furcht und Zittern
Der Begriff Angst /Die Krankheit zum Tode
Neue Rezensionen zu Sören Kierkegaard
Rezension zu "Der Begriff Angst" von Sören Kierkegaard
"Das Negative ist da die Immanenz der Bewegung, ist das Verschwindende, ist das Aufgehobene. Geschieht alles auf diese Weise, dann geschieht überhaupt nichts und das Negative wird ein Phantom."
Wer keine Angst vor solchen Sätzen hat, der kann sich Kierkegaards Klassiker zum Angstbegriff zu Gemüte führen. Es geht hier erstmal um den Hegelschen Begriff des "Negativen", der dann noch mit dem literarischen Begriff des "Phantoms" gekoppelt wird. Wer das alles intus hat - für den wird die Lektüre dieses Buches ein Kinderspiel. Für mich war es das definitiv nicht.
Aus dem Wenigen, was ich verstanden habe, nehme ich Folgendes mit:
- Es gibt objektbezogene Furcht und nicht objektbezogene Angst
- Die Furcht ist zugleich vergangenheitsbezogen, doch das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden. Das Verstehen vergangener Zusammenhänge bringt einem also nichts, wenn es darum geht, sich hier und heute zu entscheiden.
- Im Gegensatz zur vergangenheitsbezogenen Furcht (man wurde einmal von einem Hund gebissen und fürchtet sich dann vor allen Hunden) betrifft die Angst die Zukunft. Die Freiheit, so Kierkegaard, ist das Medium der Angst. Man könnte das Falsche wählen und sich damit eine negative Zukunft einhandeln.
- Es gibt verschiende Angsttypen. Zum Beispiel die Sicherheitsangst. Wenn man zu sehr auf Sicherheit bedacht ist, hat man Angst, diese Sicherheit zu verlieren. Da gibt es etwa die Taube, die unbedingt in die Scheune eines Bauern will, weil sie der Ansicht ist, dort für den Rest ihres Lebens versorgt zu werden und nie mehr nach Futter Ausschau halten zu müssen. Doch just in dem Augenblick, als sie es schafft, in die Scheune hineinzufliegen, fängt sie der Bauer und schlachtet sie fürs Abendessen. Oder die Lilie, die auf dem Weg zu ihrer vorgestellten Idealwiese dahinschmachtet und somit ihr eigentliches Leben verpasst. Es geht hier um die Angst davor, dass es anderswo bunter, besser, glücklicher zugeht. Das man besser dran wäre, wenn man jemand anders wäre.
- Kierkegaards Ausweg aus der Angst ist das Vertrauen. Nämlich das Vertrauen darauf, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Ohne nach rechts und nach links zu spähen und sich zu wünschen, man wäre jemand anders. Dabei geht es nicht darum, die Angst zu überwinden. Vertrauen bedeutet für Kierkegaard, die Angst zu akzeptieren und mit ihr Ja zum Leben zu sagen. An dieser Stelle spürt man den christlichen Zug von Kierkegaards Schrift. Jesus ist für den Philosophen das Vorbild schlechthin für ein Leben im Vertrauen. Trotz angstvoller Momente hat er sein Leben für die Menschen hingegeben.
Es geht dann noch weiter mit der Angst vor dem Bösen, der Angst vor dem Guten und Vielem mehr. Sehr präzise beobachtet, aber wie gesagt, sehr anspruchsvoll zu lesen.
Das Ganze in einem Layout geschrieben, der den wissenschaftlichen Traktaten der Renaissance sehr nahesteht: Lange Untertitel nehmen den Inhalt des jeweiligen Kapitels vorweg. Wie auch die Renaissance bahnbrechend für die abendländische Kultur war, betritt Kierkegaard auch in diesem Buch philosophisches, psychologisches und theologisches Neuland. Insofern kann die Leistung des Dänen gar nicht genug gewürdigt werden. Dass es keine leichte Lektüre ist, tut der Qualität des Werks keinerlei Abbruch.
Rezension zu "Der Begriff Angst" von Sören Kierkegaard
Ich hab Kierkegard mal ne Chance geben. Nicht sein Hauptwerk aber doch eine wichtige Schrift. Sauanstrengend und gar nicht mal soo lohnend. zumindest bei dem bisschen, das ich verstanden habe.
- Take-Away: Eine interessante Definition von Angst – die aber erst reichlich Gedankenkraft benötigt, um irgendwie fruchtbar zu werden.
- Ein Buch für: Philosophen, Nerds, Menschn die nicht einschlafen können.
Ganz selten packt Sören Kierkegaard der innere Geschichtenerzähler und er schreibt einfach und klar. Viel zu selten. Ansonsten ist er wie so viele schlaue Menschen. Er verwechselt Klarheit mit Komplexität, er schreibt verschwurbelt und vermutet nicht nur hochintelligente Leser sondern auch solche mit dem gleichen kulturellen Hintergrund, mit der gleichen Art zu denken. Er ist ganz und gar kein Lehrer, dem in erster Linie daran gelegen ist, seinem Gegenüber etwas zu vermitteln. Dabei richtet sich Der Begriff Angst explizit an die Kopenhagener Bürger. Nun, ich bin keine davon und daher könnten meine Verständnisschwierigkeiten kommen.
Dieses Buch ist mir zu kompliziert. Was ist das? Ein Rätsel? Ein Spiel? Mir macht es keinen Spaß. Ich denke gerne über Bücher nach, über Ideen, erschließe mir Inhalte gerne. Aber Kierkegaard machts mir nicht leicht. Dir Kernaussage habe ich geschnallt. Angst ist die Fülle an Möglichkeiten, die einen Menschen in einer Situation überwältigen kann. Darüer denke ich gerne nach. Aber es hätte keine über 200 Seiten gebraucht, um das zu vermitteln. Sicherlich hat Kierkegaard diese Kernaussage mit allerhand schlauem Zeug unterfüttert und aus verschiedenen Perspektiven betrachtet, ist in die Tiefe gegangen. Mir ist leider das meiste davon entgangen.
Werde mal etwas Sekundärliteratur dazu konsumieren. Vielleicht wirds dann ja etwas besser. Das Nachwort von Uta Eichler trägt zwar etwas zur Erhellung bei, auch der Wikipedia-Artikel hat mir geholfen, aber da geht noch mehr.
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Sören Kierkegaard wurde am 05. Mai 1813 in Kopenhagen (Dänemark) geboren.
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