Der sprücheklopfende Privatdetektiv Désiré Marco wird angeheuert herauszufinden, wer die achtzehnjährige Vissia auf dem Gewissen hat. Sie war Schülerin auf einem Mädcheninternat in Südfrankreich und wurde mit ihren eigenen Zöpfen stranguliert. (Eine recht ausgefallene Mordmethode, zumindest kann ich mich nicht erinnern, jemals etwas Ähnlichem begegnet zu sein.)
Da die Polizei ermittelt, schließlich war es eindeutig Mord, stellt sich zunächst die Frage, was Marco hier überhaupt verloren hat?
Offenbar hat die Schuldirektorin wenig Vertrauen in die offiziellen Ermittler und dachte sich, dass die Mutter des Opfers vielleicht einen Privatdetektiv bezahlen würde. Besagte Dame ist allerdings eher mit sich selbst bzw. ihrem neuen Liebhaber beschäftigt.
Vissia war ausgesprochen hübsch, aber auch ein grausames kleines Biest. Fast jeder scheint sie gleichermaßen gehasst wie begehrt zu haben.
Marco beginnt seine Ermittlungen indem er mittels einer Leiter nachts in den Schlafsaal der Mädchen eindringt aber von diesen entdeckt und ordentlich verdroschen wird. Im Folgenden hat er dann die Qual der Wahl zwischen all den jüngeren und älteren Mädchen (sprich zwischen Schülerinnen und Lehrerinnen) den Mörder zu finden.
Stanislas-André Steeman war ein äußerst produktiver belgisch-französischer Autor, der vor allem klassische Whodunit-Krimis verfasste, aber auch hin und wieder mit anderen Formen des Thrillers experimentierte. Komisch und gleichzeitig spannend zu schreiben ist nicht einfach. Bei seinem Bestreben, seine Geschichte mit Leichtigkeit und Esprit zu erzählen, setzt sich S. A. Steeman mitunter zwischen alle Stühle. Man weiß gar nicht so recht wie ernst man das Ganze nun nehmen soll, dazu ist Detektiv Marco zu albern, ob er sich nun in einer Bar prügelt oder mit Frauen flirtet, man hat das Gefühl es hier mit der Parodie amerikanischer Vorbilder zu tun zu haben. Unterschwellig gibt es zwar durchaus auch eine moralische Ebene, im Hardboiled-Noir Fach geht es schließlich auch stets darum das Hässliche im Menschen zuoberst zu kehren und unsere wahre Natur offen zu legen. Die lieben kleinen Bestien bleibt dafür etwas zu sehr auf der Oberfläche und hält daher dem Vergleich mit den US-Vorbildern kaum stand.