Dieses Buch war ein echter Überraschungshit für mich, denn ich hatte zuvor weder etwas von dem Autor noch vom dem Buch mitbekommen. Umso schöner war es völlig in die Handlung dieses Buches einzutauchen und mich von dem charmanten Zauber einzuhüllen.
"Tyger" ist ein ganz außergewöhnliches Buch, dass mir sehr viele (auch unbequeme und unschöne) Eindrücke geliefert hat, die zum Nachdenken anregen.
Dabei reißt einen schon der Anfang gleich mit. Hier trifft man auf Adam Alhambra, der in einem alternativen, dystopischen London lebt. Gewalt scheint an der Tagesordnung zu sein und Angst macht sich schon auf den ersten Seiten in Adam breit. Als er auf einem seiner Botengänge flüchten muss, trifft er auf ein ganz außergewöhnliches Tier - Tyger. Auch sie braucht Hilfe und so verbünden sich die beiden und geraten in ein fantastisches Abenteuer. Als auch noch Zadie hinzukommt ist das Trio auf seiner Mission komplett.
Man kommt, dank des lockeren Schreibstils sehr schnell in die Handlung des Buches rein. Vor allem das Setting fand ich unglaublich spannend und interessant. Hier erwartet einen eine völlig andere und unbekannte Gesellschaftsform, die einen auch emotional anspricht und zum Nachdenken anregt. Die vielen Illustrationen in dem Buch sind sehr stimmungsvoll und ausdrucksstark und untermalen die einzelnen Szenen einfach perfekt.
Mir kamen einige Aspekte in dem Buch etwas zu "heftig" rüber. Sowohl was den Rassismus, als auch die Gewaltbereitschaft und die Trennung zwischen Unter- und Oberschicht betrifft. Bei mir hat das Buch an einigen Stellen Unbehagen ausgelöst und das war auch der Grund weshalb ich es nicht in einem Rutsch durchgelesen, sondern mir etwas mehr Zeit gelassen habe. Und das obwohl die Kapitel eine angenehme und wirklich sehr lesefreundliche Länge haben.
Die Idee um Tyger fand ich unglaublich gut und gerade dieser mystische fantastische Aspekt hat mich besonders fasziniert. Vor allem das Ende fand ich nicht nur sehr passend, sondern auch sehr berührend und besonders.
Dieses Buch ist einfach außergewöhnlich und für junge Erwachsene eine anspruchsvolle Lektüre. "Tyger" ist weniger ein Buch zum "Durchlesen", sondern mehr zum Nachdenken und Reflektieren.