S. J.

 4 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Hellassurvival, Hohburg und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Frau S.J. war Teilnehmerin des Projektes "CL_IC" intensiv-CLEAR integratives Coaching" und hat mit ihrem wertvollen Beitrag dieses Buch ermöglicht.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von S. J.

Cover des Buches Hellassurvival (ISBN: 9783837036480)

Hellassurvival

 (2)
Erschienen am 26.10.2009
Cover des Buches Hohburg (ISBN: 9783839126301)

Hohburg

 (1)
Erschienen am 17.09.2009
Cover des Buches Bambini Aschenputtel (ISBN: 9783867511988)

Bambini Aschenputtel

 (0)
Erschienen am 01.01.2010

Neue Rezensionen zu S. J.

Cover des Buches Hellassurvival (ISBN: 9783837036480)
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Rezension zu "Hellassurvival" von S. J.

Rezension zu "Hellassurvival" von S. J.
Ativor 14 Jahren

Hellassurvival
Von Stefan Jahnke

BoD - Books on Demand, Norderstedt
ISBN 978-3-8370-3648-0
Reiseerzählung
Deutsche Erstausgabe 09/2009
Paperback, 308 Seiten
€ 19,95 [D]

Zum Autor

Stefan Jahnke, 1967 geboren, wuchs in Dresden auf. Nach Schlosserlehre und Militärdienst folgte ein abgeschlossenes Maschinenbaustudium an der TU Dresden. Die Tätigkeit in einer Werbeagentur in London ging in Anstellungen in der Verlagsbranche über, was wiederum von der Leitung und Beteiligung an einer Bildungseinrichtung oder leitenden Forschungs- und Entwicklungsaufgaben bei einem der größten Reprografen Deutschlands abgelöst wurde. Jahnke ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern wieder in Dresden und Radebeul. Er ist Mitbegründer des Autorenvereins Kristallfeder. (Autorenhome-page www.stefan-jahnke.de)

Zum Buch

Zitat der Inhaltsangabe:

1992. - Im ehemaligen Jugoslawien führen Kroaten, Serben und Bosniaken einen ver-heerenden Bürgerkrieg mit Massenmord und Vertreibung. Genau in jenem Gebiet, das als Transferland für Griechenlandurlauber bekannt und beliebt ist.

Da auf der Ausweichroute über Bari in Italien schon das Chaos bei der Abfertigung herrscht, schickt ein Ostdeutsches Reiseunternehmen den nagelneuen Bus mit einer Reisegruppe aus Dresden über die klassische Route, nahe an den Kampfgebieten vorbei und mitten durch Serbien, ins Land der Götter.

Die Reisenden wollen auf diese erste große Reise nach der Wende nicht verzichten, spüren aber, dass selbst Fahrer Matthias nicht nur vor der weiten und unbekannten Route Angst hat.

Die Fahrt beginnt und bald schon stehen Männer mit entsicherten Kalaschnikows im Bus, die ihre Pässe einsammeln und sie an der Weiterfahrt hindern. Flüchtlingstrecks blockieren die Autobahn und in der Nacht sehen die verängstigten Reisenden die Lichter vom Angriff auf den Flughafen Sarajewo.

Werden die Dresdner Griechenland erreichen, die antiken Stätten sehen und jemals nach Deutschland zurückkehren?

Spannender Bericht einer wahren Reise mitten durch den Krieg.

Meine Meinung

Ich muss ja gestehen, ich habe mich mit diesem Buch anfangs etwas schwer getan. Urlaub und An- bzw. Abreise durch Kriegsgebiet beim sofort erkennbaren Schreibstil Jahnkes schienen für mich zunächst nicht zusammenzupassen. Die Leichtigkeit, mit der das Buch beginnt, passte für mein Dafürhalten nicht unbedingt zur Inhaltsangabe. Wohl aber zu dem etwa genau so großen Anteil an Erzählungen über die Zeit in Griechenland selbst.

Gleich zu Beginn schafft es Jahnke die Sehnsucht zum Ausdruck zu bringen, die letztlich zu dieser Reise geführt hat. Bereits in der Schule hinterließ Griechenland einen bleibenden Ein-druck bei ihm und weckte den damals unerfüllbar scheinenden Wunsch, dieses Land einmal zu bereisen. Eingedenk des Rates seiner Mutter, dass man Träume leben muss, legte er Griechenland trotz aller (Reise-)Beschränkungen der DDR deshalb gedanklich nicht ad acta, sondern trug möglichst alle Informationen zusammen, die er finden konnte.

Diese Sehnsucht wiederum führt dem Leser vor Augen, dass es erst knapp 20 Jahre her ist, dass es nicht für jeden von uns so einfach war, Freiheit zu genießen; dass wir sie oft als viel zu große Selbstverständlichkeit hinnehmen, ohne sie wirklich zu würdigen. Er erinnert an die Reiseflutwelle, die damals von den neuen Bundesländern über die plötzlich erreichbaren Urlauborte und –länder schwappte. Denn 1989 geschah das eigentlich Undenkbare. Mit dem Fall der Mauer und kurz darauf der Wiedervereinigung Deutschlands war es quasi auch möglich, eine neue Welt zu entdecken. Eine Welt, von der man zwar wusste, die aber hinter einem Schleier fast unerreichbar verborgen blieb. Jedenfalls rückte sein Traum von heute auf morgen in greifbare Nähe. 1992, mitten in seinem Studium, wurde er schließlich wahr. Er buchte zusammen mit seiner Mutter eine 11tägige Reise. Etwa drei Tage waren für die Hin- und Rückreise mit dem Bus eingeplant. Blieben 8 Tage, um zumindest einen Bruchteil von dem zu sehen, wovon er schon seit Jahren träumte.

17 Jahre nach der Erfüllung seines Traums schreibt Jahnke Hellassurvival. Die Auf-zeichnungen aus einer Art Tagebuch seiner Mutter sind Bestandteil seiner Reiseerzählung. Zusammen mit seinen eigenen Erinnerungen entführt Jahnke den Leser in ein Griechenland, das man wie vieles aus der damaligen Zeit nicht mehr ganz so wiederfindet. Auch bei uns hat sich seither einiges verändert, was nur allzuleicht in Vergessenheit gerät.

Doch der Traum hat einen kleinen Albtraumfaktor, der Jahnke und seine Mitreisenden schnell an Zeiten erinnert, die doch eigentlich längst abgehakt scheinen. Mit Überfahren der jugoslawischen Grenze, das trotz des damals bereits ausgebrochenen Krieges als „sicher“ gilt, sehen sie als erstes in eine Kalaschnikow. Zermürbende Kontrollen, und der eine oder andere Zwischenfall sorgen dafür, dass die Reisenden einen Tag mehr für die Fahrt nach Griechenland brauchen.

Doch sie kommen an und die Aufregung, endlich dort zu sein, lässt die Aufregung der Anreise schnell verblassen. Augenzwinkernd erzählt er von der Schönheit des Landes, des antiken Erbes, Touristenattraktionen. Was er dort erlebt hat, sieht Jahnke recht realistisch und nicht verklärt. Neben geschichtlichen Details beschreibt der Autor auch nachvollziehbar den schnell aufbrandenden Nationalstolz der Griechen, ihre Vorliebe für Dramatik und zaubert auch dabei, dem einen oder anderen Leser ein Lächeln ins Gesicht.

Doch spätestens bei der Rückfahrt wird klar, dass der Krieg nur einen Katzensprung entfernt ist. Vor allem, weil die Reisenden jetzt nicht den Informationsstand haben, den sie in Deutschland hatten. Sie fahren ins Kriegsgebiet, ohne zu wissen, was in der Zwischenzeit geschehen ist.

Während die erste Grenze noch problemlos überquert wird, gibt es schon bald Probleme. Ein an und für sich glimpflich verlaufendes Aufeinandertreffen von Reisenden und Flüchtlingen führt ihnen nicht nur vor Augen, wie menschenverachtend Flüchtlinge dort behandelt werden. Es sorgt auch dafür, dass einer der Reisenden bald darauf aus dem Bus geholt wird, weil er etwas gebräunter aussieht als in seinem noch gültigen DDR-Pass und als Kroate durchgehen könnte.

Jahnke erzählt genauso wie von allem anderen davon und genau das machte mir persönlich deutlich, wie sorglos von den damaligen Reiseveranstaltern wie auch von den Reisenden selbst mit dem Thema Krieg und ihrem Leben umgegangen wurde. Denn obwohl alle im Vor-feld davon wussten, wurde diese Route gewählt bzw. die Reise gebucht, weil sie billig war und damit Jahnkes seinen Traum schneller erfüllte, weil sie möglich war. Jahnke macht deutlich, dass Krieg für alle etwas Greifbares und gleichzeitig Irreales war, bis sie schließlich direkt damit konfrontiert wurden. Genau so, wie es für uns alle wäre. Wir erleben Dinge wie Kriege, Überfälle, etc. auf dem Bildschirm in vermeintlich sicherer Entfernung und denken, dass uns doch irgendjemand richtig warnen muss, wenn es gefährlich wird und dass die Politik es lösen wird. Dass das nicht so einfach ist, umfasst Jahnke ebenfalls sehr klar in seinem Epilog, indem er nochmals den Krieg im ehemaligen Jugoslawien und die politische wie menschliche Ohnmacht der Welt zusammenfasst.

Fazit

Glück und Leid liegen genau wie Träume und Albträume sehr eng beieinander. Das zeigt Jahnkes „Hellassurvival“ deutlich. Aber auch, was für ein lang anhaltendes, wundervolles Gefühl es sein kann, wenn lang gehegte, fast unmögliche Wünsche sich erfüllen.

Copyright © 2010 Antje Jürgens (AJ)

Cover des Buches Hohburg (ISBN: 9783839126301)
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Rezension zu "Hohburg" von S. J.

Rezension zu "Hohburg" von S. J.
Ativor 14 Jahren

Zum Autor

Stefan Jahnke, 1967 geboren, wuchs in Dresden auf. Nach Schlosserlehre und Militärdienst folgte ein abgeschlossenes Maschinenbaustudium an der TU Dresden. Die Tätigkeit in einer Werbeagentur in London ging in Anstellungen in der Verlagsbranche über, was wiederum von der Leitung und Beteiligung an einer Bildungseinrichtung oder leitenden Forschungs- und Entwicklungsaufgaben bei einem der größten Reprografen Deutschlands abgelöst wurde. Jahnke ist verheiratet und lebt zusammen mit seiner Frau und zwei Kindern wieder in Dresden und Radebeul. Er ist Mitbegründer des Autorenvereins Kristallfeder (Autorenhomepage www.stefan-janke.de)

Zum Buch

Wer die Homepage des Autors besucht, erfährt, dass er von 2008 bis 2010 insgesamt 16 Bücher veröffentlicht hat. Klingt nach viel und wirft die Frage auf, wie gut ein Roman dann sein kann. Doch kritische Leser dürfen beruhigt sein. Die Entscheidung des Autors sich mit seinen Manuskripten auf den Buchmarkt zu begeben, hat sich für den Leser gelohnt.

Die Zeit der Wende und Wiedervereinigung Deutschlands hat den Autor geprägt und diese Prägung macht sich in seinen Büchern ebenso wie sein Geschichtswissen bemerkbar. Sein Spektrum reicht von Reiseerzählungen über Wirtschaftsthriller zu Krimis und historischen Romanen. Mit ‚Hohburg - Ein Schatz und seine Hüter‘ schafft der Autor es zudem spielend, alle Genres zu vereinen. Der Roman ist der Auftakt zu einer Reihe um Kommissar Zech, der Fälle im Hier und Jetzt lösen muss, deren Ursachen aber weit in die Geschichte zurückreichen. Im Fall des Mordes im Hoburgtunnel gar über August dem Starken, der eben jenen Tunnel erbauen ließ, bis in die Anfänge des 15. Jahrhunderts.

Meine Meinung

Der von Jahnke gezeichnete Protagonist in Form von Kommissar Zech, offenbart sich dem Leser als liebenswert unbeständiger Mensch, der im Beruf jedoch akribisch recherchiert und ein Gespür für historische Zusammenhänge hat. Letzteres ist überaus sinnvoll, denn im Laufe der Ermittlungen wird er relativ schnell mit dem Diebstahl historischer Dokumente konfrontiert, die im
Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt stehen. Und – wie so vielen Ermittlern – wird ihm von seinem Vorgesetzten zunächst der (Ermittlungs-)Weg eher mit Steinen zugeschüttet als hilfreich gepflastert. Während der Autor seinen Kommissar ganz nebenbei noch in eine Beziehungskrise geraten lässt, führt er uns bei den Ermittlungen in eine bewegende, aufwühlende Reise quer
durch die Jahrhunderte, ohne aktuelle Geschehnisse außer Acht zu lassen.

Denn der Tote im Tunnel ist nicht nur der Retter einer insolventen Firma in Dresden, sondern auch der Nachfahre einer alten Verwalterdynastie der Burg, die direkt über dem Tunnel steht. Und er bleibt nicht alleine. Ein zweiter Mord geschieht, der im direkten Zusammenhang mit dem Ersten steht. Auch bei den Ermittlungen dazu wird immer klarer, dass die Vergangenheit längst nicht vergangen ist und dynastische Machtgefüge und ein uralter Schatz korrupte Machenschaften nach sich ziehen, die so manchen Beteiligten auch heute noch nicht nur über Leichen gehen lassen, sondern auch die moderne Justiz in die Knie zwingen können.

Jahnke lässt uns durch die überaus wachen Augen seiner Hauptfigur nicht nur sehr authentisch an der spannenden Geschichte Sachsens teilnehmen, sondern stößt uns auch auf aktuelle Probleme des Freistaates. Der eine oder andere Leser dürfte Probleme haben, alles zu verstehen, sofern er das Buch einfach mal so nebenbei liest und keine Bezüge zum Handlungsort hat. Doch wer sich auf Jahnkes Buch einlässt, merkt schnell, dass es dem Autor spielend gelingt, seinen Kommissar sicher alle Details erkennen, vereinen und klären zu lassen, ohne dass die historischen Elemente den aktuellen Bezug überdecken.

Fazit

‚Hohburg - Ein Schatz und seine Hüter‘ fesselt durch seinen spannenden Verlauf und macht eindeutig Lust, die übrigen Bände der Reihe um Kommissar Zech zu lesen.

Lunden, August 2010
© Antje Jürgens

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