Sabina Kienlechner

Autor*in von Sinn und Form 3/2020.

Alle Bücher von Sabina Kienlechner

Cover des Buches Die stumme Herzogin (ISBN: 9783492970587)

Die stumme Herzogin

 (36)
Erschienen am 16.02.2015
Cover des Buches Die stumme Herzogin (ISBN: 9783852568027)

Die stumme Herzogin

 (1)
Erschienen am 10.03.2020
Cover des Buches Sinn und Form 3/2020 (ISBN: 9783943297539)

Sinn und Form 3/2020

 (0)
Erschienen am 06.05.2020
Cover des Buches Sterben vor Lachen (ISBN: 9783446205802)

Sterben vor Lachen

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Erschienen am 28.02.2005

Neue Rezensionen zu Sabina Kienlechner

Cover des Buches Die stumme Herzogin (ISBN: 9783852568027)
Maselis avatar

Rezension zu "Die stumme Herzogin" von Dacia Maraini

Ein Meisterstück der italienischen Frauenliteratur
Maselivor 3 Jahren

Marianna, die Tochter des Herzogs Signoretto Ucrìa di Fontanasalsa, ist taubstumm. Sie war es nicht immer, aber sie weiß nicht mehr warum sie aufgehört hatte zu sprechen und zu hören. Der Arzt ist der Überzeugung, dass ein enormer Schock der Grund für die Taubstummheit sei und deshalb nur ein weiterer solcher Schock Marianna wieder zur Normalität zurückbringen kann. Und so trifft der Vater die Entscheidung, seine kleine Tochter zu einer Hinrichtung mitzunehmen. Doch auch diese extreme Erfahrung hilft nicht und Marianna spricht weiterhin nicht und hört auch nicht. Mit der Außenwelt kommuniziert sie, da sie schreiben und lesen kann. Ihr über alles geliebter Vater hat für sie eigens ein tragbares Schreibutensil, bestehend aus .... fertigen lassen. 

Wie zur damaligen Zeit durchaus üblich, wird Marianna bereits mit 13 Jahren an ein männliches Mitglied der Familie verheiratet. Ihr Onkel mütterlicherseits wird ihr Mann und von ihm wird sie ... lebende und ... tote Kinder gebären. Erst nach dem Tod ihres Mannes, wird sie körperliche Liebe durch einen jüngeren Liebhaber erfahren und auch auf das furchtbare Ereignis stoßen, dass damals ihre Stimme und ihr Gehör sterben ließ.

Aufwendig, sprachlich durchaus fordernd, mit einigen leicht verständliche Textstellen in sizilianischer Sprache, erzählt Dacia Maraini das Leben der taubstummen Marianna Ucrìa und gibt Einblick in die inzestuösen Kreise der sizilianischen Aristokratie, in vergangene Gepflogenheiten sizilianischer Sitten und Gebräuche. Als Frau komme ich nicht herum mich zu freuen, in der heutigen Zeit zu leben. Marianna ist mehr als nur die taubstumme Herzogin, demütige Tochter und Frau ihres Onkels. Sie verkörpert den Beginn einer neuen Frauenrolle in der Gesellschaft, streift langsam die Bevormundung der männlichen Familienmitglieder ab und beginnt sich ihren eigenen Weg zu suchen. 

Wer das Buch in Italienisch liest, wird umgeben von Sprachblüten und Feinheiten, die nicht alltäglich sind. Die deutsche Übersetzung ist überaus gelungen.

Dieser Roman zählt zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. 

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Cover des Buches Die stumme Herzogin (ISBN: 9783492970587)
InkeHamkenss avatar

Rezension zu "Die stumme Herzogin" von Dacia Maraini

Zeitreise ins Mittelalter
InkeHamkensvor 7 Jahren

Dacia Maraini ist ein grosser Wurf gelungen. Ein wunderbares Portrait eines Entleins, das zum selbstbestimmten Schwan heranwächst. Ein wunderschönes Buch, authentisch und poetisch.

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Cover des Buches Die stumme Herzogin (ISBN: 9783492272216)
Jacynthes avatar

Rezension zu "Die stumme Herzogin" von Dacia Maraini

"Die stumme Herzogin" von Dacia Maraini
Jacynthevor 7 Jahren

Inhalt


Mit dreizehn Jahren wird die taubstumme Herzogin Marianna Ucrìa mit ihrem wesentlich älteren Onkel verheiratet. Doch sie schafft es, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und lässt sich nicht unterjochen. Doch ihre Entschlossenheit gerät ins Wanken, als sie viele Jahre später dem jungen Diener Saro begegnet, der sie in die Welt der Liebe entführen will...

Meine Meinung


Für mich zählt dieser Roman leider zu jenen Büchern, deren Inhaltsangabe und Klappentext spannend klingen, die dann jedoch tatsächlich weniger als erwartet mit der Beschreibung zu tun haben. Ich habe mir dieses Buch gewünscht, weil die Inhaltsangabe verheißt, dass Marianna liest und schreibt, Literatur und Philosophie liebt und sich "schließlich einen Liebhaber aus dem Volk" nimmt. Ganz so spielt sich die Geschichte jedoch nicht ab.

Ich muss zugeben, dass bei diesem Buch schon nach den ersten Seiten erste Zweifel aufkamen. Ich fand nicht so recht in die Geschichte hinein und der Schreibstil war für mich schwer zu erfassen. Ich habe dennoch weiter gelesen, eben weil ich auf das hoffte, was in der Inhaltsangabe angepriesen wurde. Ich fand dann glücklicherweise auch einen Zugang zu dem Buch, doch die Enttäuschung, die mich langsam überkam, blieb bis zum Ende bestehen.

Es gibt durchaus einige positive Seiten an dem Buch und es besteht kein Zweifel daran, dass es sich hier um hochkarätige Literatur handelt. Nur war sie eben nicht das richtige für mich. Mir gefielen zwar die Schilderungen des Lebens der Herzogin und der Menschen um sie herum, die Beschreibungen des Sizilien des 18. Jahrhunderts, der Lebensumstände von Armen und Reichen und Mariannas Umgang mit ihrer Behinderung. Doch daneben störte mich auch vieles. So zum Beispiel der seltsame mystische Einschlag, dass Marianna die Gedanken mancher Menschen um sie herum hören kann, was mich ziemlich ärgerte in diesem ansonsten recht bodenständigen historischen Roman.

Auch kam die Literatur und die Philosophie, in die Marianna sich vertieft, für meinen Geschmack zu kurz. Es gibt zwar immer wieder Zitate und philosophische Gedanken, doch diese schienen für mich nicht den großen Einfluss auf die Herzogin zu haben, den der Klappentext erwarten lässt. Marianna bleibt trotz allem weiterhin zwischen den Schranken der Gesellschaft gefangen und emanzipierte sich nur wenig.

Am meisten störte mich jedoch Mariannas Zurückhaltung gegenüber dem jungen Diener Saro, die zwar sicherlich ihre Berechtigung in der damaligen Zeit hat, mit der ich aber einfach nicht gerechnet hatte. Man könnte meinen, dass Marianna im Laufe der Jahre ihre Dünkel überwunden hat und so weit mit sich im Reinen ist, dass sie sich ihrer Leidenschaft hingibt - zumal sie ihre "Pflichten gegenüber der Gesellschaft" hinreichend erfüllt hat. Zumindest hatte ich das erwartet und das hätte für mich ein rundes Bild ergeben. Doch ihre Zurückhaltung nervte mich und davon, dass sie sich "einen Liebhaber aus dem Volk" nimmt, kann meiner Meinung nach nicht die Rede sein.

Der Spannungsbogen hält sich zwar irgendwie, da von Anfang an deutlich wird, dass Marianna nicht taubstumm zur Welt kam. Der Wunsch, das Geheimnis um ihr plötzliches Verstummen zu lüften, ließ auch mich Seite für Seite umblättern. Die Auflösung ist schließlich tragisch und ließ mich fassungslos zurück. Doch da das Rätsel um ihr Schweigen nicht das war, weshalb ich das Buch lesen wollte (tatsächlich kann man anhand des Klappentextes nicht erahnen, dass es sich um eine psychisch bedingte Behinderung handelt), reichte es nicht, um mich zu überzeugen. Ich kann daher nur 2 von 5 Wolken für diesen Roman vergeben.

Ein weiteres Manko noch, das aber allein dem Verlag zur Last gelegt werden muss: Marianna wird im Roman als blond beschrieben. Und das mehrfach. Warum also ist auf dem Cover eine dunkelhaarige Frau abgebildet?? 

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