Spätestens seit Umberto Ecos "Der Name der Rose" interessiert mich das mittelalterliche Klosterleben. Dieses Büchlein gibt einen knappen Einblick. Mit knapp 140 Seiten ist es nicht sehr umfangreich, aber dafür bekommt man schon einen recht guten Einblick und erfährt viel Wissenswertes. Für mich als Laie war es informativ und lehrreich und sehr interessant.
Sabine Buttinger
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Die Ritter
Das Mittelalter
Hinter Klostermauern
Neue Rezensionen zu Sabine Buttinger
Sozusagen mit jeder neuen Generation wird die Faszination, die die historischen Figuren der Ritter und ihre Kultur schon auf Kinder ausüben, weitergegeben. In dem hier vorliegenden Buch der beiden Historiker mit Schwerpunkt Mittelalter und Ritterforschung, Sabine Buttinger und Jan Keupp, werden die Geschichte der Ritter und ihrer Kultur in anschaulichen und verständlichen Texten und mit vielen prächtigen Illustrationen dargestellt.
Ausgehend von der Frage des jungen Parzifal: „Du nennest ritter: waz ist daz?“ nähern sich die beiden Autoren im ersten Teil des Buches dem Phänomen Ritter an und beschreiben ihn kulturhistorisch als „Panzerreiter, als christlichen Streiter, galanten Höfling und Angehörigen eines gehobenen Standes.“
Ein zweiter, nicht weniger interessanter Teil folgt den Spuren, „die die Ritter in unserem Märchenwald hinterlassen haben“. Hier gehen die Autoren an die Orte, die das Leben der Ritter über lange Zeit geprägt haben: den Kuhstall und die Burg, und sie beobachten ihn bei seinem Alltag, bei Festen und im Turnier und im Krieg.
Wer sich für Kulturgeschichte und für Ritter im Speziellen interessiert, wird von diesem Buch nicht enttäuscht werden.
„Du nennst Dich Ritter, was ist das?“.
Diese Frage des Parzival aus der urtümlichen Parzivalsaga bildet das Leitwort dieses Buches. Auf gut 180 Seiten, gefüllt mir sorgsam redigierten Texten und ebenso passend ausgesuchten Illustrationen, legend die Autoren das Rittertum mit seinen vielfältigen Entwicklungen und Ausformungen vor die Augen des Lesers.
Ritter als „Profis im Sattel“, Kämpfer für „Glaube und Kirche“, das ist der Kern, der „Heldenteil“ am Rittertum, der im Buch ausführlich zunächst historisch dargestellt wird. Aber auch das Höfische kommt nicht zu kurz, ebenso, wie Ritter (zu Recht) von heute aus gesehen als „dynamische Aufsteiger“ durchaus bezeichnet werden können (am konkreten Beispiel der „Reiterkrieger von Pfahlheim“ im Buch konkret beleuchtet).
Nach diesem grundlegenden ersten Eindruck im ersten Teil, differenzieren die Autoren im zweiten Teil die einzelnen Querverbindungen des Rittertums aus. Der (durchaus von Kindheit an beginnende) Weg zur Ritterschaft gehört hier ebenso hin, wie die soziale Einbettung der Ritter (Ritter und Bauern), bei der auch aufgezeigt, das zwar Ruhm und Adel winken mögen, das aber noch lange keine sichere Auskunft über die wirtschaftlichen Verhältnisse eines Ritters zu geben vermag (arme Ritter – reiche Bauern).
Burgleben, höfische Feste, Alltagsleben auf der Burg bis zur Frage der Hygiene, Gesellschaftsspiele des Mittelalters, Turniere, all dies beleuchtet verständlich und sachgerecht dargelegt das „alltägliche Leben“ des Ritters. Wie, ebenso sachgerecht, die „andere Seite“ zu Wort kommt.
Der Ritter im Kampf (Verwüsten und Belagern) mit dem interessanten Hinweis auf die durchaus (fast) realistische Darstellung Abläufe einer „Reitschlacht“ im Film „Herr der Ringe“. Anders als in solchen Filmen aber was das „Prinzip der Schonung“, auch aus wirtschaftlichen Gründen, viel weiter unter den Ritterkämpfen verbreitet, als man meint.
Den Abschluss des Buches bildet „der lange Ritt in den (Sonnen-) Untergang“, ein Nachgehen des langsamen Untergangs des Rittertums im späten Mittelalter (auch, vielleicht sogar vor allem, aus wirtschaftlichen Gründen).
Im Gesamten eine kurzweilig zu lesende, auf historischen Quellen beruhende und interessante Lektüre, die einen breiten Überblick über das Wesen und die Entwicklung des Rittertums gibt.