Ich habe das Buch im Rahmen der Read-the-world-Challenge für das Land Belgien gelesen. Folgt mir gerne bei Instagram @leseweltreise um mich auf meiner Reise zu begleiten.
✨ „Auch wenn ich nie zurückkomme, werft bitte nichts von meinen Sachen weg. Hebt sie bitte auf! Denkt an mich, wenn ihr Bonbons esst.“ ✨
📍 In „Ihm in die Augen sehen. Meine verlorene Kindheit“ erzählt Sabine Dardenne aus Belgien von ihrer Entführung.
📖 Darum geht’s:
Sabine ist zwölf Jahre alt, als sie auf dem Weg zur Schule von ihrem roten Fahrrad gerissen und in ein Auto gezerrt wird. Der vorbestrafte Sexualstraftäter Marc Dutroux sperrt sie daraufhin in den Keller seines Hauses, missbraucht sie und manipuliert sie psychisch. Nach endlosen Tagen in einem schmutzigen, kleinen Verlies äußert Sabine den naiven Wunsch nach „einer Freundin“. Dutroux kidnappt daraufhin ein weiteres Mädchen – die 14-jährige Laetitia Delhez. Sabine bereut ihren Wunsch auf der Stelle, doch schließlich rettet ihr dieser das Leben.
💡 Das habe ich durch das Buch über das Land gelernt:
Belgien umfasst drei Sprachgebiete: Niederländisch mit einem Anteil von 57-60%, Französisch mit 40-43% und Deutsch mit einem Anteil von 0,6%. Im Gegenteil zur Schweiz bildet das Nebeneinander der Sprachen großes Konfliktpotential innerhalb Belgiens.
💭 Meine Meinung zum Buch:
Die Geschichte von Sabine hat mich tief berührt. Besonders perfide war, dass ihr Entführer sie im Glauben gelassen hat, dass ihre Familie sie nicht suchen würde, was natürlich nicht der Fall war. Sabine denkt, ihre schlechten Noten in Mathe und ihre gelegentliche Aufmüpfigkeit seien daran Schuld. Außerdem war spannend, den anschließenden Gerichtsprozess und den Medienwirbel um Sabine aus ihrer Sichtweise zu sehen. Besonders traurig war, dass sie sich auch noch lange nachher die Schuld an der Entführung Laetitias gegeben hat, obwohl nahe liegt, dass Dutroux auch ohne ihren „Wunsch“ weitere Mädchen gekidnappt hätte. Denn wenig später fand man heraus, dass der Täter schon vorher die zwei Mädchen Eefje und An eingesperrt hatte. Als er dann wegen Autodiebstahls ins Gefängnis musste, beauftragte er seine Frau, sich um die Mädchen zu kümmern. Doch diese traute sich nicht, den Keller zu betreten – die Kinder starben.