Cover des Buches Stilles Vermächtnis (ISBN: 9783492970440)
steffis-und-heikes-Lesezaubers avatar
Rezension zu Stilles Vermächtnis von Sabine Durrant

Hält leider nicht was es verspricht...

von steffis-und-heikes-Lesezauber vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Trotz guter Ansätze kam bei mir kaum Spannung auf. Vieles konnte ich mir mit der Zeit selber zusammenreimen und Lizzie hat oft genervt...

Rezension

steffis-und-heikes-Lesezaubers avatar
steffis-und-heikes-Lesezaubervor 9 Jahren
Kurzbeschreibung:
Auf den Tag vor einem Jahr, am Valentinstag, ist Lizzies Mann tödlich verunglückt. Weil alle ihr sagen, dass das Leben weitergeht und sie endlich mit der Vergangenheit abschließen muss, fasst sie sich ein Herz und fährt zur Unfallstelle. Doch was sie dort sieht, lässt sie erstarren: Es liegen weiße Lilien am Straßenrand, an denen ein Zettel hängt: »Für Zach – Xenia«. Lizzie steht unter Schock: Gab es eine andere Frau in Zachs Leben? Was hat es mit dieser Xenia auf sich? Und welche Nachricht wollte er ihr mit dem letzten Bild, das er malte, überbringen? Überall findet sie Spuren, die sie zutiefst beunruhigen. Denn sie weiß, dass es in ihrer Ehe auch finstere Tage gab. Und es sieht fast so aus, als würde Zach ihr sagen wollen: Ich bin noch da, und ich beobachte dich ...

Meinung:
Die Richtung, in die das Buch geht, wird von Anfang an deutlich. Auf der einen Seite begleitet man Lizzie in der Gegenwart in der sie versucht raus zu finden, was wirklich mit Zach passiert ist. Auf der anderen Seite gibt es Erzählungen aus der Vergangenheit von Zach in denen auch ziemlich schnell klar wird, dass mit Zach etwas ganz und gar nicht stimmt.

Je weiter die Handlung voran schreitet, desto vollständiger wird das Bild welches man über Zach, Lizzie und auch ihre Beziehung zueinander bekommt. Und was da sichtbar wird, sind viele Lügen, Täuschungen und gefährliche Besessenheit.

Also eigentlich klingt das immer noch alles richtig spannend, doch leider war es das irgendwie nicht wirklich. Zwar ist die unterschwellige Angst und Anspannung während des ganzen Romans deutlich spürbar, aber wirklich fesselnde Spannung habe ich leider so gut wie nie empfunden. Es gibt zwar einige eigenartige Vorfälle, die nicht nur die Fantasie des Lesers beflügeln, aber so wirklich überzeugt und ins Buch gezogen hat mich das alles nicht, da dafür ein bisschen der letzte Kick gefehlt hat. Außerdem kann man sich mit der Zeit vieles selbst zusammenreimen, weshalb mich das Ende dann auch kaum noch überrascht hat.

Dazu kam, dass ich mich mit Lizzies Charakter manchmal etwas schwer getan habe. Sie wirkt durch ihre Liebe zu den Büchern und ihre liebevolle Art ihren Schülern gegenüber ziemlich sympathisch. Andererseits lässt sie sich einfach so extrem viel gefallen, dass ich sie irgendwann nur noch anschreien wollte, sich doch endlich einmal durchzusetzen.

Dabei fand ich es noch nicht einmal so schlimm, dass dies wohl in der Beziehung zu Zach so lief, denn das ist leider oft in solchen Beziehungen der Fall und deshalb nachvollziehbar. Aber als dann Onnie auftaucht und sie ständig an der Nase herumführt und sie sich trotzdem immer alles gefallen lässt und auch noch Mitleid mit ihr hat, war meine Geduld bald zu Ende. Das hat mich stark genervt und dafür gesorgt, dass ich mit der Zeit immer schneller und oberflächlicher gelesen habe, nur um das Buch endlich fertig zu bekommen. Leider habe ich bei ihr im Verlauf des Romans relativ wenig Entwicklung gesehen, was ich sehr schade fand, denn das Potential dazu hätte sie auf jeden Fall gehabt.

Zach ist auf den ersten Blick ein erfolgloser Künstler, der seine Frau liebt. Doch in seinem inneren tobt ein Kampf, den er schon öfters verloren hat und bei dem ihm auch seine Medikamente nur noch bedingt helfen. Mit seiner Charakterbeschreibung und Erarbeitung war ich soweit ganz zufrieden, aber das konnte die Geschichte auch nicht mehr herausreißen.

Fazit:
Leider hat der Thriller nicht das gehalten, was ich mir versprochen habe. Trotz der ständig präsenten Angst und der soliden Erarbeitung des männlichen Protagonisten kam bei mir keine fesselnde Spannung auf. Obwohl viele Lügen und Geheimnisse hinter der offensichtlichen Fassade stecken, konnte ich mir mit der Zeit vieles selbst zusammenreimen und außerdem hat mich die fehlende Entwicklung der Protagonistin sehr genervt und enttäuscht. Deshalb reicht es gerade mal für 2 Sterne.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks