Cover des Buches 1815 - Blutfrieden (ISBN: 9783426510209)
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Rezension zu 1815 - Blutfrieden von Sabine Ebert

Wahre Geschichte

von Chiaramaus vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein grandioses Epos, ein großer Wurf - einfach wahre Geschichte.

Rezension

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Chiaramausvor 6 Jahren
In Sabine Eberts neuem Roman befinden wir uns in Deutschland nach der Völkerschlacht bei Leipzig: Napoleon ist geschlagen, aber noch lange nicht besiegt. Niemand ahnt, dass es mehr als anderthalb Jahre bis zu seiner endgültigen Niederlage 1815 bei Waterloo dauern wird. Statt des erhofften Friedens kommt immer größeres Elend über viele deutsche Städte. Die fliehende Grande Armée zieht eine Spur aus Blut, Hunger, Verwüstung und Krankheit durch das Land. Auch die junge Henriette, die nach Leipzig ging, um Verwundeten zu helfen, muss die Stadt verlassen und Hals über Kopf heiraten, um zu überleben. Als in Wien nach zynischem Schacher endlich Frieden geschlossen wird, ist Europa neu geordnet – aber unter blutigen Opfern. In bewegenden Szenen beleuchtet Sabine Ebert die kaum bekannte Zeit zwischen Völkerschlacht und Waterloo, die für viele deutsche Städte von unglaublicher Dramatik war. Dafür hat die Bestsellerautorin über Jahre hinweg Tausende Seiten Originalquellen studiert und eng mit Historikern und Militärs zusammengearbeitet. Entstanden ist etwas Großartiges und Seltenes: Geschichte, die unter die Haut geht!

Nachdem ich "1813" gelesen hatte, musste ich natürlich auch zur Fortsetzung greifen - vor allem nach dem Cliffhanger am Ende des letzten Teils. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich das dicke Buch durch, weil ich mich partout nicht davon losreißen konnte. Eindrucksvoll schildert Sabine Ebert die Zeit zwischen der Völkerschlacht und Waterloo, einer Zeit, über die man kaum etwas weiß. In der Schule wird diese beispielsweise nicht mal im Leistungskurs behandelt (aus meiner Sicht ein Fehler!). Dabei ist so viel passiert! Elend herrschte auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands (und nicht nur dort), Menschen starben, wichtige politische Entscheidungen wurden getroffen.
Wie bereits im ersten Teil gelingt der Autorin die Balance zwischen wahrer Geschichte und geschickt eingeflochtenen erfundenen Einzelschicksalen, die perfekt ins Bild passen und sehr realistisch, aber dennoch voller Emotionen herübergebracht werden. Henriettes Geschichte hat mich in der Fortsetzung noch mehr berührt als im ersten Teil. Sie ist wahrhaft eine faszinierende Persönlichkeit und ein großes Vorbild für mich; ich zähle sie zu meinen liebsten Romanheldinnen. Aber auch Sabine Eberts Nachwort ist zu berücksichtigen, denn dort weist sie auf etwas Entscheidendes hin: Häufig wird deutsche Geschichte auf die beiden Weltkriege reduziert, meist sogar auf den Zweiten - dabei gab es auch zahlreiche andere wichtige Ereignisse! Ich muss zugeben, bevor ich diese Bücher las, interessierte auch ich mich primär für die Zeit zwischen 1939 und 1945. Das hat sich nun geändert. Ich kann allen nur empfehlen, dieses Buch zu lesen, denn es ist Geschichte, und diese Geschichte ist wahr.
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