Cover des Buches Schwert und Krone - Meister der Täuschung (ISBN: 9783426654125)
Rezension zu Schwert und Krone - Meister der Täuschung von Sabine Ebert

Schwert und Krone - Meister der Täuschung (Sabine Ebert)

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Politikspielchen im 12. Jahrhundert spannend und ergreifend beschrieben. Sabine Ebert weiß wie man den Leser in den Bann zieht.

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren

Buchinfo

· Seitenanzahl: 592 Seiten

· Cover: Hardcover

· Verlag: Knaur

· Erschien am: März 2017

· Sprache: Deutsch


Klappentext

Dezember 1137: Kaiser Lothar ist tot, und sofort bricht ein erbitterter Kampf um die Thronfolge aus. Machtgierige Fürsten und der Geistlichkeit ist jedes Mittel recht, um den Welfen nicht nur ihren Anspruch auf die Nachfolge streitig zu machen, sondern ihnen auch Sachsen und Bayern zu entziehen. Durch eine ausgeklügelte Intrige gelangen die Staufer, die selbst Jahre zuvor durch Ränke and er machtübernahmegehindert wurden, auf den Thon. Konrad von Staufen wird und die Königsrolle gedrängt, obwohl ihm dieser weg missfällt. Bald muss er erkennen, dass sogar sein Bruder und sein junger Neffe, der künftige Friedrich Barbarossa, nicht bedingungslos loyal zu ihm stehen. Es beginnt ein jahrelanger Krieg mit raffinierten Intrigenspiel im Hintergrund, bei dem Staufer, Welfen, Askanier, Wettiner und andere mächtige Häuser mitmischen, die Geistlichkeit – und so manche Frau …


Aufbau des Buches

Klappt man das Buch auf, findet man als aller erstes eine Karte von Mitteleuropa im Jahre 1147. Die einzelnen Länder sind farblich hervorgehoben und die Handlungsorte des Romans, sowie Kloster und Burgen sind markiert. Klappt man nun das Buch von hinten auf, findet man einen Stammbaum der Könige und Kaiser des 12 Jahrhunderts.

Auf den ersten Seiten geht man auf die Personen ein, die im Roman eine Rolle spielen. Dort wird erklärt wer die weltlichen Verbündeten waren, was manchmal ganz hilfreich war, da einige Parteien öfters mal die Seite gewechselt haben.

Der Roman ist in drei Teile untergliedert, zwischen denen immer eine Zeitspanne von Monaten oder Jahren liegt.

Der Roman an sich Endet auf der Seite 555. Danach kommen das Nachwort und die Danksagung der Autorin, die Stammtafeln der einzelnen Kaiser- bzw. Königshäuser, die Erklärung einiger Begriffe und eine Zeittafel.

Lesebeispiel

>>Auf keinen Fall werde ich vor dem Thronräuber niederknien<<, wiederholte zornig Heinrich der Stolze, nachdem er vor Regensburg Quartier bezogen hatte. Ausgerechnet hier, in der Residenzstadt der bayrischen Herzöge, in seiner Stadt, hielt dieser staufische Winkelkönig Hof! Welche Unverschämtheit!

Und er, dem die Krone gebührte, musste sich verkriechen. Doch lieber das, als sich vor aller Augen zu demütigen.

>>Natürlich nicht<<, redete ihn Richenza beschwichtigend zu wie einem trotzigen Kind, bevor sie erneut einen Vorstoß wagte.

>> Doch wäre es nicht klüger, ihm persönlich die Reichsinsignien zu übergeben und dabei im selben Atemzug auf Sachsen und Bayern zu bestehen? Mit beiden Herzogtümern bleibst du der mächtigste Mann im Reich, ganz gleich, wer auf dem Thron sitzt.<<

>>Ich erniedrige mich nicht vor dem Usurpator! Ich huldige ihm erst, nachdem er mir meine Herzogtümer bestätigt hat<<, beharrte ihr Schwiegersohn störrisch.

Richenza warf einen fragenden Blick zu ihrer Tochter, doch Gertrud verneinte mit einem kaum merklichen Kopfschütteln. Wenn ihr Gemahl in dieser Stimmung war, dann vermochte sie nichts zu bewirken, weder mit Worten noch den Verlockungen einer Frau.

Die Kaiserinwitwe seufzte leise und ließ es dabei bewenden – vorerst.

Heinrich würde es tun müssen. Oder alles verlieren.

Eigene Meinung

Sabine Ebert entführt den Leser in das 12 Jahrhundert, einer Zeit in dem das deutsche Reich von Fehden zwischen den einzelnen Herrschaftshäusern und großer Armut des gemeinen Volkes beherrscht wird.

Durch die ersten Seiten des Buches erkennt man wie intensiv die Recherchearbeit der Autorin war. Nicht nur 90% der mitwirkenden Personen haben gelebt, sie hat auch versucht einzelne Szenen so genau wie möglich zu beschreiben. Nur die Dialoge und einzelne Charakter sind erfunden.

Und genau diese Recherche macht das Buch so authentisch.

Der Roman hat nix mit dem romantischen Mittelalter zu tun wovon einige Leser träumen. Hier geht es vor allem um die Politik des 12 Jahrhunderts in denen der Thronraub von Heinrich den Stolzen und die Erweiterung einzelner Herrschaftsgebiete zentrale Themen sind.

Sabine Ebert schafft es trockene Fakten so spannend und konkret zu beschreiben, dass der Leser sich selber fragt auf welcher Seite man wohl stehen würde, hätte man damals gelebt.

Auch die Rolle der Frau wird ein wenig umgeschrieben. Jeder Leser von historischen Romanen weiß, dass das weibliche Geschlecht im Mittelalter weniger wert war als das männliche. Im Buch tauchen allerdings eine Handvoll Frauen auf, die wissen wie man die Reize und das Wissen einsetzen muss um mit zu regieren und/ oder zu manipulieren. Ja teilweise hatte ich beim Lesen sogar das Gefühl das die wahren Herrscher des deutschen Reiches damals die Frauen gewesen waren.

Es gibt Szenen in denen sogar große und mächtige Männer vor ihren Gemahlinnen oder der Mutter kuschen, aus lauter Angst vor dem weinblichen Geschlecht in Ungnade zu fallen.

Eine Sache hat mich besonders gefreut. In den Roman tauchen Charaktere auf die man aus früheren Romanen der Autorin kennt. Ich freute mich sehr darüber das ich glaubte auf alte Freunde wiederzutreffen und von der Autorin selber weiß ich, dass uns bekannte Gesichter auch in den Fortsetzungen begleiten werden.

Insgesamt sind 8 Bände geplant und ich freue mich schon darauf wenn im November der zweite Teil von Schwert und Krone erscheint.

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