Die Reihe der Wanderführer aus dem Rother Verlag hat es mir angetan, die kleinen kompakten roten Büchlein geben in Wort, Bild und Kartenmaterial die thematisierten Regionen perfekt wieder. In diesem Fall ist es Mittel- und Nordthüringen.
Die ausgesuchten Wanderungen finde ich absolut gelungen. Sie geben einen breiten Überblick über die Naturschönheiten unseres Bundeslandes, über die Sehenswürdigkeiten am Rander der Wanderrouten und bieten für jeden Wanderer etwas, für Geübte oder weniger Geübte Wanderer.
50 Touren werden angeboten, die sich zwischen dem Nationalpark Hainich und der Saale befinden.
Wir beginnen mit den allgemeinen Hinweisen wie der Verwendung der Symbole, den besonderen Tourenmerkmalen und Sehenswürdigkeiten, den Top-Touren in Thüringens Mitte und Norden sowie den GPS-Tracks und Koordinaten der Ausgangspunkte.
Einen Überblick über Natur und Landschaft gibt es und Klimatabellen sowie Informationen und nützliche Adressen.
Von 1,45 Std. bis hin zu 5-Std.-Wanderungen ist alles dabei. Es gibt jeweils die einführenden Infos zu jeder angebotenen Tour:
Ausgangspunkt
Anforderungen
Höhenunterschied
Einkehr
Karte
Außerdem sieht man das Höhenprofil, an dem man sich auch gut orientieren kann sowie Kartenausschnitte mit der eingezeichneten Route. Die textlichen Beiträge sind verständlich und nachvollziehbar, praxisnah und hilfreich geschrieben. Sehr guter Wanderführer mit ausführlichen und zuverlässigen Beschreibungen, detaillierten Wanderkarten mit gutem Maßstab sowie GPS-Tracks zum downloaden.
Bildmaterial ist hochwertig und aussagekräftig. Alles prima - absolut gelungen !!!
Sabine Gilcher
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Mittlerweile zwei Reisen führten mich in den Norden Englands – familienbedingt. Die Landschaft dort, die im starken Kontrast zu der unseren steht, wurde für mich schnell zum Sehnsuchtsort. Und schon heute kann ich es kaum erwarten, wieder aufzubrechen und in Gegenden einzutauchen, die so faszinierend und erholsam sind, zugleich aber auch ein gewisses Abenteuerflair versprühen. Mit ins Gepäck gehört dann auf jeden Fall auch der Rother Wanderführer „England Nord“ von Sabine Gilcher.
2014 erschienen lädt er auf 60 Touren ein, den Norden Englands von Liverpool über Middlesbrough bis hin zu Newcastle zu erkunden und die Yorkshire Dales, den North Yoork Moors Nationalpark und in besonders vielen Touren den Lake District auf Wanderungen zu durchstreifen. Die Schwierigkeit, die überwiegt, sind rote (mittlere) Touren. Was wohl vor allem darin begründet liegt, dass man für Wanderungen in England nahezu immer ein größeres Orientierungsvermögen benötigt als wir es hier auf dem europäischen Festland gewohnt sind. Aber es gibt natürlich auch 16 leichte und sechs schwere Touren, womit für jeden Wanderer etwas dabei sein dürfte. Besonders gefällt mir die Bandbreite, die Gilcher in ihrem Wanderführer präsentiert: Berge, Flüsse, weite Ebenen, Strände, Seen, landschafts- und städtebauliche Kultur, mal ist man unterwegs auf wandertouristischen Hauptwegen und mal auf Pfaden, die Abgeschiedenheit und Stille versprechen. Mit den sehr ausdrucksstarken Bildern, die sich zu jeder Tour finden, kann man sich nicht nur einen guten ersten Eindruck verschaffen, sondern wird auch gleich wieder erfasst von der Sehnsucht nach dieser für mich so einzigartigen Landschaft.
Etwas schade finde ich es, dass die Touren im Inhaltsverzeichnis nicht nach Gebieten gegliedert wurden. Sicherlich ist eine genaue Einordnung nicht immer möglich, eine gute Orientierung wäre es aber dennoch gewesen. Mit der größeren Übersichtskarte im Buch kann man sich jedoch ganz gut behelfen. Leider fällt einem an dieser Stelle nur die von Rother stets gewählte sehr detaillierte Karte – vor allem was Straßen und Städte anbelangt – ein wenig auf die Füße. So muss man um die Gegend von Manchester herum schon genau hinschauen, wo sich im Wirrwarr von zahlreichen Städten und unzähligen Straßen Touren befinden. Die Wahl einer reduzierteren Karte (wie sie auf der Rückseite verwendet wird), wäre mehr als empfehlenswert gewesen.
Der allgemeine Teil des vorliegenden Wanderführers ist relativ lang. Positiv hervorzuheben sind vor allem die Ausführungen zu den verschiedenen Wegerechten und Wegen im Allgemeinen sowie der Hinweis, dass im Wandergebiet stets Karte, Kompass und GPS mitgeführt werden sollten. Wer schon einmal selbst in England wandern war, der weiß, wie schnell man ohne diese Hilfsmittel aufgeschmissen ist. Im wieder schön finde ich es, wenn sich eine Auflistung der Top-Touren findet, so auch hier. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass verschiedene Schwierigkeiten, Weglängen, Gebiete und Landschaften zum Tragen kommen. Schade, dass nicht gleich die Schwierigkeit mit aufgeführt ist, da sie für mich doch mitunter ein wichtiges Auswahlkriterium darstellt.
Im allgemeinen Teil schließt sich nach den Hinweisen für den Wanderer ein Kapitel zu Natur und Landschaft im Norden Englands an. Das Gelesene ist durchaus interessant, mitunter jedoch durchsetzt von Fachbegriffen, die der Laie kaum auf Anhieb verstehen dürfte. Generell muss man schon ein sehr feines Gespür haben, um die Begeisterung von Sabine Gilcher für England in ihren Worten spüren zu können. Sie ist da – keine Frage – aber mitunter hat man doch ein wenig das Gefühl eines unterkühlten Verhältnisses. Vielleicht klassisches englisches Understatement?
Positiv anzumerken sind im Übrigen die abgedruckten Klimatabellen, die für die Urlaubsplanung nicht unerheblich sein dürften und das sehr ausführliche Kapitel zu den Themen Informationen und Adressen. Hier finden sich einige Hinweise zu verschiedenen Unterkunftsarten und zahlreiche Anregungen für lohende Ziele (abseits der Wanderwege) in den Städten und Kulturlandschaften im Norden Englands.
Nun noch einige kurze Worte zu den Tourenbeschreibungen selbst. Da der Aufbau in jedem Rother Wanderführer immer gleich ist, sollen hier bekannte Dinge nicht noch einmal wiederholt werden. Die Kurzinfos enthalten für mich – vor allem in Verbindung mit den Piktogrammen in der Titelleiste – alle notwendigen Informationen. Auch schreibt die Autorin stets, welche Wanderkarte für die gewählte Tour die richtige ist und macht auf eventuelle Varianten aufmerksam. Die Wegbeschreibungen sind schmucklos, präzise und bedienen sich für die Orientierung häufig der Himmelsrichtung (Kompass!). Ich hatte zumindest beim Lesen das Gefühl, mich mit einer solchen Beschreibung auch auf eine schwarze Tour wagen zu können, bei der an die Orientierung durchaus große Anforderungen gestellt werden und die ich mir nur mit Wanderkarte ausgerüstet nicht zutrauen würde. Somit erfüllen die Wegbeschreibungen absolut ihren Zweck und werden dabei wie immer von kleinen Zeit-Höhenprofilen und Wanderkärtchen (klare Darstellung), in denen spezielle Wegpunkte, die im Text fett hervorgehoben sind, markiert sind.
Mit dem Wanderführer England Nord von Sabine Gilcher steht somit einem entspannten Wanderurlaub in Großbritannien nichts mehr im Wege!
Wer an die Landschaft Englands denkt, der sieht vor seinem inneren Auge sanft geschwungene Hügellandschaften, kleine Wälder und natürlich auch die markante Steilküste bei Dover. England, das steht außer Zweifel, hat dem Wanderer viel zu bieten. Doch was möchte man per pedes erkunden? Für welche Tour die kostbare Urlaubszeit verwenden? Sabine Gilcher gibt mit ihrem Wanderführer „England Süd“ einige Vorschläge.
56 Touren zwischen London, Dover, Jurassic Coast und Exmoor hält das kleine Büchlein im praktischem Format bereit. Die Wanderungen sind dabei gut über den Süden Englands verteilt, allein in den Gebieten Cornwall und Exeter finden sich keine bzw. nur eine sehr geringe Anzahl an Touren. Einen Überblick über den Standort der Wanderungen vermittelt die Karte auf der Umschlagsrückseite. Die Touren sind dabei nummeriert und ihre entsprechende Farbe (blau, rot oder schwarz) informiert zugleich über den Schwierigkeitsgrad. Überwiegend finden sich Wanderungen der mittleren Schwierigkeit, einige leichte und eine schwere Tour. Auch im Inneren des Büchleins findet sich eine entsprechende Übersichtskarte. Diese ist jedoch durch ihre Straßendetailtreue – vor allem im Umfeld Londons – weniger zu empfehlen. Das Inhaltsverzeichnis dient zugleich als Tourenverzeichnis, in dem auch die etwaige Dauer der Wanderungen notiert ist.
Auf den folgenden Seiten gibt die Autorin allgemeine Hinweise. Sehr gut sind dabei ihre Ausführungen zu den Themen Wegerechte und Wege. Die Erläuterungen dazu sind von äußerster Wichtigkeit, denn die Beschaffenheit und Ausschilderung der Wanderwege ist mit unseren nicht zu vergleichen. Denn: „Bei Wegweisern herrscht meist englisches Understatement; niemand soll nämlich durch übermäßige Beschilderung um das Vergnügen gebracht werden, den Weg selbst zu finden (das ist keineswegs ironisch gemeint).“ Wer schon einmal in England war, wird dies bestätigen können. Auch hervorzuheben sind Gilchers Hinweise zu den Gefahren, die dem Wanderer unter Umständen drohen können. So etwa zum Tidenhub, der Gefahr von Erdrutschen und Felsstürzen an der Steilküste und Nebel, der vor allem in nahezu unbewohnten Landstrichen in England zur tückischen Falle werden kann. Besonders wichtig in diesem Zusammenhang ist es, ergänzend zum Wanderführer eine Wanderkarte und GPS bzw. Kompass dabei zu haben. Für GPS-Geräte stellt Rother zudem die GPS-Tracks der Wanderungen zur Verfügung. Die Autorin gibt in diesem allgemeinen Teil auch einen Überblick über die Top-Touren im Süden Englands und stellt in einer übersichtlichen Tabelle die besonderen Tourenmerkmale und Sehenswürdigkeiten heraus. So wird etwa ersichtlich, ob die Wanderung auch für Kinder geeignet ist oder ob Anschluss an die öffentlichen Verkehrsmittel besteht.
Es folgen recht umfassende Informationen zu Natur und Landschaft. Für die Urlaubsvorbereitung dürften dabei die Klimatabellen vier ausgewählter Städte von Bedeutung sein, an denen sich die monatlichen Durchschnittsdaten von Temperatur, Niederschlag und Regentagen ablesen lassen. Als Letztes vor den eigentlichen Tourenbeschreibungen findet sich ein Kapitel zu Informationen und Adressen. Auf diesen Seiten finden sich ein neben einem guten Überblick über die Weitwanderwege Englands, Hinweisen zu Unterkunft und öffentlichem Nahverkehr und der Anreise mit dem eigenen Auto nahezu endlose Listen zu lohnenden Zielen.
Ab Seite 44 beginnen die Tourenbeschreibungen, die durchsetzt sind mit zahlreichen Bildern. Die Überschriftenzeile enthält alle wichtigen Hauptinformationen und ein kurzer Text stimmt auf die gewählte Etappe ein. Es folgen – gemäß dem Standard der Rother Wanderführer – Informationen zu Ausgangspunkt, Endpunkt, Höhenunterschied, Anforderungen, Varianten, Einkehr und Karte. Die Beschreibung des Wegverlaufs ist sachdienlich und mit der Unterstützung von GPS und Karte dürfte ihr recht gut zu folgen sein. Gilcher verwendet in ihren Beschreibungen keine Zeit-, sondern Entfernungsangaben. Dienlich für die Orientierung ist auch die kleine Karte, auf der die Wanderung eingezeichnet ist, und auf der wiederum wichtige Wegpunkte markiert sind. Inwieweit diese Wegpunkte für den Wanderer in der Realität erkennbar sind (von Städten über Denkmäler bis hin zu vermutlichen Landschaftsmerkmalen), bleibt abzuwarten. Die Karten haben einen Maßstab von 1:25.000 bis hin zu 1:100.000. Natürlich fehlt auch das kleine Höhenprofil für jede Wanderung nicht.
Als Fazit lässt sich sagen, dass der Wanderführer England Süd von Sabine Gilcher alle wichtigen Informationen bereithält. Sprachlich sind keine Besonderheiten – weder im positiven noch im negativen Sinne – hervorzuheben. So bleibt er nüchtern und rein informativ. Spaß macht das reine Lesen des Wanderführers nicht, als Vorbereitung und ergänzende Lektüre für den Urlaub erfüllt er seine Aufgabe jedoch in ausreichendem Maße. Um auch zukünftig eine vernünftige Bewertung verschiedenster Wanderführer zu gewährleisten, erhält England Süd drei solide Sterne.
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