Sabine Hartmann

 4,5 Sterne bei 47 Bewertungen
Autorenbild von Sabine Hartmann (©privat)

Lebenslauf

„Was ziehst du an, wenn der Minister kommt?“ „Ein Kostüm muss schon sein, oder?“, schlägt eine Kollegin vor. „Wir sitzen doch weiter hinten, der sieht uns gar nicht“, widerspricht die Erste. Beide schauen mich erwartungsvoll an, doch meine Gedanken sind längst auf Abwegen unterwegs. Die Frage könnte auch lauten: Was ziehe ich aus, damit der Minister mit mir kommt? So etwas passiert mir öfter. Nicht, dass ich mich für einen Minister entblättere, sondern dass mir immer die kriminellen oder sogar mörderischen Gelegenheiten ins Auge springen. So kenne ich eine Kirche im Weserbergland, in der ein silberner Kronleuchter ungesichert unter einer Holzdecke hängt … Doch wie heißt es althergebracht? Gelegenheit macht Liebe, wahlweise auch Diebe. So kommt es, dass zwar die Tat und ihre Aufklärung vordergründig betrachtet im Fokus eines Kriminalromans stehen, der eigentliche Kern hingegen sind die Figuren. Was bewegt sie? Was treibt sie an? Das ist genau der Aspekt, der mich auch beim Plotten und Schreiben am stärksten beschäftigt. Erst wenn ich mit meinen Figuren vertraut bin. Wenn ich weiß, wie sie reagieren, wenn sie in die Ecke getrieben werden, oder was sie tun, sobald sie sich langweilen, beginne ich zu schreiben. Der nächste bedeutsame Faktor meiner Arbeit ist das Thema des Krimis. Ob es um einen Amoklauf, Kernenergie oder illegale Arbeitskräfte geht, immer handelt es sich um Motive, die mir (und vielen anderen) am Herzen liegen, die eine Auseinandersetzung lohnen, über die an vielen Stellen bereits diskutiert wird. Denn das zeichnet für mich den Regionalkrimi aus. Er greift Probleme auf, die in der Region virulent sind, die mit ihr verknüpft sind. Für mich macht es einen Großteil des Charmes dieser Krimis aus, dass sie organisch aus der Landschaft und ihren Menschen erwachsen, dass der Schauplatz nicht beliebig austauschbar ist, sondern beinahe zum Akteur wird. Auf diese Art entwickelt sich in meinem Kopf, vor meinem geistigen Auge, ein Filmset, in das ich hineintreten kann, um mich umzusehen. Ich bewege meine Figuren, lasse sie interagieren, sich streiten, morden, lieben. Hab ich die Hauptszenen klar, lege ich die Perspektiven fest. Wer erzählt aus seiner Sicht welche Teile meines neuen Romans? Dabei taucht regelmäßig das Problem auf, dass gewisse Geschehnisse nicht erzählt werden können, weil niemand von den Figuren, die erzählen darf, anwesend ist. Meistens lässt sich das Problem lösen, mit einem Rückblick, einem Telefonat o.ä., ohne auf den allwissenden Erzähler zurückgreifen zu müssen. Anschließend geht es an die Details. Ich erstelle Karteikarten für die einzelnen Kapitel oder Szenen. Dabei weise ich jeder Perspektive eine Farbe zu. Das erleichtert es mir ungemein, beim Schreiben in den Stil der jeweiligen Figur zu wechseln. Zum tatsächlichen Schreiben ziehe ich mich mit meinem Laptop an ein stilles Fleckchen zurück und tippe vor mich hin. Manchmal sind plötzlich zwei oder drei Stunden vergangen, und ich werde zum Essen gerufen. Gelegentlich fällt es mir schwer, in die Realität zu wechseln. Nach einer Pause weiterschreiben, kann ich jederzeit. Erst, wenn alles fertig ist, beginne ich mit dem Feinschliff …, bevor das Manuskript seine Reise durch den Verlag antritt. Parallel dazu entsteht der Klappentext. Außerdem entwirft der Grafiker des Verlags Titelbilder, die wir gemeinsam weiterentwickeln. Im richtigen Leben bin ich Schulleiterin einer Hauptschule in Alfeld/Leine. Es gibt Schülerinnen und Schüler, die meine Passion kennen und Vergnügen daran haben. (Es existieren auch welche, denen das wurscht ist.) Meine bisher erschienen Krimis richten sich weder an Kinder noch an Jugendliche, ja, sie sind für Kinder eindeutig ungeeignet. Da ein paar Kids trotzdem wild darauf sind zu lesen, was ich so schreibe, gibt es auch Jugendkrimis von mir. Ich weiß nicht genau, welcher Moment der Aufregendere ist. Wenn ich das Manuskript abgebe oder wenn das Paket mit den Belegexemplaren ankommt? Ein guter Grund zum Feiern sind beide. Im Regionalkrimibereich arbeite ich gern mit Gruppen zusammen. In Workshops erarbeiten wir das Grundwissen zum Schreiben von Kurzkrimis, und daraus entstehen dann wunderbare Anthologie-Projekte, wie zum Beispiel "Blutspur durch Elze" oder "Peine - stahlhart & todsicher". Meine Workshop-Erfahrungen habe ich jetzt in einem ersten "Kürzest-Krimi-Lehrbuch" aufgeschrieben. Da ich auch sehr gern Fantasy lese, habe ich eine Anthologie mit Drachen herausgegeben und ein Drachenbuch für Kinder geschrieben. Ich wünsche meinen Leserinnen und Lesern spannendes Lesevergnügen und freue mich auf Begegnungen bei Lesungen.

Alle Bücher von Sabine Hartmann

Cover des Buches Gedichte schreiben (ISBN: 9783935928823)

Gedichte schreiben

(13)
Erschienen am 25.01.2018
Cover des Buches Katzenmelodie (ISBN: 9783827195722)

Katzenmelodie

(2)
Erschienen am 01.01.2013
Cover des Buches Nur ein Katzensprung (ISBN: 9783827194138)

Nur ein Katzensprung

(2)
Erschienen am 09.03.2012
Cover des Buches Ausweichmanöver (ISBN: 9783827194053)

Ausweichmanöver

(2)
Erschienen am 29.09.2011
Cover des Buches Knochen der Weisen (ISBN: 9783827194664)

Knochen der Weisen

(2)
Erschienen am 19.08.2015
Cover des Buches Lavadrachen (ISBN: 9783827195920)

Lavadrachen

(2)
Erschienen am 19.08.2015
Cover des Buches Abgebrannt (ISBN: 9783827194657)

Abgebrannt

(1)
Erschienen am 19.08.2014

Neue Rezensionen zu Sabine Hartmann

Cover des Buches Du schuldest mir noch was (ISBN: 9783967830149)
S

Rezension zu "Du schuldest mir noch was" von Sabine Hartmann

Suntjevor einem Jahr
Lächeln, Erstaunen und Spannung

Wieder ermittelt Bea in Holle und Umgebung.

Nichts hält mich mehr auf dem Sofa. Der Wunsch, die Gegend um das Schloss Derneburg im Kreis Hildesheim mit dem historischen und modernen Kunstambiente zu erkunden, lässt sich nicht mehr bremsen. Eine wunderschöne, aber kriminelle Gegend, mit skurrilen Ermittlern und interessanten Menschen. Immer eine Portion Humor dabei, dennoch vielschichtig, gesellschaftskritisch und spannend. Die Autorin Hartmann wagt sich auch an die Sichtweise von Jugendlichen heran, und trifft die Sprache 1:1. Die Erzählstränge bieten Einblicke in verschiedene Themen, jeder hat seinen eigenen Ton. Die Illustrationen von Volker Witteczek passen wie die Faust aufs Auge zu der Handlung. Ein Krimi mit Bildern! Nicht nur ein regionaler Krimi! Den ersten Band (zu spät, schon tot) muss man nicht vorher gelesen haben, aber wenn man Bea und Kwonk erstmal kennen gelernt hat, will man mehr.

Cover des Buches Gedichte schreiben (ISBN: 9783935928823)
Aischas avatar

Rezension zu "Gedichte schreiben" von Sabine Hartmann

Aischavor 4 Jahren
Lyrik leicht gemacht - so kann jeder zum Hobbydichter werden

Langeweile während des Corona-Lockdowns? Lust auf ein neues, kreatives Hobby? Dann kann ich dieses kleine Sachbuch nur wärmstens empfehlen.

Autorin Sabine Hartmann ist hauptberuflich Schulleiterin und hat sich schriftstellerisch bislang vor allem im Krimi-Genre betätigt. Nun also eine Anleitung zum Verfassen eigener Gedichte - kann das gut gehen?

Ja! Das "Lehr- und Übungsbüchlein", so der Untertitel, nimmt schnell jegliche Scheu vor Poesie, so sie denn beim geneigten Leser überhaupt vorhanden sein sollte. Natürlich gibt es auch, kurz und sehr einfach gehalten, etwas Theorie zu Reim, Versmaß und Co., überraschenderweise jedoch nicht als einleitenden Teil, sondern zum Abschluss. Denn Hartmann möchte keinesfalls mit trockenen Abhandlungen langweilen oder gar abschrecken, sondern der Leser ist eingeladen, schon auf den ersten Seiten seine eigene Kreativität beim Dichten zu entdecken. Dazu werden einzelne Gedichtformen vorgestellt, vom simplen Elfchen über japanische Haikus bis zu Schüttelreim und Sonett. Nach der jeweiligen knappen Definition gibt es ein Beispiel, und dann ist der Leser auch schon aufgefordert, selbst zu schreiben. Dies geschieht sehr spielerisch und motivierend, und das Büchlein bietet Platz, um die ersten eigenen Dichtversuche gleich einzutragen. 

Durch das Postkartenformat und geringe Gewicht eignet sich das Buch bestens als Begleiter für unterwegs. Man kann somit Fahrt- und Wartezeiten kreativ nutzen. Auch als kleines Mitbringsel kann ich das Büchlein wirklich empfehlen.

*****Wieder ein wunderbar strukturiertes und praktisches Büchlein zur Anregung der Kreativität!*****

S. Hartmann ist eine tolle Lehrmeisterin!
Schon mein poetisches Potenzial half sie mit " Gedichte schreiben: Ein Lehr- und Arbeitsbüchlein für Anfänger und Fortgeschrittene" zu entfalten.

Nun ging es ans Märchen schreiben....

Schon das Cover weckt Assoziationen, lässt die Kreativität sprudeln...
Ein Märchenwald...
Feenstaub...
Einfach herrlich!
...und zugleich eine wunderbare Einstimmung auf die Thematik!

Nach einer übersichtlichen und sehr wohldurchdachten Einführung in die verschiedenen Elemente, die in traditionellen Märchen eine Rolle spielen, wird der Leser Schritt für Schritt an das Verfassen eines eigenen Märchens herangeführt. Perfekt! Man wird nicht allein gelassen. Im Gegenteil, man erhält immer wieder kleine "Anstupser"/ Ideen, Beispiele....
Auch die Überarbeitung word thematisiert.
Wer selbst schon geschrieben hat, weiß, dass dies eigentlich der anstrengendste, aber wichtigste Part dabei ist.

Doch S. Hartmann bleibt nicht bei den traditionellen Märchen stehen.
Auch Märchenparodien sollen einen Platz erhalten.
Hier darf es wahnwitzig und verrückt werden - es gilt die Norm und Grenzen zu überschreiten!
Sehr schöne Beispiele machen sofort Lust sich selbst an einer Parodie zu versuchen.

Schlussendlich wird es - wie ich finde - besonders interessant, denn nun werden Perspektiven und Settungs verändert, Figuren vermischt und auch die ein oder andere Gesellschaftskritik darf unter einem Deckmantel eingeflochten werden.
Wer kann da noch an sich halten???
Ein spannendes Feld!

Einziges Manko - es fehlt einem im Lebensalltag leider allzuoft die Zeit seine Kreativität voll auszuleben! Doch dafür kann S. Hartmann nichts!
Apropos: Wäre das nicht ein tolle stoff für ein gesellschaftskritisches Märchen : "Dornröschen im Hamsterrad der Zeit"?!
...

Tausend Sterne für diese tolle "Anleitung"!

Gespräche aus der Community

Ein Sonett kann so nett sein,

ein Limerick kann kokett sein,

eine Ballade kann fett sein

und Sie dürfen beim Reimen im Bett sein …

 … denn dieses kleine Büchlein begleitet Sie gern überall dorthin, wo Sie ein wenig Muße haben, um ein Gedicht zu schreiben oder mit Sprache zu spielen.

Neben Elfchen und Sonett können Sie auch konkrete Poesie, Akrostichon, Limerick, Haiku oder Moritat kennenlernen.

Im Büchlein ist Platz für Ihre eigenen Texte. Ein Theorieteil begleitet Sie tiefer in die Materie, wenn Sie mögen. Doch im Vordergrund steht die Freude am Dichten.

Ich schreibe schon sehr lange, Krimis, Fantasy, auch für Kinder und Jugendliche. Da ich aber in einer Schule arbeite und seit vielen Jahren einen Autorenkreis leite, war es irgendwann an der Zeit, meine Erfahrungen anderen zugänglich zu machen. So entstand der kleine Band "Kurzkrimis schreiben", in dem man sich erarbeiten kann, wie Krimi-Haiku und Postkartenkrimis funktionieren. Die Resonanz darauf war sehr positiv, sodass ich nun ein Büchlein über Gedichte konzipiert habe, das auch beides sein will: Lehr- und Arbeitsbüchlein, im Format A6, passend für die Hosen- oder Handtasche.

Hier werden 10 Bücher verlost, und ich würde mich freuen, wenn sich Menschen beteiligen, die auch Spaß am Schreiben und Ausprobieren haben.

Ich würde mich freuen, wenn ihr nicht nur eure Meinungen/Rückmeldungen postet, sondern auch eure eigenen Gedichte.

Bitte schreibt in eurer Bewerbung, warum ihr das Büchlein gern hättet.

183 BeiträgeVerlosung beendet
Aischas avatar
Letzter Beitrag von  Aischavor 4 Jahren

Es ist mir unendlich peinlich, aber ich hatte das Büchlein damals nicht ganz gelesen, und irgendwie dann völlig aus den Augen verloren. Nun habe ich es wieder in die Finger bekommen, noch einmal vorn vorne bis hinten gelesen, wieder total Lust am Dichten gefunden und auch endlich meine - begeisterte - Rezension verfasst: https://www.lovelybooks.de/autor/Sabine-Hartmann/Gedichte-schreiben-1521229493-w/rezension/2812311656/

Ich habe sie auch auf Amazon gepostet, auf anderen Plattformen konnte ich das Buch leider nicht finden.

Liebe Sabine, bitte entschuldige diese sehr, sehr, sehr späte Rezension, es tut mir wirklich leid. Schöne Weihnachten und viel Erfolg mit allen weiteren Buchprojekten!

Märchen gehören zu unserer Kultur. Alle Kinder wachsen damit auf, nicht nur bei uns, weltweit. Trotzdem – oder gerade deshalb? – hagelt es Kritik. Zu grausam, chauvinistisch, angsteinflößend.

Genau der richtige Zeitpunkt, eigene, moderne Märchen zu erzählen.

Dieses Büchlein unterstützt Sie dabei. Mit Theorie und Anregungen, mit Beispielen und Tipps.

Schreiben Sie Ihr erstes eigenes Märchen.

Dieses Handbüchlein für die Hand- oder Hosentasche hat das Format A6. Es steht Platz zur Verfügung, um eigene Ideen, Szenen oder Texte direkt im Büchlein zu notieren.

Inhaltlich erläutert das Büchlein was ein Märchen ausmacht, wie man eines selbst entwickelt und gibt Beispiele, die zeigen, was genau gemeint ist.

Im zweiten Abschnitt können sich die Leser selbst ans Märchenschreiben machen.

Der dritte Teil regt dazu an, Märchenparodien zu verfassen und im letzten, bekannte Märchen als Ausgangsbasis für neue, eigene Texte zu verwenden.

Diese Leserunde richtet sich an Leserinnen und Leser, die auch gern einmal etwas schreiben wollen.



127 BeiträgeVerlosung beendet
S
Letzter Beitrag von  Sabine_Hartmannvor 7 Jahren
Herzlichen Dank und viel Spaß beim Märchen erfinden.

Zusätzliche Informationen

Sabine Hartmann im Netz:

Community-Statistik

in 46 Bibliotheken

auf 3 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

von 4 Leser*innen gefolgt

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