Sabine Landgraeber – Einfach Hawaii
Anja, die im Haus ihrer Mutter Elli und deren Lebensgefährte Peter lebt, hat es gerade nicht so leicht. Sie hat zusammen mit dem Thriller Autor Alistair ein Buch über Dorothy geschrieben, sie haben sich geküsst und nun verhält sich Al merkwürdig distanziert. Zeitgleich hat sich Stefan aus Deutschland angemeldet, er ist der Vater von Lily und hat Anja kurz nach der Verlobung wegen einer anderen Frau sitzen gelassen. Dazu kommt noch die Lesereise für das neue Buch. Sie bekommt ein Gespräch mit, wo Al auf seine Agentin Brenda einredet, Anja nicht mitzunehmen.
Nun weiß Anja überhaupt nicht mehr was sie machen oder denken soll, sie entschließt sich die Lesereise trotz des Widerwillen von Al mitzumachen und hat bald Erfolg. Stefan, der die Reise begleitet gibt sich viel Mühe und schon bald entzündet sich wieder das vertraute Gefühl zwischen ihm und Anja, auch die kleine Lily ist begeistert, nun Zeit mit ihrem Dad zu verbringen.
Alles könnte perfekt sein, wenn da nicht Alistair wäre, der immer noch in ihrem Kopf rumspukt und dessen blaue Augen in ihren Träumen mehr versprechen.
„Einfach Hawaii“ ist mein erstes Buch von der Autorin Sabine Landgräber, auch wenn es bereits der vierte Band der „Hawaii“-Reihe ist.
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich und das Buch kann eigenständig gelesen werden.
Mich hat gleich der lockere, flüssige Schreibstil gefangen genommen und so habe ich das Buch ohne größere Pausen durchgelesen. Hier ist ein schöner chick lit entstanden mit einer Menge Herz und Gefühl, toll beschriebenen Schauplätzen, die Lust auf eine Reise ins Paradies machen, und detaillierten, facettenreichen und überwiegend sympathischen Charakteren, die der Story eine schöne Harmonie verpasst. Die Geschichte ist spannend, manchmal etwas ausschweifend von der Beschreibung der Schauplätze, aber sie konnte mich berühren und begeistern. Es gibt einige Überraschungen, mit denen ich nicht gerechnet habe, aber es werden auch Klischees bedient, die unbedingt zu einem chick lit gehören und die ich auch erwarte.
Ein wenig schwer hat es mir die Hauptfigur Anja gemacht. Sie ist sympathisch, herzallerliebst und eine kluge, toughe Frau, aber dieses hin und her ging mir ein wenig auf die Nerven. Das ist aber eher Kritik auf hohem Niveau denn die Autorin hat ihr soviel Leben eingehaucht und ihr eine schöne emotionale Tiefe gegeben, dass Anja mir real vorkam. Leider laufe ich in der Realität vor solchen Menschen weg, die sich wie ein Fähnchen im Wind bewegen und sich nicht entscheiden können. Nicht immer konnte ich ihre Gedankengänge und ihre Wankelmütigkeit verstehen, aber es passte eindeutig gut zur Geschichte.
Alistair hat mir gut gefallen, er hat sowas dunkles, geheimnisvolles, was ihn interessanter macht. Ab und zu hätte ich ihn schütteln mögen, damit er vielleicht mal den Mund aufmacht, aber seine Figur hat das Buch deutlich interessanter gemacht.
Am liebsten mochte ich Luisa, deren Geschichte ich bestimmt noch lesen werde. Sie hat auf mich den größten Eindruck gemacht und die Liebe die sie ihrer Familie entgegenbringt ist durch das Buch spürbar.
Ein weitere Pluspunkt sind die unterschiedlichen Perspektiven der verschiedenen Charaktere, die die Autorin sehr gut einfängt und das Buch spannend machen.
Kurzum: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Geschichte konnte mich berühren und erreichen.
Das Cover ist ein hübscher Blickfang, es passt zur Geschichte.
Fazit: schöner, berührender chick-lit Roman. 4 Sterne.