Sabine Mehne

 3,8 Sterne bei 4 Bewertungen
Autor*in von Licht ohne Schatten, Ich sterbe, wie ich will und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Sabine Mehne, geb. 1957, Autorin und erfahrene Rednerin, lebte in Darmstadt. Vor ihrer Krebserkrankung 1995 war sie als Physiotherapeutin und Systemische Familientherapeutin in eigener Praxis tätig. Sie war 25 Jahre lang als Botschafterin für Nahtoderfahrungen aktiv und hat zahlreiche Vorträge und Lesungen im deutschsprachigen Raum gehalten. Sie schrieb die Bücher "Licht ohne Schatten", "Der große Abflug" und "Ich sterbe, wie ich will". 2019 begann sie, sich intensiv für ein selbstbestimmtes Sterben einzusetzen und warb von da an für einen angstfreien Umgang mit Tod und Sterben im 21. Jahrhundert. Ihre Vision war eine gesellschaftlich relevante Auseinandersetzung mit dem Thema, wozu sie in vielen Beiträgen in Fernsehen, Funk, Radio, Filmen und ihrem Podcast maßgeblich beitrug. Sabine Mehne starb am 30.11.2022.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Sabine Mehne

Cover des Buches Licht ohne Schatten (ISBN: 9783453702608)

Licht ohne Schatten

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Erschienen am 08.09.2014
Cover des Buches Ich sterbe, wie ich will (ISBN: 9783497028863)

Ich sterbe, wie ich will

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Erschienen am 24.04.2023
Cover des Buches Ich sterbe, wie ich will (Hörbuch) (ISBN: 9783497616862)

Ich sterbe, wie ich will (Hörbuch)

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Erschienen am 01.08.2022

Neue Rezensionen zu Sabine Mehne

Cover des Buches Ich sterbe, wie ich will (ISBN: 9783497028863)
Susimuellers avatar

Rezension zu "Ich sterbe, wie ich will" von Sabine Mehne

Ein Buch, bei dem ich mir auch nach dem Lesen nicht so ganz sicher bin, wie ich es finde
Susimuellervor 3 Jahren

Heute mal eine Rezension über ein fast fertig gelesenes Buch. Warum fast fertig Gelesenes? Ich glaube, weil ich am Ende von meinen eigenen Gefühlen überrannt wurde und mich irgendetwas beim Lesen immer wütender hat werden lassen.


Zuerst einmal, Frau Mehne ist eine tolle, sehr mutige Frau, die eine Krebserkrankung überstanden hat und für sich aufgrund der Nachwirkungen beschlossen hat ihr Leben irgendwann einmal durch Sterbefasten zu beenden. Die Auseinandersetzung mit der Selbstbestimmtheit in ihrer Erkrankung, ihrem Leben aber auch der Auseinandersetzung ihres eigenen Sterbens hat mich sehr beeindruckt.


Dieses Buch erschien 2019, also ein Jahr vor der neuen Gesetzesgebung zum selbstbestimmten Sterben im Februar 2020.


Frau Mehne hat ein Buch geschrieben, dass fachlich sehr viel und ein sehr fundiertes Wissen verbreitet. Sie hat sich viel angelesen und mit Experten auseinandergesetzt. Und für sich entschieden ihr Leben durch Sterbefasten beenden zu wollen. 


Und ich glaube genau an dieser Stelle, kam dann der Punkt, der mich immer mehr gestört hat. Es ist angelerntes Wissen, aber es ist keine Erfahrung. Als sie das Buch schrieb, war sie mindestens 3 Jahre vor diesem Weg des Sterbefasten weg. (Wenn ich richtig recherchiert habe und sie heute noch aktiv ihren Internetaccount betreibt.) Ich hatte beim Lesen immer das Gefühl, sie springt zwischen Lehrende und Betroffene, von der sie beim Schreiben aber noch weit weg war, auf ihrem Weg und das hat das für mich unauthentisch gemacht.


Sie beschreibt bis ins kleinste Detail, wie ihr Sterben beim Sterbefasten mal sein wird oder sein kann und mir war das zu konstruiert. Nach über 5 Jahren Begleitung Sterbender und auch Begleitung von Menschen, die sich für den Nahrungsverzicht und Flüssigkeitsverzicht entschlossen haben, bin ich der Meinung, sterben ist ein Prozess, keine Konstruktion. Es ist wichtig, dass wir uns vorher Gedanken machen. Es ist wichtig, dass wir Dinge regeln, aber ich glaube dann ist es wichtig, sich auf den Prozess einzulassen. Frei zu sein zu fühlen, Entscheidungen dann zu treffen wann sie sich anbahnen. Ich glaube niemand kann sein Sterben komplett vorkonstruieren. Mir ging das bis ins kleinste Detail beschriebene und anerlesene Planen wie ihr Sterben irgendwann einmal ablaufen wird, zu weit. Für mich war Frau Mehne noch zu weit in der Rolle der Lehrerin mit einem großen Fachwissen und einer großen Portion Selbstexperiment (Sie probiert zum Beispiel das Windeltragen, um darauf vorbereitet zu sein, die Eiswürfel und Präparate zur Mundpflege), aber ich glaube es macht einen Unterschied, ob man sich lange Zeit bevor man in diesem Stadium ist in eine Rolle reinversetzt oder durch den Prozess am Lebensende dann in diesem Stadium ist. Sie schreibt auch Anweisungen, dass man ihr kein Trinken gibt, sollte sie sich während des Fastens umentscheiden. Ich habe Menschen mitbekommen, die sich umentscheiden haben und auch das war dann richtig. In diesem Moment für diese Menschen. 


Ich habe das Buch an dem Punkt erstmal weggelegt, an dem sie sich überlegt, ob sie im Sterbeprozess Rasselatmung oder Schnappatmung haben wird und das meditativ mal ausprobiert.


Ich glaube, wir können viel für unser Lebensende organisieren und wir können vorab wichtige Dinge entscheiden, aber dann sollten wir aufhören zu konstruieren und uns auf den Prozess einlassen. Sonst ist das, wie wenn man oben an einer Leiter steht und anderen lehren will, wie es ist, wenn man den Fuß nach der letzten Sprosse auf den Boden setzt. 


#Sabine #Mehne #Sterbefasten #Sternen #Selbstbestimmung #Tod #Leben #Rezension #Erfahrung #Sachbuch

Cover des Buches Licht ohne Schatten (ISBN: 9783843601627)
M

Rezension zu "Licht ohne Schatten" von Sabine Mehne

Die Verarbeitung einer Nahtoderfahrung
M.Lehmann-Papevor 11 Jahren


 

„Verwirrung. Erkenntnis. Vertiefung. Innerer Friede“.

 

Das sind die Entwicklungsstationen, die den Zeitraum von 1996 bis 2012 im Buch umfassen. Innere Stationen, die Sabine Mehne reflektiert und sehr persönlich, erzählt. Stationen der Verarbeitung der Grenzerfahrung des Todes.

 

Durchaus bereits seit Jahrzehnten ist dieses Phänomen breit dargestellt, in  den letzten Jahren hat  Piet van Lommel dies zu seinem Schwerpunkt gestaltet und umfassende Literatur zum Thema verfasst. Doch von allen diesen Betrachtungen hebt sich dieses Buch doch ab, denn Sabine Mehne erzählt durchweg von sich, „aus erster Hand“. In einfacher, berichtender Sprache lässt sie den Leser teilhaben an dem, was passiert ist, wie das passiert ist und was das in den Jahren danach für sie selbst an innerer Kraft benötigte,

 

Wobei das Kerngeschehen im Übrigen einen durchaus hohen Wiedererkennungswert für jene Leser in sich trägt, die sich bereits mit mit anderen Schilderungen dieser Erfahrung auseinandergesetzt haben. Das „helle, warme Licht“, das Gefühl „schwerelos zu sein“.

 

Als es im Verlauf einer Krebserkrankung um Leben und Tod geht, der Körper dem Tode näher steht als dem Leben, erlebt Mehne, was allen Schilderungen über eine Nahtoderfahrung gleich ist, das „Verlassen des eigenen Körpers“. Ohne Angst oder Panik, mit Frieden in sich. Allein das ist ja schon erstaunlich (und alle, die sich mit diesem Erleben beschäftigen, weisen darauf hin), dass Nahtoderfahrungen an den verschiedensten Orten der Welt und in den verschiedensten Kulturen doch mit sehr, sehr ähnlichen Phänomenen einhergehen.

 

In diesem Buch aber geht es gar nicht in erster Linie um diese Momente zwischen Leben und Tod und die existentiellen Erlebnisse genau in diesem Moment. Viel eher nimmt Sabine Mehne den Leser mit hinein in die Bedeutung dieses Geschehens (und damit des Todes) für ihr eigenes Leben und die tiefen inneren Veränderungen, die sich im Lauf der Jahre ergaben.

 

Dass es sein kann, dass sie gesund wird, das Leben weitergeht, das aber dennoch (und ohne depressive Anwandlungen oder suizidale Tendenzen) eine große Sehnsucht bestehen bleibt. Hin zu diesem friedlichen Zustand, in dem sie mit sich ganz im Reinen war.

 

„Mein Wesen ist sichert verpackt“.

In diesem Satz fasst sie zusammen, was der Tod an Emotion mit sich brachte. Eine innere Sicherheit, die so im „wahren Leben“ nur selten zu erreichen ist. Während der Lektüre beginnt der Leser zu verstehen, warum keine Angst vor dem Tod mehr im Raume steht, das sich der Blick auf den Tod und das Verhältnis zu eigenen Sterblichkeit bei Sabine Mehne so drastisch verändert hat. Und auch zu einem vertieften, traditionelle Dogmen und Haltungen überwindenden, persönlichen Glauben gefunden hat.

 

„Ich kenne genug christliche Menschen, die beten sich die Stimme aus dem Leib aber sie fangen nicht an, ihr Leben zu ordnen“.

Diese „inner Ordnung“ ist es, welche  die Begrenztheit des Lebens fordert und was Sabine Mehne in der Todeserfahrung quasi „geschenkt“ wurde.

 

Sehr persönlich ist das Buch und das ist sicher nicht jedermanns Sache. Viel erfährt man aus dem Leben und der Biographie Sabine Mehnes, was man aber auch „am Rande der Lektüre“ wahrnehmen kann. Wichtig und emotional intensiv wird es da, wo Sabine Mehne über sich hinaus verweist und die allgemein existentiellen Fragen nach Tod und Leben, Festhalten und Loslassen, Angst und erlebter Freiheit ruhig und sicher schildert.

 

Ein gut zu lesendes Buch über eine der Grenzerfahrungen, die das menschliche Leben bereit hält und über eine Haltung zum Leben, die den Tod nicht mehr tabuisiert, nicht ausklammert, nicht mehr fürchtet, sondern als Teil des Lebens und Weg zu einem umfassenden, inneren Frieden in das eigene leben zu integrieren versteht. Als auch Kraft zur Liebe.

Cover des Buches Licht ohne Schatten (ISBN: 9783843601627)
W

Rezension zu "Licht ohne Schatten" von Sabine Mehne

Rezension zu "Licht ohne Schatten" von Sabine Mehne
WinfriedStanzickvor 11 Jahren

Über das Thema Nahtoderfahrung gibt es eine Menge wenig ernsthafter, meist sehr stark esoterisch angehauchter Literatur. Der vorliegende persönliche Bericht der Physiotherapeutin und systemischen Familientherapeutin Sabine Mehne gehört nicht dazu, sondern ist, nicht nur wegen des Nachwortes des renommierten Wissenschaftlers Piet van Lommel, der ernsthafte und über viele Jahre reflektierte Bericht einer Frau, die nach einem Nahtoderlebnis wieder ins Leben zurückkam und sehr lange brauchte, bis sie diese dramatische Erfahrung verarbeitet und in ihr Leben integriert hatte.

Als sie 1995 an Krebs erkrankt, erlebt sie während eines lebensbedrohlichen Zustandes eine Nahtoderfahrung. Sehr lange danach, nach einer Zeit intensivster Auseinandersetzung beschreibt sie in diesem sehr persönlichen und zutiefst spirituellen Buch die Phasen dieser Auseinandersetzung:

* Die Zeit der Verwirrung: 1996 bis 1999
* Die Zeit der Erkenntnis: 1999 bis 2002
* Die Zeit der Vertiefung: 2003 bis 2007
* Die Zeit inneren Friedens: 2008 bis 2012

In einem Vortrag berichtet sie von einem Satz von Paul Watzlawick, der sie getroffen und all die Jahre begleitet hat:
„Die so genannte mystische Erfahrung ist etwas gänzlich Unbeschreibliches. Schon das Etikett Mystik wird dieser Dimension von Erfahrungen nicht gerecht. Man tritt aus dem Gegebenen und Vorhanden völlig heraus und hat ein Erlebnis der Ruhe und Erfüllung und des Stimmens, das man nur nachträglich in die Sprache einer Ideologie oder Religion übersetzen kann. In diesem Augenblick, indem man beginnt, diese Erfahrung zu beschreiben, zu klassifizieren und zu begründen, hat man sie zerstört.“

Und dann sagt sie etwas, was man auch den Lesern dieses Buches ans Herz legen möchte:
„Trotzdem meine Bitte: Seien Sie sich immer wieder bewusst, dass es eigentlich keine Worte dafür gibt, ich also auch nur so tue, als hätte ich die richtigen. Deshalb kann ich auch nicht behaupten, im Besitz der alleingültigen Wahrheit zu sein. Ich habe nur einen Teil der absoluten Ganzheit schauen dürfen, doch das war es, was mir auch die Kraft gab, meine Krankheit und deren Behandlung heil zu überstehen.“
Sabine Mehne hat einen intimen, schutzlosen und sehr offenherzigen Bericht geschrieben über eine Erfahrung, von der manche esoterisch angehauchte Menschen geradezu sehnsüchtig sprechen, die aber ein einschneidendes Erlebnis ist, das Jahre braucht um verarbeitet zu werden. Lange Jahre des Heimwehs, der Einsamkeit und der Traurigkeit.

Dennoch: das Buch kann Menschen, die etwas Ähnliches erlebt haben helfen und uns anderen eine Hoffnung vermitteln von dem großen Frieden, der nach dem Tod auf uns wartet.

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