Nachdem mir Sabine Peers Dienstmädel in Bella Italia schon sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf ihr neues Werk und wurde nicht enttäuscht. Mit viel Empathie, authentisch, emotional und sehr bewegend erzählt Sie die Geschichten von vier Südtiroler:innen, die aus ganz unterschiedlichen Gründen in den 60ziger Jahren ihre Heimat verlassen und ihr Glück im Ausland gesucht haben.
Entstanden sind vier fesselnde, sehr facettenreiche Lebensgeschichten von Menschen, die mit viel Mut und Hoffnung im Gepäck in ein ganz neues Leben fern der Heimat aufgebrochen sind und doch ihre Wurzeln nie ganz vergessen haben. Die Beweggründe der vier sind ganz unterschiedlich, mal ist es die politische Situation, das Umgehen des Militärdienstes, mal die Suche nach Freiheit, der Versuch der Enge und Strenge des Elternhauses zu entfliehen, aber auch fehlende berufliche Perspektiven spielen eine Rolle. Eines haben aber alle Protagonisten gemeinsam, die emotionale Verbindung zu ihrer Heimat reißt nie ab, so fern sie ihr auch räumlich sind.
Darüber hinaus erfährt man sehr viel und das sehr anschaulich und aus unterschiedlichen Perspektiven über die geschichtlichen, politischen und wirtschaftlichen Hintergründe Südtirols und das vor wunderbar tiefgründig, fast ein bisschen poetisch erzählten Geschichten, die sich allesamt auch mit der Bedeutung von Heimat auseinandersetzen.
Eine absolute Leseempfehlung nicht nur für alle die Südtirol lieben, auch für alle die fesselnd erzählte, wahre, bewegende Lebensgeschichten mögen.