Sabine Reinhardt

 4,3 Sterne bei 10 Bewertungen

Lebenslauf

Ich lebe im wunderschönen Nordhessen in der Nähe von Kassel, bin verheiratet und habe zwei Töchter. Seit frühester Kindheit begleitete mich der Wunsch nach einem eigenen Hund – mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Aber die Umstände sprachen immer dagegen, so dass ich auf die Erfüllung meines Kindheitstraumes schon nicht mehr zu hoffen wagte. Doch dann zog Alf, der schwarze Wildfang aus dem Tierheim, in unsere Familie ein – und in unser aller Herzen. Aus dem gemeinsamen und oft turbulenten Alltag mit meinem Herzenshund, den Freuden und Leiden, die ich mit ihm erlebte und wie sehr er mein Leben bereicherte, erzähle ich in diesem Buch.

Quelle: Verlag / vlb

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Cover des Buches Haus ohne Halt (ISBN: 9783942374231)
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Rezension zu "Haus ohne Halt" von Marilynne Robinson

Corsicana
Anspruchsvolle Literatur einer bisher in Deutschland kaum bekannten Schriftstellerin

In ihrer Heimat USA gilt Marilynne Robinson schon lange als eine der wichtigsten zeitgenössischen Schriftstellerinnen. In Deutschland dagegen ist sie (noch) kaum bekannt. 

Das könnte sich ändern. Das sollte sich ändern. Auch wenn es sich um anspruchsvolle Literatur handelt - das Lesen bringt Genuss. Die poetische Sprache, die bildhafte Beschreibung einer schon fast archaisch anmutenden Welt.

Das Buch spielt an einem See in den Rocky Mountains. Die Winter sind lang und hart - und wenn der Schnee schmilzt gibt es oft schlimme Überschwemmungen. Aber die Einwohner von Fingerbone, dem fiktiven Handlungsort, nehmen das Leben, wie es eben ist. Nachgedacht und geredet wird eher wenig. Vielleicht wäre dann auch vieles unerträglich.
So erträgt die Großmutter der Erzählerin stoisch den Tod des Großvaters (er stürzt bei einer Eisenbahnfahrt in den See) und genauso stoisch übernimmt sie die Erziehung der Enkelkinder, nachdem ihre Töchter sie verlassen haben - auf manchmal tragische Weise.

Richtig schwierig wird das Leben für die Enkelkinder - von denen eine die Erzählerin ist - jedoch erst, als die Großmutter stirbt. Und die beiden Großtanten sich nicht in der Lage sehen, die Erziehung zu übernehmen. Also kommt eine der Töchter zurück in das Haus am See. Aber Sylvie, die Tochter, hat jahrelang als Landstreicherin gelebt. Und sie kann sich nicht an ein häuslichen Leben gewöhnen. Und sie ist auch unfähig dazu. Der Haushalt verkommt weitgehend, die Kinder gehen wochenlang nicht zu Schule. Sylvie  hat andere Prioritäten und Lebenserfahrungen. Und während Ruth - die Erzählerin - sich zu Sylvie und ihren Lebensansichten hingezogen fühlt, möchte ihre Schwester Lucille ein ganz normales Leben mit regelmäßigen Mahlzeiten, Balettunterricht und schicken Klamotten. Und so zerfällt der Zusammenhalt der kleinen häuslichen Gemeinschaft immer mehr - genau so wie das Haus.

Im letzten Teil des Buches nahmen die religiös-philosophischen Betrachtungen meiner Meinung nach zu viel Raum ein. Aber davor und insgesamt handelt es sich um einen sehr besonderen Roman, der in einer lakonisch-poetisch-realistischen Sprache  von Außenseitern der Gesellschaft erzählt. 
Erwähnenswert ist dabei, dass es sich um weibliche Außenseiter handelt - während viele andere Außenseiter-Helden amerikanischer Romane männlich sind. Auch dies eine Besonderheit des Buches. Und eine Thema der Autorin, dass sich wohl auch durch ihre anderen Werke zieht.



Cover des Buches Haus ohne Halt (ISBN: 9783942374231)
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Rezension zu "Haus ohne Halt" von Marilynne Robinson

Clari
Rezension zu "Haus ohne Halt" von Marilynne Robinson

Leben im Nirgendwo...

Ein wenig kantig und rau beschrieben erleben wir in diesem Buch den Gegenentwurf zu den Romanfiguren der Ostküstenschriftsteller, deren Helden in ihren Geschichten gebildet, männlich und "gesellschaftlich maßgebend" sind. So wird es in einem Nachwort der Herausgeberin Karen Nölle geäußert.
Hier geht es vorwiegend um Frauen, die unsere Erzählung bevölkern.

Marilynne Robinsons Titelfigur und Icherzählerin Ruth lebt mit ihrer Schwester Lucille Mitte der fünfziger Jahre in einem Westküstenort in den Rocky Mountains an einem großen See. Dort herrschen Naturgewalten in Form von Stürmen, Überschwemmungen und anhaltender Kälte. Nach dem frühen und spektakulären Verlust der Eltern kümmert sich Großmutter Sylvia Foster um die beiden Mädchen. Als auch Sylvias Leben zu Ende geht, erscheint Tante Sylvie, die den Mädchen Halt bieten soll.

Das aber ist fast unmöglich! Ist doch Sylvie selbst eine haltlose und ungefestigte Persönlichkeit.

Marilynne Robinson entwickelt die Charaktere ihrer Figuren subtil, feinfühlig und zugleich schroff. Schon der verstorbene Großvater der Mädchen war ein Eigenbrötler; um wie viel stärker motiviert zieht es seine drei Töchter fort in eine Welt, die sie sich vor allem aus Träumen zusammen gereimt haben.

Einige Todesfälle in der Familie sind ungewöhnlich. Die Mutter der Mädchen fährt mit ihrem Auto in den See, nachdem sie letztere bei der Großmutter abgesetzt hat. Auch der Großvater ist bei einem Eisenbahnunglück im See versunken. Das Haus, in dem alle ihren Halt suchen, ist windig, der Nässe ausgesetzt und ärmlich.

In diesem Klima kann man von einer normalen Erziehung der beiden Mädchen nicht sprechen. Sie schwänzen die Schule, gehen ihrer Wege und suchen Halt aneinander.

Als Eigenbrötler entpuppen sich auch die Tante und eines der Mädchen nachhaltig.
Ruth tritt in die Fußstapfen von Sylvie, die mehr und mehr das Haus im Unrat verkommen lässt, während Lucille einen normalen Lebensalltag mit der liebevollen Fürsorge einer mütterlichen Person bevorzugen würde. Sylvie ist eine Vagabundin, die nirgendwo Ordnung oder Struktur in ihr Leben bringen kann.

Mit herrlichen Naturbeschreibungen weckt Marilynne Robinson unsere Sehnsucht, selbst auf einem Stein am Ufer des Sees zu sitzen und den Barschen beim Schwimmen zuzuschauen. "Wenn die Abende kamen, waren sie kühl, weil die Berge so lange Schatten über das Land und den See warfen."

Doch die Idylle trügt. Sehr allmählich leben sich die Schwestern über ihre unterschiedlichen Lebensauffassungen auseinander.
Das Haus vermüllt, und die Spuren der drei Heldinnen verlieren sich im Nirgendwo.
Dass es sich auch als Vagabund leben lässt, ist wahr. Doch wie wohl sich die eine oder andere dabei fühlt bleibt ungewiss.

Lucille zieht sich aus dem Chaotenleben zurück und bleibt für ihre Schwester und Tante verschollen.

Ratlos wie Ruth muss der Leser zuletzt Abschied nehmen von dem Schicksal der allseits verwaisten Personen, die keinen Halt gefunden haben,--nicht in dem Haus und nicht im Leben!

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