Cover des Buches Die Erwachte (ISBN: 9783734769009)
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Rezension zu Die Erwachte von Sabine Schulter

Wie Fantasie Realität wird

von Ladylike0 vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Schreibstil, Protagonistin und Fantasie Elemente sind wieder vom höchsten Niveau. Diese Autorin hat einfach um. ♥

Rezension

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Ladylike0vor 8 Jahren

"Die Erwachte" - von Sabine Schulter


Klappentext:

„Die Welt ist nicht immer das, was man jahrelang zu glauben gedacht hat. Das muss auch Miriam feststellen, als sie durch ihr Erwachen plötzlich eine magische Sicht entwickelt und in unserer Welt nun Wunder erlebt, die sie nie für möglich gehalten hat. Doch ihre neugewonnenen Fähigkeiten sind nicht nur von Vorteil für sie. Ihre Art ist unglaublich selten, wodurch sie zur Zielscheibe für die Suchenden wird, Monster ohne Skrupel, die nur liebend gern an ihr außergewöhnliches Blut wollen. Sie allein wäre vollkommen hilflos, wenn es nicht Wächter geben würde, die Miriam schützen und ihr eigenes Leben in Gefahr bringen, um ihren Schützling vor den gierigen Klauen ihrer Gegner zu bewahren. Und obwohl Miriam nur zu gern ihr altes Leben weiterführen würde, zwingen die Umstände sie dazu, sich zu entscheiden. Entweder sie versteckt sich, von ihren Wächtern geschützt oder sie stellt sich zusammen mit ihnen einem Feind, der übermächtig scheint.“


Meinung:

Wenn man über Sabines Schreibstil nachdenkt, kann von mögen keine Rede mehr sein, ich liebe diesen Schreibstil. Sie haucht jedem Wort eine Atmosphäre ein, dass man sich direkt wohl fühlt in der Geschichte. Als würde man sich in der Sonne rekeln, so gemütlich und einladend wirkt es auf einen. Dadurch hat man das Buch immer wieder schnell in der Hand und taucht ein in eine magische Welt. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Miriam und Sin, den zwei Hauptcharakteren der Geschichte.

Ein Highlight war für mich eindeutig die Miriam. Sie ist einfach so natürlich, verständnisvoll und ein Herzensguter Mensch. Außerdem besitzt sie eine löwenstarke Persönlichkeit, die nicht so schnell klein zu kriegen ist und trotzdem zeigt sie auch mal Schwächen. Also kein runder Flummiball, sondern auch mit Ecken und Kanten. Was ich aber besonders schön fand, war ihre Intelligenz und auch ihre Reife. Miriam überdenkt Situationen auch gern mal öfters und versucht sich in die Lage von anderen Personen hineinzuversetzen, um sie besser verstehen zu können. Allerdings hat sie auch einiges auf dem Kasten und überrascht einen als Leser immer wieder aufs Neue. Mit ihr wird es also nie langweilig, denn mutig ist sie noch dazu. Eigentlich kann ich hier noch eine ewig lange Liste mit ihren tollen Charaktereigenschaften weiterführen, denn sie ist wirklich witzig, schlau, verständnisvoll, fleißig, ehrgeizig, liebevoll, mutig, neugierig, nachsichtig und trotzdem auch nicht perfekt. Also eindeutig ein Highlight oder?

Sin war mir schon direkt sympathisch, als ich ein gemeinsames Hobby entdeckt habe, nämlich Motorräder. Er hat direkt drei Stück und ist total verrückt nach ihnen. Vom Charakter her hat er von Miriam schon einen passenden Spitznamen mit „Sunnyboy“ bekommen, denn er lächelt ziemlich oft so als würde die Sonne gerade aufgehen. Ein sehr positiver Mensch, der aber auch schon einiges erlebt hat. (Heißt es nicht auch irgendwie so, dass der Mensch, der am meisten lacht auch am meisten Leid ertragen hat?) Zusammen mit ihm gab es ein paar echt romantische Momente oder einfach welche, in denen es einem echt warm ums Herz wurde, aber hier und da auch welche, in denen ich ihn am liebsten durch-/wachgeschüttelt hätte. Er hat einen sehr ausgeprägten Schützer Instinkt (in seinem Job auch sehr vorteilhaft würde man meinen ^^‘) und möchte andere Menschen auf seine Art und Weise auch vor Leid beschützen.

An sich hat die Autorin bei diesem Buch jeder Buchfigur auch eine Persönlichkeit gegeben, die man lieben oder auch hassen lernen kann. Außer den beiden Hauptfiguren, gibt es natürlich auch viele weitere Charaktere, die ihr Auftreten in der Geschichte haben. Viele davon habe ich ins Herz geschlossen, was einem auch sehr leicht fällt, da Sabine Schulter einen hohen Wert auf Freundschaft in ihren Büchern legt und dadurch oft einfach nur knuffige Gruppen entstehen. Mir ist nach einer gewissen Zeit jedoch aufgefallen, dass ein sehr großes Augenmerk auf Miriam lag was ich jetzt nicht schlecht fand, ich mochte diese Frau total, aber dadurch hatten die anderen Charaktere weniger Entfaltungsmöglichkeiten in der Geschichte. Ja gut, Miriam ist ja auch die Protagonistin und die Anderen eben Nebencharaktere, aber ich mochte sie eben schon sehr gerne und hätte sie daher auch gerne etwas näher kennengelernt. (Nebenbei bemerkt, das ist meckern auf höchstem Niveau)

Wieder mal überzeugt die Autorin mit einer wahnsinns Fantasie und tollen Ideen. Außerdem hat sie noch einen Hang dazu, selbst die magischen Elemente zu erklären und das ist so klasse. Dadurch wirkt es einfach gleich viel realer, als könnte das direkt auf unsere echte Welt überspringen und tatsächlich gerade ablaufen. Fantasie, die direkt real wirkt, hat ihre eigene Magie, das könnt ihr mir glauben. Sabine Schulter webt ernste Situationen ein, in denen man mal bangt oder vor Schreck die Augen weitet, aber dann auch wieder welche, bei denen man sich vor Lachen kugelt, aber besonders diese, die wie aus dem Leben gegriffen scheinen. In ihren Geschichten kann man nur sagen, dass es Spaß macht für eine gewisse Zeit mit ihren Charakteren zu leben.

Was mir nicht ganz gefallen hat, war das Ende. Es hat sich angefühlt, als müsste unbedingt noch ein weiteres Element mit in die Geschichte einfließen müssen, damit sich die Geschichte nochmal um 180 Grad dreht. An sich fand ich die Idee ganz interessant, aber sie kam mir zu abrupt, wirkte etwas zu gewollt. (Ich spreche hier gerade in Rätseln, aber ich will ja nicht spoilern =‘D) Allerdings gibt es ja noch einen weiteren Band und es sieht sehr danach aus, als würde die Idee da noch mal aufgegriffen, also bleibe ich mal gespannt und ganz ehrlich, diese Kritik ist im Vergleich zum Positiven so groß wie ein Zwergkaninchen. ;-)

Fazit:

Sabines Schreibstil ist und bleibt einer meiner absoluten Favoriten und auch mit ihren Charakteren kann sie mich mal wieder total begeistern. Sogar bereits so sehr, dass ich jammere, weil ich sie gern noch näher kennengelernt hätte. ^^' Man kann nicht behaupten, die Fantasy-Elemente und Ideen der Autorin schon irgendwo mal gelesen bzw. gehört zu haben und sie macht jeden Gedanken, jede Situation real. Das Ende hat mich wohl ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt, da mir zwar die Idee dahinter gefallen hat, es mich aber nicht auf voller Schiene abgeholt hat.

Zitat:

"Es ist so furchtbar, was man jemandem mit der kleinsten Klinge an Qualen zufügen kann. Jeder Schmerz, den man anderen oder sich selbst zufügt, ist einer zu viel. Sie jedoch zu lindern ist für mich die wahre Kunst im Leben."
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